Sport mit Baby: So bleibst du fit im Familienalltag
Wer auch mit Baby fit bleiben will, steht bald vor der Herausforderung, zeitlich alles unter einen Hut zu bringen. Dabei lässt sich Sport ganz einfach in den Familien-Alltag integrieren.
In der Mittagspause eine kleine Joggingrunde mit der Arbeitskollegin, nach der Arbeit ins Fitnesscenter oder am Wochenende eine Biketour mit dem Lieblingsmenschen. Eigentlich war es doch ziemlich einfach, sich sportlich fit zu halten, als noch keine Kinder das Leben bereicherten. Man musste lediglich den inneren Sportmuffel bezwingen.
Doch frischgebackene Eltern kennen das bestimmt: Die Zeit für regelmässige Sporteinheiten bleibt nebst Kinderbetreuung, Arbeit und Haushalt schnell mal auf der Strecke. Dabei ist die Lösung ziemlich simpel: Das Baby kommt einfach mit zum Sport. Mittlerweile gibt es eine grosse Auswahl an Sportkursen, die sich explizit an Eltern mit Kind richten. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Während du aktiv etwas für deine Fitness und dein körperliches Wohlbefinden tust, verbringst du wertvolle Zeit mit deinem Kind. Zudem lernst du beim Gruppensport viele Gleichgesinnte kennen. Hier ein paar Ideen:
Nützliche Informationen
Nach der Geburt
Bei Frauen liegt nach 6 bis 8 Wochen nach der Geburt der Fokus auf der Rückbildungsgymnastik und dem Beckenbodentraining, um stark belastete Muskeln wieder aufzubauen. Danach steht regelmässigen Sporteinheiten nichts mehr im Weg. Mamas sollten sich anfangs jedoch auf Beckenboden-schonende Sportarten konzentrieren.
Yoga
Während du in der «Downward Facing Dog»-Position den Rücken mobilisierst, liegt dein Baby auf der Matte und beobachtet neugierig, was vor sich geht. Yoga ist nicht nur ideal, um nach der Rückbildungsphase wieder langsam in Schwung zu kommen, sondern fördert auch die Beziehung zwischen dir und deinem Kind. Mittlerweile bieten viele Yoga-Studios Kurse für Eltern und Baby an. Doch auch zu Hause lassen sich die Übungen prima durchführen. Was du dazu brauchst: Bequeme Kleidung und eine Matte.
Kanga
Kangatraining ist ein Mix aus Bewegung und Tanz zu mitreissender Musik, während das Baby in einer Tragehilfe umgeschnallt ist und vergnügt mit wippt. Kanga wurde im 2008 von der Österreicherin Nicole Pascher entwickelt, mittlerweile finden Kangatrainings in ganz Europa statt. Das Workout ist speziell auf den Körper nach der Schwangerschaft ausgerichtet und beinhaltet Beckenboden-schonende Übungen, die den Kreislauf in Schwung bringen und gezielt Muskeln aufbauen.
Für Outdoor-Fans
Der tägliche Spaziergang lässt sich wunderbar in ein Fitnessprogramm verwandeln, das deinen Kreislauf in Schwung bringt.
Buggyfit
In den Staaten gehören sie schon seit längerem zum öffentlichen Bild, nun sind sie auch hierzulande immer öfters anzutreffen: Mütter und Väter im Sportoutfit, die im Ausfallschritt den Kinderwagen vor sich herschieben. Was leicht aussieht, hat es tatsächlich in sich. Buggyfit-Kurse bieten ein wirkungsvolles Ganzkörper-Workout an der frischen Luft und die Möglichkeit, andere nette Eltern kennenzulernen.
Nordic Walking
Das Baby schlummert warm eingepackt in der Tragehilfe und geniesst die schaukelnden Bewegungen, während Mama oder Papa schwungvollen Stockeinsatz zeigt. Nordic Walking ist ein effizientes und gelenkschonendes Ganzkörpertraining, für das sich am besten Kies- und Waldwege eignen. Wenn du keine Nordic Walking-Kenntnisse hast, schliesst du dich am besten einer der vielen Gruppen mit einer Instruktorin an.
Tipps für Sport mit Baby
Darauf solltest du achten, wenn du dein Baby mit zum Sport nimmst:
Stillen
Falls du dein Baby noch stillst, ist es wichtig, dass dein Körper vor und nach dem Sport mit genügend Flüssigkeit versorgt wird. Zudem ist bei zu intensiven Trainingseinheiten Vorsicht geboten. Kommst du zu stark aus der Puste, kann das im Blut gebildete Laktat den Geschmack der Milch verändern. Um das zu verhindern, kannst du dein Baby jeweils vor dem Sport stillen oder die Milch abpumpen.
