Klettern mit Kindern
Hier erhältst du eine Übersicht über den Klettersport und zahlreiche Ideen für tolle Kletterabenteuer mit deinen Kindern. Tipps von den Profis helfen dir, deine Kinder mit Vergnügen die Wände hochgehen zu lassen.
Alles spricht fürs Klettern: Klettern macht richtig viel Spass und fördert gleichzeitig die verschiedensten Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Koordination und mentale Stärke. Draussen umgesetzt kann die Natur hautnah erlebt werden.
Nützliche Informationen
Ab welchem Alter können Kinder mit Klettern beginnen?
Kinder sind körperlich ab ca. drei bis vier Jahren in der Lage, erste spielerische Erfahrungen an einer Kletterwand zu machen.
Damit dein Kind auch von Anfang an Spass beim Klettern entwickelt, kannst du mit dem Bouldern in einer Boulderhalle anfangen. Dies ist eine freie Art des Kletterns ohne anstrengendes Sichern (sprich: ohne Seil) und nur in geringer Höhe, von der sich die kleinen Kletteräffchen einfach auf eine grosse, gepolsterte Matte fallen lassen können. Beim Bouldern wird die Kraft, Koordination sowie ein grosses Bewegungsrepertoire gefördert.
Die besten Boulderhallen in der Schweiz
Tipp von den Profis
Welche Voraussetzungen sollen Kinder zum Klettern mitbringen?
"Klettern ist besonders für Kinder eine tolle Sportart, da es eine sehr spielerische und kreative Tätigkeit ist. Das Klettern kann mit diversen Spielen, wie auch Geschicklichkeits-Challenges verbunden werden und in jedem Niveau Spass machen. Die Kletterhallen bieten oftmals auch Geburtstagsfestli an, wo das Geburtstagskind zusammen mit Freundinnen und Freunden den Klettersport entdecken kann – zusammen macht es doppelt Spass. Ein Kurs ist sicher lohnenswert, da diese Sportart auch gewisse Risiken aufweist."
Klettern in der Kletterhalle
Ab etwa vier Jahren sind Kinder körperlich in der Lage, eine Kletterwand anzugehen. Zu Beginn müssen sie von einem Erwachsenen mit dem Seil gesichert werden. Kinder mit Höhenangst lernen erst, das Vertrauen in die sichernde Person zu fassen, indem sie sich in geringer Höhe mehrmals einfach in die Gurte fallen lassen.
Die Infrastruktur in einer Kletterhalle hilft beim Start ins Klettern. In vielen Kletterhallen gibt es einfache Routen für Kinder, bei denen die Steine nahe beieinander liegen und zu Beginn fast wie eine Leiter zu besteigen sind. So macht der Einstieg ins Klettern auch eher ängstlichen Kindern Spass.
Die besten Kletterhallen der Schweiz
Kletterkurse in der Migros-Klubschule
Seid ihr als Eltern keine Kletter-Cracks, lohnt sich einen Kurs für den Nachwuchs. Durch Tipps vom Profi eignet sich euer Kind von Anfang an die richtige Technik an. Das verspricht die grösste Sicherheit und erleichtert später ein schnelleres Vorwärtskommen im Sport.
Tipp von den Profis: Das kleine 1x1 der Schwierigkeitsgrade
"Zuerst sollte erwähnt werden, dass es im Sportklettern zwei Disziplinen gibt: das Bouldern, welches auf Absprunghöhe auf Matten erfolgt und das Klettern am Seil. Der Schwierigkeitsgrad wird in Zahlen und Buchstaben angegeben:
Je schwieriger, desto grösser die Zahl (von 3-9), wobei man pro Zahl noch einer der Buchstaben a, b oder c angehängt. Zum Beispiel ist 7a einfacher als 7c. Die schwerste Route, die je geklettert wurde, ist 9c."
Draussen Klettern ist am Schönsten
Beim Klettern draussen solltest du folgendes beachten:
- Wähle ein Klettergebiet, das einen einfachen und kurzen Zustieg hat, ansonsten sind deine Kinder bereits nach der Wanderung erschöpft.
- Du solltest für alle Eventualitäten gewappnet sein. Das Wetter in den Bergen kann sehr schnell ändern.
- Sorge für Unterhaltung, wenn die Kinder nicht am Klettern sind; Bücher oder Spielzeug mitnehmen.
- Wähle ein Klettergebiet aus, dass genügend einfache Routen hat, damit es auch nicht zu Frustration kommt.
Die schönsten Klettergebiete draussen
Das ist der Gipfel - Der SAC bietet sicheren Bergsport für Kinder
Die beiden Worte "Bergsteigen" und "Kinder" mögen auf den ersten Blick für viele Erwachsene nicht wirklich zusammenpassen. Tatsächlich bietet der Schweizer Alpen-Club (SAC) aber wunderbare Aktivitäten am Berg bereits für Kinder ab 10 Jahren an.
So kann der outdoorbegeisterte Nachwuchs erste Erfahrungen im Bergklettern, auf einfachen Bergtouren am Fels oder auf dem Gletscher machen. Die Programme sind ideal als Schnupperkurs oder bieten einen sicheren Einstieg in den Bergsport.
Was braucht mein Kind zum Klettern? Die Grundausrüstung
Tipp von den Profis: Die Grundausrüstung und Kosten
Grundausrüstung:
"Sicherlich ist ein passender Kletterschuh das wichtigste. Dabei sollten die Schuhe gerade bei AnfängerInnen bequem gewählt werden, sonst kann der Spass schnell mal schmerzhaft werden. Je nach Disziplin braucht es auch einen Klettergurt und ein Seil. Da man schnell schwitzige Hände hat, braucht man ein Säckli mit Magnesium, um nicht sofort von den Klettergriffen abzurutschen. Das ganze Material kann in fast allen Kletterhallen auch gemietet werden."
Kosten:
"Sollte das Klettern ein regelmässiges Hobby eines Kindes werden, muss für einen wöchentlichen Kletterkurs pro Semester mit etwa Fr. 200.- gerechnet werden. Das Material (Kletterschuhe, Klettergurt, Magnesia), kostet gut 100-200.- Franken."
Persönlich: Die Schweizermeisterinnen im Sportklettern und Schwestern Liv und Zoé Egli
Ab welchem Alter und wie seid ihr zum Klettersport gekommen?
Schon als Kleinkinder haben uns unsere sportbegeisterten Eltern mit in die Kletterhallen genommen. Die Kletterhallen wurden damit sozusagen zu unseren Indoor Spielplätzen ;-) Klettern stand dabei nicht immer im Vordergrund.
Welche persönlichen Ziele hab ihr euch gesetzt?
Wir haben uns in diesem Bereich keine Grenzen gesetzt und träumen von einer Olympiateilnahme. Da wir bis jetzt hauptsächlich bei den Junioren Erfolge erzielt haben, wäre das nächste Ziel erstmals in Elite-Wettkämpfen vorne mitklettern zu können. Dabei gehen wir diese Ziele stets mit Freude und Leidenschaft an und wollen nichts erzwingen.
Herzlichen Dank für eure hilfreichen Tipps und weiterhin viel Erfolg!
Snacks für aktive Kids
Draussen sein macht hungrig. Draussen Klettern macht hungriger. Sorge bei einem Energietief für leichte Snacks, die nicht müde sondern wieder wach machen.
Foto: GettyImages, SAC
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