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Historische Orte in der Schweiz: 12 lehrreiche Familienausflüge

Ob Dinosaurier, Römer oder Wilhelm Tell: Sie alle haben ihre Spuren in der Schweiz hinterlassen und ein Stück Geschichte geschrieben. Eine Reise zu ihren historischen Ursprüngen.

Fossilienmuseum in Meride TI: Auf den Spuren der Saurier

Vor 240 Millionen Jahren schwammen über das Tessin noch Ticinosuchus und andere Saurier. Eintauchen in die Urzeitwelt, lässt es sich im Fossilienmuseum in Meride TI auf dem Monte San Giorgio. Vom Berggipfel aus geniesst man zudem einen schönen Blick auf den Luganersee.

Laténium Neuchâtel NE: Bei den keltischen Köpfen

La Tène NE, eine kleine Gemeinde am Neuenburgersee, ist Namensgeberin einer ganzen Epoche. Die «Latènezeit» umfasst die Jahre von 450 v. Chr. bis Christi Geburt. Grund ist ein sensationeller Fund: Als der See sich 1857 absenkte, fand man am Ufer rund 2'500 Stücke aus keltischer Kultur sowie drei Schädel. Die geborgenen Lanzenspitzen, goldenen Opfergaben sowie die Keltenköpfe können heute im nahegelegenen Laténium bestaunt werden, dem grössten archäologischen Museum der Schweiz.

Amphitheater in Avenches VD: Im römischen Helvetien

Vor gut 2’000 Jahren nannten die Römer sie «Aventicum», die Hauptstadt Helvetiens. An die einstige Blütezeit von Avenches VD erinnern heute das gut erhaltene Amphitheater, Überreste antiker Thermen und Theater sowie das römische Museum. Auch abseits der römischen Vergangenheit lohnt sich ein Besuch im mittelalterlichen Städtchen mit gepflasterten Strassen, Türmen und Kirchen.

Abtei von Saint-Maurice VS: Zu Besuch im ältesten Kloster

Es ist ein heiliger Ort der besonderen Art: Die königliche Abtei von St. Maurice VS. Sie blickt auf eine 1’500 Jahre alte Geschichte zurück und beherbergt einen der wertvollsten Kirchenschätze Europas. Beim Klosterbesuch steht auch ein Abstecher in die Katakomben auf dem Programm. Der Legende nach starben der heilige Mauritius und seine christliche Legion hier im Jahr 303 den Märtyrertod. 

St. Gallen: In der antiken Bibliothek

Die Stiftsbibliothek in St. Gallen
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Die St. Galler Stiftsbibliothek mit grossem Gewölbekeller im Barockstil lässt Herzen von Bücherfans höherschlagen. Sie ist eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt. Das Herzstück sind Original-Handschriften aus dem 8. bis 11. Jahrhundert. Darin enthalten sind unter anderem Schriften der Mönche, die das kulturelle und geistliche Klosterleben regelten, der St. Galler Klosterplan, einer der ältesten erhaltenen Baupläne Europas, oder der Arbogans, das älteste Buch in deutscher Sprache.

Auf dem Habsburger Schloss in Brugg AG

Graf Radbot sei auf der Jagd gewesen, als ein Habicht ihn auf den Wülpelsberg in Brugg AG führte, so erzählt es die Legende. Der Graf erkannte sofort die günstige Lage mit Blick auf das Umland und legte im Jahr 1030 den Grundstein für die «Habichtsbrug». Sie wurde zum Stammsitz der Habsburger, einer Dynastie, die im späten Mittelalter zu den mächtigsten von ganz Europa aufstieg.

Rütliwiese UR: Am Gründungsort der Schweiz

Auf dem Rütli sollen am 1. August 1291 drei Eidgenossen aus Uri, Schwyz und Unterwalden einen Schwur geleistet haben. Die Schweiz war gegründet. Das Datum und der Eid zwischen den drei Urkantonen stimmen, nur die Geschichte ringsherum ist erfunden. Trotzdem ist die bekannteste Wiese der Schweiz oberhalb des Vierwaldstättersees in Seelisberg UR einen Besuch wert.

Papiermühle in Basel BS: Auf den Fersen von Erasmus

Die Geschichte des holländischen Gelehrten ist eng mit Basel verbunden. Erasmus von Rotterdam verbrachte acht Jahre seines Lebens in der Basler Altstadt, weil es hier die besten Druckereien gab. Alles über die Herstellung von Papier bis hin zum Buchdruck erfahren Besucherinnen und Besucher in der alten Papiermühle. Im Basler Münster kann man zudem das Grab von Erasmus besuchen.

Schloss Chillon bei Montreux VD: Im malerischen Schloss

Auf einer Felseninsel am Rande des Genfersees thront das meistbesuchte historische Gebäude der Schweiz. Das Schloss Chillon hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Zunächst in den Händen der Genfer Savoyer, eroberten 1536 die Eidgenossen, sprich die Berner, das Waadtland und damit auch das Schloss. Heute ist es in Waadtländer Staatsbesitz.

Moléson FR: Beim mystischen Berg

Moléson FR
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Sie war die letzte Frau, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Catillon wurde beschuldigt, bei einem Gewitter am Moléson FR einen Felsen hinuntergestossen zu haben, der mehrere Kühe tötete. Sie gestand unter Folter und wurde 1731 hingerichtet. Zu sehen ist heute nur noch ein Felsbrock, direkt bei der Touristeninformation. Doch ein Abstecher in die mystische Region und ins nahegelegene Städtchen Gruyère lohnen sich.

Tellsplatte in Sisikon UR: Auf Tells Plattform

Er ist der Schweizer Nationalheld schlechthin. In Sisikon UR folgt man den Spuren Wilhelm Tells bis zur Tellsplatte, wo er sich aus den Fängen des habsburgischen Landvogts Gessler mit einem Sprung rettete. Heute erinnert eine kleine Kapelle an die Heldentat. Die Schweiz verdankt die Berühmtheit ihres Helden dem Dichter Friedrich Schiller, der 1804 das Bühnenwerk «Wilhelm Tell» verfasste.

Cabaret Voltaire Zürich: In Dadas Seifenblase

Rund um die Schweiz tobte der erste Weltkrieg, da schlossen sich im Cabaret Voltaire im Zürcher Niederdorf vier Künstler zusammen. Abend für Abend veranstalteten sie hier experimentelle Kunstaufführungen. Eine Bewegung, die weltweit berühmt wurde unter dem Namen Dada – die Kunst in der Seifenblase, benannt nach einem Haarwasser. Auch heute noch ist das Zürcher Kultlokal, in dem regelmässige Gastvorträge, Konzerte oder Ausstellungen stattfinden, einen Besuch wert.

Energie für jedes historische Abenteuer

Quelle: Die Orte und historischen Hintergründe stammen von Benedikt Meyer, Autor des Buchs «Zeitreisen – ein Reiseführer durch die Schweizer Geschichte».

Fotos: Switzerland Tourism / Dominik Baur, Switzerland Tourism, Getty Images

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