Kleidung
Am besten trägst du bequeme und atmungsaktive Sportkleidung. Doch Achtung: Während du beim Outdoorsport ganz schön ins Schwitzen gerätst, ist dein Baby möglicherweise Kälte und Wind ausgesetzt. Deshalb solltest du darauf achten, dein Kind der Jahreszeit angepasst genügend warm anzuziehen und es im Kinderwagen wie in der Tragehilfe vor Sonne, Fahrtwind und Regen zu schützen.
Ausrüstung
Für Outdoor-Sportarten eignen sich besonders Laufkinderwagen oder sogenannte Jogger. Sie sind breiter als normale Kinderwagen und bei unebenem Grund stabiler. Zudem verfügen sie über eine gute Federung, um allfällige Schläge abzudämpfen. Auch auf eine funktionierende Bremse, einen Haltegurt für das Kind und einen höhenverstellbaren Griff ist zu achten.
Gelassenheit
Meistens wird dein Baby zufrieden sein oder gar selig schlummern, während du dich verausgabst. Rechne aber damit, dass es auch mal quengelt, Hunger hat oder getröstet werden will. Lass dich davon nicht verunsichern, das gehört dazu. Am besten stillst du das Baby vor dem Sport oder gibst ihm den Schoppen. Dennoch ist es empfehlenswert, auch für unterwegs ausgerüstet zu sein, falls sich der Hunger früher zurückmeldet.
Für Fortgeschrittene
Wer bereits vor der Geburt sehr sportlich unterwegs war, möchte auch danach nicht auf anspruchsvolle Sporteinheiten verzichten.
Running
Joggen mit Kinderwagen ist das perfekte Ausdauertraining für sportliche Eltern. Auch wenn du dich körperlich genug fit für eine Laufrunde inklusive Kinderwagen fühlst, solltest du dein Baby jedoch erst dann mitnehmen, wenn seine Wirbelsäulenentwicklung vollständig abgeschlossen ist und es selbständig sitzen kann. Dies ist ungefähr im Alter von 8 bis 10 Monaten der Fall. Zudem wird für das Lauftraining einen geeigneten Kinderwagen benötigt. (siehe Punkt Ausrüstung). Doch auch die meisten Veloanhänger-Modelle können verwendet werden.
Inlineskating
Bist du vorher schon viel mit den Inlineskates unterwegs gewesen, spricht nichts dagegen, auch das Baby auf eine Tour mitzunehmen. Dabei gelten die gleichen Bedingungen wie beim Running: Das Baby ist alt genug (ab 8 Monate) und der Kinderwagen dafür entsprechend ausgerüstet. Zudem solltest du dich absolut sicher auf den Skates fühlen und das Bremsen beherrschen. Dennoch empfiehlt es sich, die Tour nur in Begleitung zu machen. Wähle eine sichere und ruhige Route, die abseits des Verkehrs verläuft.
Krafttraining
Alles was du dazu brauchst, ist eine Matte und dein Baby. Denn statt Hanteln stemmst du in diesem Workout deinen zappelnden Wonneproppen in die Luft. Das macht sehr viel Spass, braucht aber ziemliche Muckis und vor allem eine gute Beckenboden-Anspannung.
Wandern
Bist du früher gerne gewandert? Auch darauf brauchst du mit Kind nicht zu verzichten. Es muss weder die sechsstündige Gipfeltour noch die Passüberquerung sein. Es gibt genügend kürzere und dennoch körperlich herausfordernde Routen, die sich prima für eine sportliche Wanderung eignen. Kleinere Babys, die den Kopf noch nicht selbständig halten können, kommen im Tragetuch oder in der Babytrage mit, je nach Präferenz der Eltern. Wenn das Kind alleine sitzen und den Kopf halten kann (ab zirka 8 Monaten), eignen sich auch spezielle Kinder- oder Rückentragen für Wanderausflüge.
Tipp: Viele Ideen für tolle Wanderungen findest du hier.
Velo fahren
Besonders am Wochenende bieten sich auch längerer Fahrradtouren an, um sich körperlich fit zu halten. Das Kind fährt am besten in einem Veloanhänger mit. Darin sitzt es gut geschützt vor Wind, Kälte oder Regen. Zudem lässt sich im Anhänger problemlos alles verstauen, was man auf einer Fahrradtour benötigt. Mittlerweile gibt es für Veloanhänger auch Babyschalen, doch für ausgiebige Touren wartest du lieber, bis das Kind eigenständig sitzen kann, denn es kann durchaus mal holprig werden. Velositze eignen sich weniger für längere Touren, da es im Sitz mit der Zeit unbequem für das Kind werden kann. Zudem bietet ein Velositz zu wenig Stütze für den Kopf-/Halsbereich, wenn das Kind einschläft.
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