Beikost einführen: Das isst dein Baby im 1. Jahr
So ein Baby hat viel vor im ersten Lebensjahr. Und dafür braucht es spätestens ab dem 7. Monat neben der Milch weitere Kalorien und Nährstoffe aus Brei oder fester Nahrung. Wir zeigen Ihnen den optimalen Ernährungsplan für Ihr Kleines. Damit Ihr Baby genau das bekommt, was es braucht, um zu wachsen und zu lernen.
Nützliche Informationen
Wer gross und stark werden will, braucht viel Energie. Muttermilch oder der Schoppen reichen irgendwann nicht mehr, um den Bedarf des Babys zu decken. Zwischen dem fünften und siebten Monat solltest du deshalb mit der Einführung von Beikost beginnen und deinem Kind den ersten Brei anbieten.
Die zusätzlichen Kalorien zur Milch bestehend aus Kohlenhydraten, Eiweiss und Fett erhält dein Kind entweder aus Brei oder, wenn du auf Baby-led Weaning setzt, aus fester Kost. Die Beikost hilft, den zunehmenden Energiebedarf des Babys zu decken. Zudem liefert sie Spurenelemente, Vitamine und andere Stoffe, die für das Wachstum und eine gesunde Entwicklung des Kindes wichtig sind.
Der erste Löffel Brei ist aufregend für Eltern und Baby. Wie das Füttern ab dem ersten Babybrei gut klappt, erfahren Sie hier.
Stufenweise Einführung: So gehst du vor
Die Muttermilch oder der Schoppen bleiben vorerst die Basis, die Ablösung geschieht langsam. Ersetze nach und nach Milchmahlzeiten mit Brei. Zu Beginn wird dein Baby nur ein paar Löffel essen und weiterhin Milch brauchen, um satt zu werden. Bleibe dran, bis du das Stillen oder den Schoppen durch den Brei ersetzt hast.
Elternstatements – wie seid ihr vorgegangen? Was waren die Hürden?
Lilian mit Luana
"Luana hat mit vier Monaten den ersten Gemüsebrei bekommen. Mittlerweile ist sie sechs Monate alt und isst mehrmals am Tag: Gemüse, Früchte, aber auch Getreide – alles püriert. Ich orientiere mich bei der Einführung von Lebensmitteln an der Lebensmittel-Tabelle der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, ich finde diese sehr hilfreich. Ich informiere mich aber auch immer mal wieder im Internet über Möglichkeiten und Rezepte. Ich denke, am besten ist es, einfach mal zu machen und auszuprobieren: Beikost ist nämlich nicht nur für das Kind ein Lernprozess, sondern auch für uns Mamis und auch die Papis!"
Daniela mit Ava und Youri
"Mir ist es wichtig, dass Ava und Iouri frisch und saisonal essen und ganz viele Lebensmittel probieren. Da ich selbst eine heikle Esserin bin, will ich bei ihnen früh die Freude an unterschiedlichen Geschmäckern wecken. Das habe ich zu Beginn mit Brei gemacht. Jetzt gebe ich ihnen das, was ich esse. Ich lasse sie von allem probieren. Man merkt und sieht, was den Kindern schmeckt. Das kann sich übrigens auch ganz schnell ändern: An einem Tag verschlingen sie etwas und am anderen rühren sie es nicht mehr an. Man muss als Mama auch akzeptieren, dass es Tage gibt, an denen die Kleinen kaum essen mögen. Dann bringt es auch nicht, sie zu etwas zu zwingen zu wollen. Unser Appetit ist ja auch nicht immer gleich."
Maria Chiara mit Aurora
"Wer sich über Beikost informieren will, verirrt sich schnell einmal in diesem riesigen Dschungel an Informationen! Auch wir wollten den richtigen Ansatz finden und haben uns als Aurora mit sechs Monaten die ersten Brei bekam, ausgiebig informiert: Wir haben mit dem Kinderarzt gesprochen, einer Kinderkrankenschwester und sogar einem Kinderernährungsspezialisten. Aber sogar die Spezialisten hatten alle unterschiedliche Meinungen und Empfehlungen! Wir haben darum aus allen Ansätzen, die Teile herausgepickt, die für uns am besten passen. Ausserdem haben wir einen Kurs für Notfälle bei Kleinkindern besucht. Wir wissen nun, wie wir reagieren müssen, wenn sich Aurora verschluckt oder allergische Reaktionen zeigt. Das hat uns sehr beruhigt. Mittlerweile sind wir sehr entspannt und haben richtig Spass daran zu sehen, wie Aurora auf neues Essen reagiert und immer mehr entdeckt."
Unsere Produktempfehlungen für einen entspannten Beikost-Start
Beikost einführen: In 5 Schritten zum Essen am Familientisch
Schritt 1: Gemüse zum Zmittag
Beginn mit einem Gemüsebrei. Wenn du mit Obst beginnst, kann es sein, dass dein Baby später das Gemüse verweigert, da es an die Süsse der Früchte gewöhnt ist. Am besten eignen sich Rüebli, aber auch Süsskartoffeln, da diese süsslich schmecken. Verträgt dein Baby die ersten Breie gut, kannst du nach ein paar Tagen neue Gemüsesorten hinzufügen. Nach und nach auch Kartoffeln, Öl und püriertes Fleisch einmal in der Woche auch Fisch. Vorsicht: Würze den Brei nicht!
Schritt 2: Milch-Getreide-Brei zum Znacht:
Hat es geklappt mit dem Mittagsbrei? Dann ist dein Kind bereit für den Milch-Getreide-Brei am Abend. Wenn du den Brei selber machst, kochst du einfach etwa 20 Gramm Getreide mit etwa 100ml Milch auf. Haferflocken, aber auch Weizen, Dinkel oder Hirse, in Form von Flocken oder Griess, eignen sich wunderbar. Verwende pasteurisierte und ultrahocherhitzte Vollmilch, ESL- oder H-Milch mit 3,5 Prozent Fett oder eine Säuglingsmilch zum Aufkochen.
