21. Schwangerschaftswoche (21. SSW)

Die Haut deines Babys wird jetzt immer dicker und rötlicher. Sein Körper hat nun auch begonnen, die wichtige Fettschicht aufzubauen, die ihm hilft, Körperwärme zu produzieren und zu speichern. In der 21. Schwangerschaftswoche entstehen im Gehirn auch die ersten Hirnfurchen. Die Skelettknochen festigen sich immer mehr und wachsen weiter. Das kleine Herz transportiert jetzt etwa 100 Liter Blut pro Tag. Mimik und Gestik entwickeln sich immer weiter. Es wachsen nun die Augenbrauen, auch Wimpern und Kopfhaare beginnen zu spriessen. Diese Haare sind borstiger als die feinen, flaumigen Lanugo-Haare. Man spricht hier von Terminalhaaren.

Dein Baby schläft nun etwa 16 bis 20 Stunden am Tag. Es hat ziemlich sicher eine Lieblings-Schlafposition. Auch entwickelt es langsam einen regelmässigeren Schlaf-Wach-Rhythmus, häufig entgegengesetzt zu deinen Schlafphasen. Also wenn du aktiv bist, schlummert dein Baby gerne – und umgekehrt. 

Hallo Baby! Kommuniziere mit deinem Kleinen 

In der 21. SSW ist es noch früh, um die Kindsbewegungen zu spüren. Auch wenn du noch nichts spürst, ist das ganz normal.  

Auf alle Fälle freut sich dein Baby, wenn du mit ihm Kontakt aufnimmst. Sein Tast-, Geschmacks- und Gehörsinn funktionieren zum Teil schon. Sprich mit ihm, singe ihm vor, spiele Musik, berühre deinen Bauch. Spiele mit ihm, indem du sanft mit den Fingerkuppen über deinen Bauch streichst oder klopfst.  
 
Du wirst jetzt schnell ein Gefühl dafür bekommen, welche Körperteile du ertastest: Wenn du weiter oben mit der Hand ganz leicht gegen den Bauch drückst, kannst du das Köpfchen spüren. Der kleine Po fühlt sich eher spitz an. Auf der linken oder rechten Bauchseite kannst du seinen Rücken spüren, und auf der jeweils anderen Bauchseite möglicherweise die Bewegungen von Händchen und Füsschen.  

Dein Babybauch ist für alle sichtbar.

Je grösser und schwerer dein Bauch wird, desto mehr Arbeit muss deine Rückenmuskulatur leisten. Rücken und Beckenboden werden durch eine schlechte Haltung zusätzlich belastet. Diese rührt oft daher, da der untere Teil des Rückens stärker gewölbt wird und sich das Becken und dadurch der Körperschwerpunkt nach vorne verlagert. Deshalb ist eine gute Haltung jetzt doppelt wichtig.

Tipps: Wie du deinen Rücken entlastest und Rückenschmerzen vorbeugst 

• Achte vor allem auf eine gute Körperhaltung. Versuche, nicht ins Hohlkreuz zu fallen. Stehe immer so gerade wie möglich, gehe eventuell ganz leicht in die Knie und lasse das Becken nicht nach vorne kippen.  
• Bei längerem Sitzen solltest du mit einem kleinen Kissen den Rücken im unteren Bereich abstützen. Rückenschmerzen können nachlassen, wenn du eine Zeitlang flach auf dem Rücken liegst und den Kopf und die Unterschenkel mit Kissen etwas höher lagerst.  
• Du solltest ab jetzt auch keine schweren Dinge mehr heben und tragen (nicht mehr als 5 kg) oder lange stehen.  
• Gönne dir jetzt zwischendurch mehr Pausen und versuche, möglichst wenige Arbeiten im Stehen zu erledigen. Frage auch deinen Arzt oder deine Hebamme um Rat. Ebenso wird dir im Geburtsvorbereitungskurs gezeigt, wie man eine rückenschonende Haltung einnehmen kann. 
• Verzichte auf High Heels - flache Schuhe schonen den Rücken.  
• Ein warmes Bad kann entspannen und Rückenschmerzen lindern, aber nicht zu heiss und nicht zu lange. Eine Wassertemperatur von 37 Grad ist angenehm. Damit vermeidest du ein Absacken deines Kreislaufs oder vorzeitige Wehen.

Gewichtszunahme und Ernährung 

Bis zur 21. Schwangerschaftswoche hast du in etwa 4,5 bis 7 kg zugenommen. Das ist aber sehr individuell und wird ärztlich kontrolliert. Mach dir nicht zu viele Gedanken, wenn die Waage auch mehr anzeigt. Du brauchst jetzt etwa 500 Kilokalorien mehr pro Tag, damit dein Mitbewohner oder deine Mitbewohnerin gut versorgt ist.

Öfters mal Fisch 

Wichtig ist nach wie vor, dass du dich gesund und ausgewogen ernährst und öfters Fisch isst. Es wird empfohlen, pro Woche eine bis zwei Portionen möglichst fettreichen Fisch zu essen. Fetthaltige Fischsorten (z.B. Thunfisch, Lachs, Sardinen, Forelle) sind eine erstklassige Omega-3-Quelle. Der Fötus braucht für die Entwicklung und für das Wachstum seines Gehirns viele Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese Nährstoffe stammen aus deinen eigenen Reserven. Vergiss nicht, ihn gut durchzugaren. Du bist Veganerin, Vegetarierin oder magst keinen Fisch? Dein Arzt oder deine Ärztin kann dir allenfalls auch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels empfehlen. 

Tritt bei dir auch nach kleinen Mahlzeiten manchmal Sodbrennen auf? Das kann passieren, weil der Schliessmuskel zwischen Speiseröhre und Magen unter Einfluss des Schwangerschaftshormons Progesteron undicht wird. Dann kann die Magensäure in die Speiseröhre schwappen. Am besten merkst du dir, bei welchen Nahrungsmitteln du dieses brennende Gefühl verspürst – und meidest diese für die nächsten Wochen. 

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