Die ersten Ferien mit Baby: 10 Tipps von Eltern für Eltern
Ferienreif? Die erste Reise nach der Geburt ist ein Abenteuer – sowohl für das Kind als auch die Eltern. Wir haben hilfreiche Tipps gesammelt, mit welchen die ersten Ferien reibungslos verlaufen und zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Wenn das Baby da ist, ist vieles anders. Auch die Ferien. Das trifft auf die Ferienplanung, die Anreise und natürlich auf die Reise selbst zu. Aber: Du musst auch mit kleinem Baby nicht darauf verzichten. Zwar sollten ganz kleine Babys nicht zu vielen Reizen ausgesetzt werden. Aber etwa ab dem dritten Monat könnt ihr die ersten Familienferien planen.
Nützliche Informationen
Familientipp:
"Lou war 6 Monate alt als wir die Türkei besucht haben, mit Yann waren wir in Ägypten als er 3 Monate alt war. Wir haben gelernt, den Rhythmus der Kinder bei der Reiseplanung zu berücksichtigen: Also anstrengende Dinge wie ein Check-in am Flughafen zu machen, wenn sie fit sind und langweilige Dinge, wie Fliegen über mehrere Stunden, wenn sie schlafen."
Linda (37) und Philipp (38) mit Lou (3) & Yann (8 Monate)
Baby beruhigen leicht gemacht:
Planung: Das passende Reiseziel finden
Die Reiseplanung fängt in der Regel mit der Auswahl des Reiseziels und der passenden Unterkunft an. Informiert euch unbedingt vorab, ob die gewünschte Unterkunft kinderfreundlich ist. Es muss nicht zwingend ein Kinderhotel sein, aber wenn beim Essen auch mal etwas unter den Tisch fallen darf, dann ist das eine grosse Erleichterung für alle Beteiligten. Ansonsten werden die Ferien sehr schnell sehr stressig.
Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, ein Resort oder Hotel zu buchen, das auch den Bedürfnissen der Eltern gerecht wird. Die meisten Hotels geben auf ihrer Website an, ob die Infrastruktur – wie zum Beispiel Pools und Wellnessbereich – nur für Erwachsene ist oder auch mit Kindern genutzt werden kann. Es gibt auch Hotels mit Pools speziell für Kinder.
Familientipp:
"Wenn ihr im Hotel übernachtet: Bucht wenn möglich ein Familienzimmer mit abgetrenntem Raum fürs Baby. Wenn ihr alle im selben Zimmer untergebracht seid und das Babybett direkt neben eurem Bett steht, ist nämlich auch für euch Feierabend, wenn Schlafenszeit fürs Kind ist. Und vor allem: Keiner von euch wird gut und lange schlafen. Glaubt uns – der Aufpreis lohnt sich!"
Anina (35) und Markus (38) mit Lion (1)
Ferienwohnungen oder Ferienhäuser sind vermutlich die entspannteste Art, wenn man mit einem Baby verreist. So könnt ihr den Rhythmus eures Kindes berücksichtigen und ihr habt trotzdem Raum für euch. Und könnt zum Beispiel in Ruhe ein Abendessen geniessen, während euer Kind bereits im Bettchen schlummert.
Informiert euch auch umfassend zur medizinischen Versorgung – sowohl unterwegs als auch am Reiseziel. Wenn es ins Ausland geht: Klärt ab, ob euer Baby im Zielland krankenversichert ist. Und ganz wichtig: Klärt ab, wo der nächste Kinderarzt oder das nächste Kinderspital ist und speichert euch die Kontaktinformationen ab.
Kinderfreundlichkeit bedeutet vor allem eine gewisse Lärmtoleranz. Wenn man die Räumlichkeiten direkt verlassen muss, sobald das Kind etwas quengelt, ist das für alle anstrengend. Weiterhin sollte auf gewisse Hygienestandards geachtet werden. Denn Krabbelkinder sollten auch krabbeln können. Bewegungsfreiheit ist sowohl beim Autofahren als auch beim Fliegen wichtig. Wenn möglich, im Flieger Plätze in der ersten Reihe buchen. Mit etwas grösseren Kindern kann es jedoch besser sein, hinten zu sitzen, weil dort immer Menschen vorbeigehen, was dem Kind Abwechslung bietet.
10 Tipps, damit die Ferien mit Baby unvergesslich werden:
- Nehmt genug Vorrat an Babynahrung / Milchpulver mit oder stellt sicher, dass ihr es vor Ort bekommt. Prüft auch, wo das nächste Krankenhaus liegt oder ob das Hotel allenfalls einen Arzt hat.
- Bucht eine Unterkunft nur, wenn sie auf Babys ausgerichtet ist, d.h. ein spezielles Familienhotel oder allenfalls eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus, wo Babybett, Wickeltisch, Hochstuhl usw. vorhanden sind.
- Verreist mit Freunden oder Eltern. So könnt ihr zwischendurch auch mal kurz etwas zu zweit unternehmen.
- Ist euer Baby noch sehr klein, solltet ihr nicht zu viele Orte in kurzer Zeit bereisen, um es nicht mit Reizen zu überfluten.
- Babys haben mehr Mühe, sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Kommt noch ein Jetlag hinzu, kann es sicher 2-3 Tage dauern, bis sich der normale Tagesrhythmus einpendelt. Als Faustregel kann man also sagen: Je länger die Anreise war, desto länger sollte auch der Aufenthalt sein.