Schritt 3: Getreide-Obst-Brei zum Zvieri
Etwa einen Monat später ist Zeit für den milchfreien Obst-Getreide-Brei am Nachmittag. Mische dafür etwa 20 Gramm Haferflocken oder Weizen, Dinkel oder Hirse in Form von Flocken oder Griess mit 100 Gramm Fruchtpüree. Äpfel, Pfirsiche oder Birnen eignen sich für empfindliche Babymägen sehr gut. Vorsicht bei Bananen: Diese wirken stopfend. Nun ist übrigens auch der Zeitpunkt gekommen, dem Kind neben der Milch, Wasser oder ungesüsste Tees anzubieten.
Schritt 4: Das erste Zmorge
Mittlerweile ist dein Kind etwa neun Monate alt – je nachdem, wann du mit der Beikost begonnen hast – und isst schon wacker. Es ist nun Zeit für eine weitere Stufe des Essens: Probiere es beim Frühstück mal mit fester Nahrung. Wichtig ist, dass du auf eine vollwertige Mahlzeit bestehend aus Kohlenhydraten, Eiweiss und Fett achtest. Vielleicht etwas Brotrinde mit Butter und Fruchtstückchen, dazu Mutter- oder Folgemilch? Behalte dein Kind im Auge und schneide das Brot wie auch die Früchte nicht zu klein: Besser sind grosse Stücke, die das Kind gut greifen und an denen es nagen und saugen kann. Bei kleinen Stücken besteht die Gefahr, dass sich das Kind verschluckt.
Schritt 5: Essen vom Familientisch
Mit etwa einem Jahr ist dein Kind bereit, am Familientisch mitzuessen! Egal, ob Pasta, Reis, Auflauf – bieten deinem Kind kleine Stücke von dem an, was ihr esst. Aber Achtung: Achten auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Früchten: Dein Kind braucht bei jeder Mahlzeit Kohlenhydrate, Fette und Eiweiss. Und: Bevor du beim Kochen würzt, nimm die Portion für das Baby beiseite. Es ist noch nicht bereit für Salz, Saucen und Co.
Dos and Don'ts bei der Einführung der Beikost
Die "Dos"
- Gesunde Fette sind nicht nur wichtig für den kleinen Kinderkörper. Sie werten auch den Brei auf: Empfohlen wird in erster Linie kaltgepresstes oder raffiniertes Rapsöl.
- Zwinge dein Baby nicht, gewisse Lebensmittel zu essen. Dein Kind soll lernen: Essen macht Spass.
Die "Don'ts"
- Verwende beim Kochen kein Salz, keinen Pfeffer oder andere Gewürze. Auch Bouillon oder Streuwürze gehören nicht in den Babybrei.
- Babys benötigen ausser dem vom Arzt verschriebenen Vitamin D und K keine Nahrungsergänzungsmittel! Durch eine ausgewogene, gesunde Ernährung bekommt dein Kind alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe, die es braucht.
Wenn du den Brei selber kochst, weisst du genau, was dein Baby isst. Lese hier wie andere Mütter vorgehen und lass dich von unseren Rezeptideen inspirieren.
Allergien: Vorsicht bei diesen Lebensmitteln
Wenn schon die Eltern Allergien haben, ist das Risiko höher, dass auch euer Baby von einer Allergie betroffen ist. Sprecht euch mit eurem Kinderarzt ab. Normalerweise sollte aber nicht prophylaktisch auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden. Ein Verzicht fördert eine Unverträglichkeit eher. Führe neue Lebensmittel einzeln ein und beobachte, wie dein Kind reagiert. Gewisse Lebensmittel lösen eher Allergien aus als andere. Dazu gehören...
- Kuhmilch
- Hühnereier
- Nüsse, vor allem Erd-, Baum- und Haselnüsse
- Weizen
- Soja
- Fisch
- Schalentiere
- Samen
Aber wie schon erwähnt: Der Verzicht auf diese Lebensmittel hilft nicht, Allergien zu vermeiden oder vorzubeugen. An diesen Symptomen erkennst du eine möglihe Nahrungsmittelallergie: Anschwellen der Augen und Lippen, Durchfall oder Erbrechen, Keuchen, eine laufende Nase, Juckreiz, Nesselsucht und Ekzeme. Vermutest du eine Allergie, sprich deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin darauf an.
Tabu im ersten Lebensjahr sind unter anderem:
- Rohe und unzureichend erhitzte tierische Lebensmittel.
- Verarbeitete Fleischwaren wegen ihres hohen Salzgehaltes.
- Zugesetzter Zucker und Honig.
- Reisdrinks und andere pflanzliche Milchalternativen sind für Kleinkinder nicht geeignet.
- Vorsicht bei Reis und Reisprodukte wie Reiswaffeln. Diese sollten nur in Massen angeboten werden. Sie enthalten Arsen.
- Alles, woran sich das Baby verschlucken könnte: Bei Nüssen, Trauben, Beeren und ähnlichem besteht Erstickungsgefahr!
- Tomaten – sie enthalten für Babys schädliches Solanin, ausserdem werden sie aufgrund des hohen Säuregrads oft nicht gut vertragen.
Babybrei kaufen
Wenn es einmal schnell gehen muss, eignet sich gekaufter Babybrei ausserdem wunderbar. Hier erklären wir, worauf du beim Kauf von Babynahrung achten solltest.
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Foto: Getty Images
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