18. Schwangerschaftswoche (18. SSW)

Der Kopf wächst jetzt im Vergleich zum Körper langsamer. Arme und Beine werden hingegen immer länger. An den Fingerspitzen bilden sich jetzt die ganz individuellen Fingerabdrücke. In der 18. SSW sind die inneren Geschlechtsorgane vollständig ausgebildet. Bei Mädchen sind in den Eierstöcken bereits etwa fünf Millionen Eizellen entstanden.

Noch hat dein Baby keinen Schlaf-Wach-Rhythmus – es schläft über den gesamten Tag verteilt etwa 20 Stunden. In den Phasen dazwischen ist es hingegen sehr aktiv. Das Kleine nutzt den Platz, den es derzeit noch ausreichend zur Verfügung hat. Es turnt und spielt mit seinen Händen und Füssen, damit trainiert es Skelett, Muskeln und Nervensystem. Und das Ein- und Ausatmen von Fruchtwasser trainiert den Atemreflex und stärkt die Lungen.  

Vielleicht hast du manchmal so ein Gefühl im Bauch, eine Art Kribbeln, ein zartes Klopfen oder ein federleichtes Flattern? Wie aufregend! Dein kleiner Mitbewohner oder deine kleine Mitbewohnerin macht sich womöglich bemerkbar. Und auch wenn es jetzt noch nicht so weit ist – mach dir keinen Druck. Bei manchen werdenden Müttern kommt das so um die 22. Schwangerschaftswoche herum.   

Deine Gebärmutter hat sich deutlich vergrössert und braucht immer mehr Platz. Dadurch drückt sie langsam auch auf die grossen Blutgefässe. Vielleicht bist du jetzt öfters mal kurzatmig, was auch eine der typischen Schwangerschaftsbeschwerden ist. Oder du spürst durch die Verlagerung der Gebärmutter leichte Gleichgewichtsprobleme, die sich meist schnell legen. Dann gönne dir Ruhe, denn dein Herz muss jetzt mehr leisten, um das Blut durch den Kreislauf zu pumpen und dein Baby mit genügend Nährstoffen zu versorgen.

Nutze die Zeit für die Geburtsvorbereitung. Du kannst dir Gedanken machen, wo und wie du z.B. entbinden möchtest. Falls dein betreuender Frauenarzt oder deine Frauenärztin nicht selbst in einem Privatspital als Belegarzt/-ärztin tätig ist, wird er dir sicher eine Entbindungsklinik empfehlen können. Informiere dich über die unterschiedlichen Entbindungsmöglichkeiten wie z.B. eine Wassergeburt oder, Hausgeburt. Vielleicht ist die Geburt in einem Geburtshaus für dich ein guter Kompromiss? Du kannst jetzt schon Kontakt zu einer Hebamme suchen, falls du dies nicht bereits schon getan hast.

Wenn du bald nach der Geburt wieder in den Beruf zurückkehrst und ihr zusätzlich zur Familie externe Betreuungsformen sucht, solltest du die Kinderbetreuungsmöglichkeiten in deiner Nähe prüfen. Kinderkrippen-Wartelisten sind oft lang. Auch eine private Betreuung zu Hause zu finden, kann viel Zeit in Anspruch nehmen.

Wahl der Hebamme 

Wenn du neben den Untersuchungen bei deinem Frauenarzt eine zusätzliche fachliche Unterstützung suchst, kannst du dich entweder an eine frei praktizierende Hebamme wenden oder die Hebammensprechstunde eines Spitals besuchen. Eine Hebamme begleitet dich durch deine gesamte Schwangerschaft, zu Hause oder im Spital und kann dir wertvolle Tipps geben. Was vielleicht weniger bekannt ist: Während der Schwangerschaft ist auch eine komplette Hebammenbetreuung möglich. Nur die zwei Ultraschalluntersuchungen werden dann jeweils beim Arzt oder bei der Ärztin gemacht.

Du solltest auf alle Fälle rechtzeitig auf die Suche gehen, da viele Hebammen schon weit im Voraus ausgebucht sind. Die Hebammenzentralen bieten telefonische Beratung oder vermitteln eine Hebamme in deiner Nähe. Viele Leistungen der Hebammen werden ohne Belastung von Franchise und Selbstbehalt von der Grundversicherung übernommen. Bitte beachte: Es gibt viele Frauen, die sich zusätzliche Konsultationen von Hebammen wünschen. Diese gehören aber nicht unbedingt in die Grundversicherung. Weitere Informationen zum Thema Hebamme, findest du unter: www.hebamme.ch 

Sicherheit beim Autofahren: Sicherheitsgurt 

Du hast ein schönes rundes Bäuchlein bekommen. Im Auto fragst du dich vielleicht, wie (und ob) du den Sicherheitsgurt anlegst. Auch schwangere Frauen müssen sich unbedingt anschnallen und den Gurt richtig positionieren: Den oberen Teil über der Rundung und den unteren Teil unter den Bauchansatz. Wichtig: Der Gurt muss auch bei Schwangeren richtig festgezogen werden. Denn wenn es zu einem Unfall kommt, ist es viel ungefährlicher, wenn der Gurt etwas einschneidet, als wenn dein Bauch brutal auf das Lenkrad oder einen anderen Gegenstand im Wageninneren prallt.  
 
Wenn der Gurt am Bauch unangenehm wird, kannst du ein Kissen unterlegen und den Gurt zwischen Bauch und Oberschenkel straff anlegen. Im Fachhandel gibt es ausserdem speziell ausgestattete Sitzkissen, die es ermöglichen, den Sicherheitsgurt um den Babybauch herum zu führen, oder Spezialgurte für Schwangere. Achtung: Der Airbag darf keinesfalls deaktiviert werden! 

Foto: Keystone