Baby-Schoppen: Schluck für Schluck ein bisschen grösser
Das Baby liegt im Arm und saugt am Schoppen. Schluck für Schluck bekommt es alle Nährstoffe, die es braucht. Doch es ist wichtig, beim Schöppeln einige Regeln zu beachten.
Nützliche Informationen
Das Wichtigste in Kürze:
- Pre-Milch ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch am besten angepasst.
- Anfangsmilch Nr. 1 sättigt mehr, kann aber auch Verdauungsprobleme verursachen.
- Wichtig ist, beim Anrühren der Säuglingsmilch die angegebenen Mengenverhältnisse zu beachten.
- Kinder brauchen keine Folgemilch.
Wenn das Stillen einfach nicht klappt oder die Mutter nicht stillen möchte, kommt der Schoppen zum Einsatz. Eltern können beruhigt sein, denn diese Säuglingsnahrung enthält alle wichtigen Nährstoffe, die das Kind braucht. Und beim Füttern mit der Flasche lässt sich ebenfalls die innige Verbundenheit spüren, die sich beim Stillen einstellt.
Woraus Milchpulver besteht
Milchpulver ist ein industriell hergestelltes Produkt mit vielen Inhaltsstoffen. Es enthält unter anderem Eiweisse (in der Regel Kuhmilchproteine), Aminosäuren, Kohlenhydrate, ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Angereichert ist das Milchpulver ausserdem mit Vitaminen und Mineralstoffen wie Calcium, Natrium, Kalium, Magnesium und Eisen. Der Säuglingsmilch fehlen im Vergleich zur Muttermilch allerdings Enzyme, die den Darm vor Bakterien und Pilzen abschirmen, und Antikörper, die einen gewissen Schutz vor Infektionen und allergiebedingten Krankheiten wie zum Beispiel Asthma und Neurodermitis bieten.
Pre-Milch und Folgemilch: Ein grosser Unterschied
Als Anfangsnahrung zählen die Pre-Milch und die Anfangsnahrung mit der Ziffer 1. Pre-Nahrung ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch am besten angepasst. So enthält sie als einziges Kohlenhydrat Laktose, also Milchzucker. Weil sie genauso dünnflüssig wie Muttermilch ist, ist es wichtig, einen Pre-Sauger zu verwenden. Er verhindert, dass das Kind zu schnell trinkt und sich verschluckt. Etwas dicker in der Konsistenz ist Anfangsmilch Nr. 1. Sie beinhaltet auch andere Kohlenhydrate wie zum Beispiel Stärke.
Folgemilch hingegen ist oft kalorienreicher und zuckerhaltiger als Muttermilch. Mediziner und Hebammen empfehlen aufgrund der höheren Nährstoffdichte wenn möglich auf Muttermilch zu setzen. Die Berner Hebamme Susanne Schmid sagt: «Wenn überhaupt sollten Eltern Folgemilch dann füttern, wenn das Kind Beikost bekommt.» Frische, natürliche Lebensmittel seien aber genauso gehaltvoll.
Pre-Nahrung im ersten Lebensjahr
Wer seinem Neugeborenen Säuglingsmilch zum Trinken aus der Flasche gibt, wählt in den ersten zwei Monaten ausschliesslich Pre-Milch. Das Baby kann aber auch weitaus länger dabei bleiben – nämlich während des gesamten ersten Lebensjahres.
Ab dem sechsten Lebensmonat lässt sich die Nährstoffzufuhr durch Beikost ergänzen. Pre-Milch kann wie Muttermilch nach Bedarf gefüttert werden. Allerdings fängt das Neugeborene mit sehr geringen Mengen an, die Eltern am besten mit ihrer Hebamme absprechen.
Anfangsmilch Nr. 1 für hungrige Kinder
«Wenn Kinder aber hungriger sind, können Eltern nach zwei, drei Monaten statt der Pre-Milch die energiereichere Anfangsmilch Nr. 1 anrühren», sagt Susanne Schmid. «Ihr Vorteil besteht darin, dass sie besser sättigt.» Leider könne sie aber auch zu Verdauungsproblemen führen. Ausserdem bestehe die Gefahr, das Baby zu überfüttern. Susanne Schmid rät deshalb, einen Mahlzeitenrhythmus einzuführen. «Das gelingt in der Regel schnell.» Die Hebamme hält Zeitfenster, die drei Stunden auseinanderliegen, für ideal. Wenn sich das Kind früher meldet, können Eltern versuchen, es mit dem Nuggi oder durch Herumtragen und Schuckeln noch eine Weile hinzuhalten. Sie sollten aber nicht zu stark auf den festen Zeiten beharren. Nachts gelte als gute Lösung, dass der eine Elternteil den Schoppen etwa um 23 Uhr gibt. «So kann der andere Elternteil schon nach dem 20 Uhr Schoppen ins Bett vorschlafen gehen. Denn es gibt sicher gegen 2 bis 3 Uhr und dann morgens gegen 6 und 7 Uhr nochmal einen Schoppen.»
Geborgenheit nicht nur von Mama und Papa
Der Schoppen eignet sich genauso wie das Stillen, um dem Baby Nähe und Geborgenheit zu vermitteln. «Das Kind im Arm halten, es anschauen, mit ihm sprechen – das gibt dem Baby innere Wärme», sagt Susanne Schmid. Und das müssen nicht immer die Eltern tun. Es sei eine Bereicherung für das Baby, wenn es hin und wieder auch von den Grosseltern, älteren Geschwistern oder guten Freunden mit dem Schoppen gefüttert werde. «Und den Eltern bietet es den Freiraum, sich zum Beispiel mal eine Auszeit als Paar zu nehmen.»
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