Babyernährung

Zucker für Babys? Vorsicht bei diesen Zuckerfallen

Zu viel Zucker in Babynahrung? So vermeidest du Zuckerfallen. Experten raten, Kleinkinder ohne zugesetzten Zucker zu ernähren. Dabei geht oft der versteckte Zucker vergessen. Wir haben nachgefragt, welche Auswirkungen ein hoher Zuckerkonsum auf unsere Kinder hat und wie du Zuckerfallen vermeidest.

Ob Kuchen, Eis oder Schokolade: Schon die Kleinsten wissen, dass Zucker gut schmeckt. Doch zu viel Zucker begünstigt Erkrankungen wie Diabetes und Karies und macht dick. 

110 Gramm Zucker essen Durchschnitts-Schweizer*innen am Tag.

Das sind 27 Zuckerwürfel – mehr als doppelt so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. 

So viel Zucker ist erlaubt

Laut der WHO sollten wir höchsten 10 Prozent der Gesamtenergie an zugesetztem Zucker zu uns nehmen. Ein Kind mit einem Kalorienbedarf von etwa 750 Kilokalorien sollte also maximal 75 Kilokalorien über Haushaltszucker zu sich nehmen. Das entspricht 19 Gramm Zucker. Achtung: Die WHO zählt auch Honig, Sirup und Fruchtsaft sowie Fruchtkonzentrate zu zugesetztem Zucker. Nicht mitgerechnet wird Zucker, der natürlicherweise in Lebensmitteln enthalten ist. Mehr dazu gleich. 

Stephanie Bieler - Fachexpertin Ernährung bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
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Stéphanie Bieler

Fachexpertin Ernährung

Arbeitet bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE

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Babyernährung Baby

Stephanie Bieler - Fachexpertin Ernährung bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
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Stéphanie Bieler

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Babyernährung Baby

Zuerst nur Gemüse, später auch Getreide, Milch und Fleisch: Wann dein Baby welche Lebensmittel erhalten sollte, liest du hier. 

Mmmmh Gemüse!

Das sagt die Expertin:

Stéphanie Bieler
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Stéphanie Bieler,  Fachexpertin für Ernährung, Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE)

«Schon Babys kommen in Kontakt mit verschiedenen Zuckerarten: Laktose in Muttermilch oder Säuglingsnahrung, Fruktose und Glukose aus Früchten im Brei. Der Nahrung darüber hinaus Zucker hinzuzufügen, ist weder notwendig noch sinnvoll. Er liefert 'leere' Kalorien und ist schädlich für die Zahngesundheit. Deshalb sollte jeglicher Zucker, der Speisen und Getränken zugegeben wird, im ersten Lebensjahr ganz vermieden und in den Folgejahren auf ein sinnvolles Mass beschränkt werden.

Bei Gemüse und Früchten solltest du dir keine Gedanken um den Zuckergehalt machen. Solche Lebensmittel auf ihren Zuckergehalt zu beschränken, wäre weit über das Ziel hinausgeschossen. Sie liefern neben dem auf natürliche Weise vorkommenden Zucker viele wertvolle Inhaltsstoffe wie etwa Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern.» 
 

So viel Zucker steckt in... 

  • einer Kartoffel: 0,8 Gramm 
  • einem Rüebli: 2 Gramm 
  • einer Orange: 9 Gramm 
  • einem Apfel: 11 Gramm 
  • einem Becher Fruchtjoghurt: 16 Gramm 
  • einem Glas Orangensaft: 23 Gramm 
  • einem Glas Schokoladen-Drink: 25 Gramm 

Auf natürliche Süsse setzen

Du siehst also: Zucker lässt sich nicht vermeiden. Muss man auch nicht. Es macht aber einen grossen Unterschied, ob dein Kind einen Apfel isst, der 11 Gramm natürlichen Zucker enthält, oder ein gesüsstes Fruchtjoghurt mit 16 Gramm zum grossen Teil zugesetzten Zucker. Genau darum, ist es wichtig, dass sich Eltern ab dem ersten Brei mit dem Thema Zucker auseinandersetzen.  

Ob im Brei, Joghurt oder Müesli für dein Kleinkind: In Babynahrung braucht es keinen künstlichen, zugesetzten Zucker. Nutze die natürliche Süsse von Früchten und Gemüse: So findet auch ein kleines Schleckmaul Gefallen an einem Süsskartoffelbrei, Haferflöckli mit Apfel oder einem Nature-Joghurt mit frischen Himbeeren.  

Oft vergessen geht der Zucker, den man flüssig zu sich nimmt: Kinder sollten hauptsächlich Wasser oder aber ungesüsste Tees als Durstlöscher bekommen. Fruchtsäfte, Soft- oder Schoggidrinks sollten tabu sein oder wenn dann mit Mass konsumiert werden. 

Süss, aber ohne Zuckerzusatz:

So erkennst du versteckten Zucker

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät nicht nur, wie viele Vitamine, Eisen und andere Nährstoffe im Babybrei stecken, sondern gibt auch Auskunft über den zugesetzten Zucker. Dieser tarnt sich auf der Zutatenliste oft durch folgende Bezeichnungen:  

  • Glukosesirup 
  • Fruchtsaftkonzentrat 
  • Honig 
  • Dicksaft  
  • Maltose (Malzzucker) 
  • Fruktose (Fruchtzucker) 
  • Glukose (Traubenzucker) 
  • Dextrose(Traubenzucker) 
  • Saccharose (Haushaltszucker) 

Zuckerersatz und Süssstoffe

Auch auf Zuckeralternativen wie Birkenzucker oder Agavendicksaft sowie Süssstoffe solltest du verzichten. Durch die Verwendung jedes Süssungsmittels gewöhnt sich dein Baby an die Süsse und das Verlangen danach wird grösser. 

Babybrei aus dem Glas ist ebenso gesund wie selbstgekochter. Hier erfährst du, worauf du neben der enthaltenen Menge Zucker beim Kauf von Babynahrung achten solltest. 

Tipps für den Einkauf

Du möchtest beim Einkauf auf gesunde Beikost setzen? So erkennst du Brei und andere Lebensmittel mit niedrigem Zuckergehalt: 

  • Die Zutatenliste des Breis ist kurz und enthält nur natürliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreide, Milch oder Fleisch. 
  • Honig, Sirup und andere Zuckerarten stehen nicht auf dem Etikett. 

Wenn du Babybrei selber kochst, weisst du genau, was drinsteckt und kannst auf zugesetzten Zucker verzichten. Einfache Rezepte für eine gesunde Baby-Ernährung findest du hier. 

Frische Bio-Breie für jedes Alter:

Foto: Getty Images

Auch damit machst du dein Baby glücklich

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