- Während der Anreise: Indem ihr alles griffbereit zur Hand hat, erspart ihr euch nervenaufreibendes Suchen und könnt eure ganze Aufmerksamkeit eurem Kind widmen. Ausserdem könnt ihr so sofort reagieren, wenn euer Baby weint. Ergänzend zum Rucksack kann eine kleine Schultertasche mit Ausweisdokumenten, Geldbeutel, Handy, Tempos etc. Sinn machen.
- Ganz, ganz wichtig: Packt Ersatzkleider für die Anreise ein. Und zwar nicht nur fürs Baby, sondern auch für euch. Es wird der Moment kommen, in dem ihr dankbar sein werdet für diesen Hinweis.
- Je nachdem, ob ihr Internetzugang am Ferienort habt, kann es hilfreich sein, alle Ferien-Kontakte im Handy eingespeichert und Google Maps Karten heruntergeladen zu haben.
- Manchmal geht nicht alles nach Plan – eine Reiserücktrittsversicherung bietet die Gewissheit, dass das Urlaubsgeld nicht verloren ist.
- Bleibt flexibel und spontan: Starre Pläne sind mit Baby schwierig umzusetzen. Es kann immer was dazwischenkommen – sei es ein Schläfchen, ein Windel-Notfall, Hunger oder einfach schlechte Laune. Macht das Beste aus jeder Situation und geniesst den Moment.
Familientipp:
"Alles kann man nicht planen und bedenken bei Ferien mit Kindern. Am Wichtigsten ist: Selber ruhig bleiben, auch wenn es mal nicht nach Plan läuft. Unruhe und Nervosität übertragen sich sofort auf die Kinder. Die erste Reise mit Baby kann verunsichern. Aber man muss einfach ausprobieren und lernen. Natürlich braucht es mit Baby etwas mehr Organisation für die Erfüllung der Grundbedürfnisse. Es muss aber auch nicht alles perfekt und wie immer sein – deshalb geht man ja auch mal weg!"
Linda (37) und Philipp (38) mit Lou (3) & Yann (8 Monate)
Immer alles dabei:
Jetzt geht es los: So wird die Anreise entspannt
Ob packen oder von A nach B kommen: Mit einem Baby dauert alles etwas länger. Plant daher überall genügend Zeit ein. Für Reisen mit Zug oder Flugzeug: Bedenkt, dass ihr mit Kind weniger mobil und am Bahnhof oder Flughafen auf Fahrstühle angewiesen seid. Mit Baby könnt ihr auch von Priority Boarding profitieren. Je nach Kind kann es jedoch sinnvoll sein, als Letzte einzusteigen. So kann es sich länger bewegen, statt stillzusitzen. Damit die Reise selbst entspannt abläuft, bieten viele Fluglinien Babybetten an. Dieses musst du aber bei der Buchung reservieren. So kann das Kind in Ruhe schlafen und die Eltern den Flug geniessen. Ein Privattransfer ermöglicht es, auf schnellstem Wege zum Hotel zu gelangen, anstatt auf die restlichen Passagiere zu warten. Reist ihr mit dem Auto an, empfehlen Experten mindestens alle zwei Stunden eine Pause zu machen, das Kind aus dem Kindersitz zu nehmen und frei strampeln zu lassen. Es zahlt sich ausserdem aus, im Rhythmus des Kindes zu fahren. Also die Fahrt zu der Tageszeit anzutreten, wenn das Baby am ruhigsten ist und schläft.
Drei Facts zum Fliegen mit Kind
- Fliegen mit Baby ist laut Fluggesellschaften ab 10 Tagen möglich. Das Immunsystem ist bei Neugeborenen jedoch noch besonders anfällig. Die Entscheidung, ob ihr eine Flugreise in den ersten Wochen antreten wollt, liegt ganz bei euch.
- Für Kinder bis 2 Jahre muss kein eigener Sitzplatz gebucht werden. Wenn ihr ein besonders aktives Kind habt, kann es sich dennoch lohnen, einen eigenen Sitz dazu zu buchen.
- Für den Druckausgleich bei Start und Landung solltet ihr euer Baby nuckeln lassen (stillen, Fläschchen geben oder Nuggi). Bei grösseren Kindern solltet ihr stets genügend Wasser und einen Schnuller dabeihaben.
Packen: Das muss unbedingt dabei sein in den Ferien mit Baby
Versucht, die Packliste zu unterteilen: In Sachen, die ihr auf jeden Fall dabei haben solltet und solche, die ihr bei Bedarf nachkaufen könntet. Beachtet jedoch die lokalen Gegebenheiten: An einem Ferienort wie der Nordsee habt ihr sicher besseren Zugang zum gewohnten Sortiment im Supermarkt und in der Apotheke als beispielsweise in Ägypten.
Das muss unbedingt dabei sein:
Das könnt ihr nachkaufen:
- Babybrei
- Babysnacks
- Windeln
- Feuchttücher
Erstelle am besten frühzeitig eine Packliste. Online-Tools wie Google Keep eignen sich hervorragend dazu, weil du die Liste im Handy griffbereit hast und laufend ergänzen kannst. Ausserdem kannst du sie gegebenenfalls mit deinem Partner oder deiner Partnerin teilen.
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