Umstieg auf Beikost: Ist dein Baby bereit für Brei?
Der erste Brei: So klappt es mit der Beikost und dem Füttern. Die erste feste Nahrung fürs Baby – ein aufregender Moment! Ab dem fünften Monat kann es losgehen mit der Einführung von Beikost. Theoretisch. Wir erklären, wie du merkst, dass dein Baby bereit ist. Ausserdem: Praktische Elterntipps rund ums Füttern und den ersten Brei.
Nützliche Informationen
Der erste Löffel Babybrei ist ein grosser Schritt in der Entwicklung deines Kindes. Ab dem fünften Monat kannst du beginnen, nach und nach Milchmahlzeiten durch Brei zu ersetzen. Vor dem fünften Monat ist das Verdauungs- und Stoffwechselsystem noch nicht reif für richtige Nahrung. Die WHO rät sogar dazu, den sechsten Monat abzuwarten für den ersten Brei. Wie merkst du, dass dein Baby bereit ist? Es wird es dir zeigen. Es gibt nämlich klare Anzeichen dafür.
5 Anzeichen, dass dein Baby bereit ist für Brei
- Es zeigt Interesse, wenn du etwas isst und ahmt vielleicht Kaubewegungen nach.
- Es öffnet den Mund, wenn du ihm den Löffel hinhältst.
- Das Baby hat ständig Hunger: Stillen oder der Schoppen reichen nicht mehr, damit es satt wird.
- Der Zungenstreckreflex ist verschwunden: Es drückt den Brei nicht mehr sofort aus dem Mund.
- Es kann mit wenig Unterstützung aufrecht sitzen und den Kopf selber halten.
Die Einführung von Beikost braucht Zeit
Es gibt Babys, die mehr Zeit brauchen, um sich mit der festen Nahrung anzufreunden. Keine Sorge, wenn es beim ersten Versuch mit dem Brei nicht klappt. Spätestens ab dem siebten Monat solltest du dann aber mit Beikost begonnen haben. Milch alleine reicht nun nicht mehr, um den Kalorien- und Nährstoffbedarf deines Babys zu decken.
Vom einfachen Gemüsebrei zur Erwachsenenkost: Wie der Ernährungsplan eines Babys im ersten Lebensjahr aussieht, zeigen wir dir hier.
Eltern erzählen: Brei-Tipps von den Profis
In der Theorie klingt alles immer so einfach. In der Praxis schaut dies oft anders aus. Drei Eltern erzählen von ihren Erfahrungen.
Lilian mit Luana
"Wir haben mit vier Monaten mit der Beikost angefangen, nachdem die Kinderärztin uns grünes Licht gab. Begonnen haben wir ganz klassisch – mit Rüeblibrei mit etwas Rapsöl. Dabei sind wir auch so lange geblieben, bis Luana richtig mit dem Brei umgehen konnte. Man sollte dem Kind die Zeit geben, essen zu lernen und sich bewusst sein, dass jede neue Zutat oder eine andere Konsistenz des Essens eine zusätzliche Herausforderung ist. Es kann sein, dass das Kind etwas einfach nicht essen will – weil es den Geschmack noch nicht mag oder die Konsistenz neu ist."
Maria Chiara mit Aurora
"Als Aurora sechs Monate alt wurde, haben wir mit der Beikost begonnen. Wir haben den Moment abgewartet, in dem sie Interesse am Essen zeigte. Angefangen haben wir mit Brei: Zuerst bekam sie pürierte Kartoffeln, Karotten und Zucchini. Es war toll zu sehen, wie sie von Woche zu Woche neugieriger wurde und Gefallen fand am Essen. Wenn sie ein neues Lebensmittel probiert, achten wir immer auf ihre Reaktion. Mag sie es nicht, geben wir ihr Zeit und bieten es zu einem späteren Zeitpunkt nochmals an. Mittlerweile interessiert sie sich sehr genau dafür, was bei uns auf dem Teller liegt und isst auch schon feste Kost. Wir versuchen darum abends ein Menü zu kochen, dass alle essen können."
Daniela mit Ava und Youri
"Ich habe mit etwa sechs Monaten, als die ersten Zähnchen kamen, mit der Beikost angefangen. Zu Beginn gab es viel Broccoli, Rüebli und Apfel. Am Anfang habe ich alles ganz fein püriert, mit der Zeit immer weniger. Sie sollten sich so an feste Nahrung herantasten. Das hat funktioniert – sie essen nun schon eine Weile feste Kost von Hand! Das klingt nun, als ob es ganz einfach sei. Aber mir ging es zu Beginn, wie wohl allen Mamas: Das Thema Beikost ist riesig und kann einem ganz schön einschüchtern! Ich hatte ganz viele Fragen und wollte einfach alles richtig machen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass es das Beste ist, auf das Bauchgefühl zu hören und einfach mal zu probieren."
