Sport & Bewegung

Das Kind auf dem Fahrradsitz und im Fahrradanhänger

Kinder können auf dem Fahrradsitz oder im Fahrradanhänger mitgenommen werden. In welcher Variante dein Kind am besten geschützt ist, erfährst du hier.

Immer mehr Mütter und Väter entdecken das Fahrrad als Fortbewegungsmittel. Mal schnell zum Bäcker um die Ecke, ein kleiner Ausflug zum nahe gelegenen Spielplatz – alles kurze Wege, für die man das Auto stehen lassen kann oder keine öffentlichen Verkehrsmittel braucht, sondern den Nachwuchs im Fahrradsitz oder -anhänger mitnehmen kann. Wenn Kleinkinder in Fahrradkindersitzen oder Fahrradanhängern mitgeführt werden, gilt es, einige wichtige Hinweise zu beachten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kinderärzte empfehlen, ein Baby erst nach dem vollendeten ersten Lebensjahr mit dem Velo mitzuführen. 
  • Die Gewichtsobergrenze bei Velositzen liegt bei 22 Kilogramm. Sitze, die am Lenker befestigt werden, halten bis zu 15 Kilogramm aus.
  • Veloanhänger gelten als sicherste Transportmöglichkeit für Babys mit dem Velo. Die Verletzungsgefahr ist bei dieser Variante am geringsten.  
  • Nimm dein Velo auf jeden Fall zum Kauf eines Anhängers oder eines Velositzes mit. Nicht alle Systeme lassen sich an jedem Rad befestigen.

Hinweise zum Fahrradfahren mit Kindern

Die sichere Variante: Der Anhänger

In einem guten Fahrradanhänger ist die Verletzungsgefahr am geringsten. Im Vergleich zum Transport im Velokindersitz hat dieser bezüglich der Sicherheit Vorteile, weil er bei einem Sturz nur in seltenen Fällen umkippt. Auch bei einem Zusammenstoss von vorne oder von der Seite ist das Kind im Anhänger besser geschützt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Anhänger das Lenkverhalten nicht so sehr beeinflusst wie ein Kindersitz. 

Ein Nachteil ist jedoch der fehlende Blickkontakt zum Kind. Zu beachten dabei ist auch, dass ein Veloanhänger wegen seiner Breite deutlich mehr Platz auf der Strasse benötigt, einen längeren Bremsweg und grösseren Wendekreis hat. Ausserdem musst du beim Abstellen einen genügend grossen Abstellplatz finden.  

Gemäss einer Studie der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) ist die Verletzungsgefahr für Kinder in einem Veloanhänger sechsmal geringer als beim Kindersitz. Aus diesem Grund empfiehlt auch die bfu den Einsatz eines Veloanhängers.

Den richtigen Fahrradhelm für dein Kind finden

Ein Fahrradhelm für Kinder muss fest sitzen. Er darf weder nach vorne, nach hinten oder zu den Seiten wegrutschen. Darum ist es unerlässlich, den Kopfumfang des Kindes mit einem Massband zu messen. Diese Messung wird von der dicksten Stelle des Hinterkopfs bis zur Stirn durchgeführt. Helmhersteller verkaufen Helme, die dem Alter des Kindes angepasst sind. Messe trotzdem nach, ob der Kopf deines Kindes in den Helm passt.

Achtung bei Velositzen!

Velositze für Kinder sind in zwei Versionen zu haben: Ein Modell wird vor dem Fahrradfahrer montiert, während der andere Sitz hinter dem Fahrer angebracht werden kann. Dabei ist die Befestigung hinter dem Fahrer klar vorzuziehen. 
Bei einer Montage vor dem Fahrer, zwischen Lenkstange und Sattel oder gar vor der Lenkstange ist zwar der grosse Vorteil, dass Eltern ihre Kinder jederzeit im Blick haben. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass der Fahrer nicht nur in seinen Bewegungen und bei der Lenkung behindert wird, sondern bei einem Sturz zudem auf das Kind fällt. Da das Kind vorne sitzt, wird auch der Wendekreis des Velos grösser.

Montierst du dein Kind hinter dir auf einem Velositz, ist der grosse Vorteil, dass das Kind bei einem Frontalaufprall besser geschützt ist. Zudem wird die Bewegungsfreiheit des Fahrers nicht eingeschränkt. Aber auch hier gilt: Das Fahrrad mit dem Kind im Kindersitz immer gut festhalten und das Velo nie angelehnt oder auf der Stütze stehen lassen. Eine kleine Bewegung des Kindes genügt – schon kippt das Fahrrad um! Wichtig ist auch, auf einen guten Fuss- und Beinschutz zu achten.

Im Kindersitz, der am Lenkrohr montiert wird, können Kinder bis maximal 15 Kilogramm transportiert werden. Wird der Sitz hinter dem Fahrer auf dem Gepäckträger montiert, können Kinder bis zu einem Gewicht von 22 Kilogramm mitgeführt werden. Allgemein muss beachtet werden, dass bei offenen Sattelfedern Quetschgefahr für Kinderhände besteht; daher besser einen ungefederten Sattel verwenden.

Ab wann darf mein Kind mitfahren?

Kinderärzte empfehlen, Babys erst ab dem vollendeten ersten Lebensjahr auf dem Velo mitzuführen. Im ersten Lebensjahr reagiert das Gehirn auf Schläge oder Erschütterungen am empfindlichsten und erst ab diesem Zeitpunkt ist die Rückenmuskulatur so weit ausgeprägt, dass das Kind über einen gewissen Zeitraum hinweg stabil sitzen kann, sei es im Velositz oder Anhänger.

Sicherheit geht immer vor

Ob du dich nun für einen Velositz oder einen Fahrradanhänger entscheidest: Die Sicherheit deines Kindes sollte immer an erster Stelle stehen. Kontrolliere jeweils zweimal, dass die Sicherheitsgurte fest sitzen und vom Kind nicht gelöst werden können. Und brich die Fahrt lieber ab, wenn dein Kind sich unruhig verhält. 
Zudem solltest du nur Fahrradsitze und –anhänger kaufen, die den Empfehlungen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) entsprechen. Am besten das eigene Kind und das Velo zum Ausprobieren mitnehmen.
Ganz wichtig, egal ob bei Kindersitz oder Anhänger: 85 Prozent der Kopfverletzungen bei Fahrradunfällen könnten durch das Tragen eines Helmes vermieden werden. Deshalb sollten Fahrradlenkerinnen und -lenker sowie das mitgeführte Kind unbedingt einen Helm tragen.

Foto: iStock

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