Beginne mit kleinen Portionen
Der Umstieg von der Brust oder dem Schoppen auf Nahrung vom Löffel muss gelernt werden. Beginnt mit kleinen Portionen einmal am Tag. Am besten bietest du am Anfang jeweils vor der Milchmahlzeit am Mittag Brei an. Welcher Brei sich zu Beginn am besten eignet und wie du vom Gemüse- zum Fleischbrei kommst, erklären wir hier.
Übrigens: Zu Beginn wird dein Baby nur kleine Portionen essen und neben der Beikost-Mahlzeit zusätzlich Milch trinken müssen, um satt zu werden. Wie du den frisch zubereiteten Brei am besten aufbewahrst erfährst du hier.
Wenn die Zeit knapp ist, ist der Babybrei aus dem Gläschen eine tolle Alternative. Worauf beim Kauf zu achten ist:
Die richtige Ausrüstung fürs «Abenteuer Brei»
Fürs Füttern verwendest du am besten einen Baby-Löffel aus Kunststoff. Dieser hat die richtige Grösse und wird zudem nicht heiss. Für Geschirr und Besteck für Babys und Kleinkinder gelten übrigens strenge Regeln und gesetzliche Schadstoffeinschränkungen. Die Produkte sind alle BPA-frei. Neben dem richtigen Löffel ist noch etwas Anderes ganz wichtig: Das Lätzchen!
Dos und Don’ts: Tipps fürs Füttern
"Dos"
- Genug Zeit einplanen: Essen ist neu und anstrengend. Gib deinem Baby die Zeit, die es braucht, das Essen auszuprobieren. Es muss anfangs noch nicht satt werden. Es soll positive Erfahrungen machen.
- Die richtige Temperatur finden: Brei darf nicht zu heiss sein. Beim Servieren sollte der Brei höchstens mundwarm sein, also etwa 37 Grad. Aber jedes Baby hat andere Vorlieben. Es gibt Kinder, die essen den Brei am liebsten kalt.
- Freude zeigen: Deine Stimmung überträgt sich auf dein Kind. Zeig Begeisterung: Essen macht Spass! Wenn du gestresst oder genervt bist, wird dein Kind das merken.
"Don’ts":
- Müde und hungrig? Falscher Zeitpunkt! Wenn dein Baby müde ist oder schon zu hungrig, ist nicht der richtige Zeitpunkt für Brei-Experimente. Es wird den Brei verweigern oder einfach nicht mehr mögen.
- Gesicht putzen? Nicht während dem Essen! Putz deinem Kleinen nicht während dem Essen das breiverschmierte Gesicht. Es verbindet den unangenehmen Vorgang so mit dem Hochstuhl und mit Essen – und vermeidet so lieber beides.
- Vorzeigen ja, Löffel in den Mund nein: Animiere dein Baby zum Brei essen, indem du ihm zeigst, wie man einen Löffel in den Mund nimmt. Du kannst es auch mit einem Löffel spielen lassen. Nimm aber nie den Löffel deines Babys in den Mund, es besteht die Gefahr, dass so Bakterien übertragen werden.
Für die ersten Essversuche:
Überall Breiflecken?
So schön orange der erste Rüeblibrei auch ist, auf Babys Kleidern wollen wir ihn lieber nicht. Nur sind die Breiflecken ziemlich hartnäckig. Du kannst die Flecken mit etwas Sonnenblumenöl einreiben und die Kleidungsstücke danach normal waschen. Wenn das nicht nützt, heisst das Zauberwort Gallseife.
Ihr seid den ganzen Tag unterwegs?
Kein Grund auf den Brei zu verzichten. Am besten nimmst du einen (kalten) selbstgemachten Brei oder einen gekauften Brei im Gläschen mit. Je nachdem, wo du bist, kannst du den Brei vor Ort aufwärmen lassen. Oder aber, du wärmst ihn selber im Wasserbad. Nimm dafür einfach eine Thermoskanne mit heissem Wasser mit.
Wenn Babys Brei verweigern
Manche Babys ziehen Fingerfood dem Löffel vor. In dem Fall ist Baby Led Weaning vielleicht eine gute Alternative. Bei Baby Led Weaning erhalten Kinder keinen Brei sondern von Beginn an feste Kost. Wie das Konzept funktioniert und warum es auch Kritik daran gibt, erklären wir hier. Wichtig ist: Ob Brei oder feste Kost: Zwing dein Baby nicht, etwas zu essen. Es soll das Essen mit Spass und Genuss verbinden – ein Leben lang.
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Foto: Getty Images
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