Ostern

Warum feiern wir Ostern? Das Osterfest kinderleicht erklärt

Was feiern wir eigentlich an Ostern? Weshalb ist dieses Fest für Christ*innen so wichtig? Und was haben Hasen und Eier damit zu tun? Kinderleichte Erklärungen und Tipps für das eigene Osterfest.

Wenn im Frühling die ersten Schlüsselblumen, Tulpen und Narzissen ihre Kelche in die milde Frühlingssonne strecken, feiern Christ*innen auf der ganzen Welt das wichtigste Fest ihres Glaubens: Ostern. Das Osterfest und die damit verbundenen Traditionen sind tief in unserer Kultur verankert. Gerade auch Kinder lieben die vielfältigen Osterbräuche – und stellen gerne Fragen: Was wird an Ostern eigentlich gefeiert? Wieso färben wir Eier und tütschen sie dann? Was hat der Hase damit zu tun? Gibt es den Osterhasen wirklich? Du erfährst im Folgenden, wie du deinen Kindern das Osterfest leicht verständlich erklären kannst, und entdeckst die Bedeutung der verschiedenen Bräuche rund um Ostern. Zu guter Letzt erhältst du Tipps für dein eigenes Osterfest.

Nützliche Informationen

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Warum ist Ostern das wichtigste Fest im Christentum?

An Weihnachten wird nach christlichem Glauben bekanntlich die Geburt von Jesus Christus gefeiert – Ostern hingegen markiert das Datum seines Todes. Gefeiert wird jedoch nicht das Lebensende von Jesus sondern im Gegenteil seine Auferstehung von den Toten. Das christliche Osterfest erinnert alljährlich an das Versprechen, dass alle Gläubigen nach ihrem Tod «in den Himmel» kommen und im ewigen Reich Gottes weiterleben. Dieses Erlösungsversprechen ist der eigentliche Kern des Christentums (und einer der wichtigsten Unterschiede zum Judentum).

Wie wird Ostern im religiösen Sinn gefeiert?

Nach christlicher Tradition beginnt Ostern mit der vorösterlichen Fastenzeit, die am Aschermittwoch anfängt und vierzig Tage dauert. Früher mussten alle die Fastenzeit einhalten, um sich auf Ostern vorzubereiten. Die Fasnacht ist ein Überbleibsel dieser alten religiösen Tradition: Die «Fasten-Nacht» respektive der Vorabend der Fastenzeit war die letzte Gelegenheit vor Ostern, um noch einmal zu schlemmen, zu musizieren und ausgelassen zu feiern.

Die Feierlichkeiten in der Kirche beginnen in der Woche vor Ostern, der sogenannten Karwoche (von althochdeutsch «kara» für Klage, Trauer): Am Gründonnerstag wird an das «letzte Abendmahl» erinnert, das Jesus mit seinen zwölf Jüngern einnahm, bevor er verhaftet und zum Tode verurteilt wurde. Der Tag darauf, genannt Karfreitag, gilt als der Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde und starb. Der Karsamstag ist für die Christ*innen der «Tag der Grabesruhe». Ostern schliesslich, der sogenannt dritte Tag, ist der «Sonntag der Auferstehung». Am Ostersonntag beginnt für gläubige Christ*innen eine Freudenzeit, die fünfzig Tage dauert, nämlich bis und mit Pfingsten.

In der Osternacht von Samstag auf Sonntag wird vielerorts ein Osterfeuer entfacht. Der*die Pfarrer*in entzündet daran die Osterkerze und trägt diese in die dunkle Kirche. Das Kerzenlicht ist ein Symbol für Jesus als «Licht der Welt». Tatsächlich ist jedoch der Brauch des Osterfeuers – wie so viele andere Bräuche an Ostern und anderen christlichen Feiertagen – viel älter als das Christentum. Es ist ein altes heidnisches Ritual, das von der Kirche übernommen wurde, weil die Menschen auch nach der Verbreitung des Christentums daran festhielten.

Was bedeutet eigentlich «Ostern»?

Das Wort «Ostern» geht vermutlich auf das altgermanische «austro», althochdeutsch «ost(a)ra» für «Morgenröte» zurück. Damit ist auch das Wort «Osten» verwandt, wo die Sonne aufgeht und sich die Morgenröte zeigt. Ostara war der Name einer germanischen Frühlingsgöttin, der zu Ehren unsere heidnischen Vorfahren anlässlich der Tag- und Nachtgleiche am 21. März ein Fest feierten. Das Fest markierte die Rückkehr des Lichts nach den langen, dunklen Wintermonaten und das Wiedererwachen – auch eine Art «Auferstehung» – der Natur. Der Brauch des Osterfeuers geht wahrscheinlich auf diese Tradition zurück. Im Christentum wurde Ostara zu Ostern, und die Morgenröte wurde zum Symbol für die Auferstehung, da das leere Grab von Jesus gemäss Bibel «früh am Morgen, als eben die Sonne aufging», entdeckt wurde. Die Bezeichnungen in den romanischen Sprachen wie «Pâques», «Pasqua» usw. sind vom Hebräischen «Pessach» abgeleitet: Das jüdische Pessach-Fest findet ebenfalls im Frühling statt und hat einen biblischen, eventuell auch einen vorbiblischen Hintergrund.

Warum feiern wir Ostern jedes Jahr an einem anderen Datum?

Ostern ist ein sogenannt bewegliches Fest, wird also jedes Jahr an einem anderen Datum gefeiert. Der Zeitpunkt wird astronomisch bestimmt: Ostern ist immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, wobei der 21. März als fixer Frühlingsanfang gilt. Ostern fällt somit frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April. Vom jeweiligen Osterdatum werden auch andere wichtige christliche Feiertage wie beispielsweise Aschermittwoch (46 Tage vor Ostersonntag) und Pfingsten (50 Tage nach Ostersonntag) abgeleitet.

Welche Symbole stehen für Ostern?

Osterfladen mit Osterhasenmuster
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Migusto-Rezept: Feiner Osterfladen mit Puderzucker-Hase

Die wichtigsten österlichen Symbole sind der Hase, das Ei und das Lamm. Wir kennen und verwenden diese Symbole vor allem in kulinarischer Form: als Ostereier, Schokoladehasen und Lammbraten. Doch was steckt dahinter?

Aus christlicher Sicht ist das Lamm das wichtigste Symbol: Jesus wird in der Bibel das «Lamm Gottes» genannt. Damit ist gemeint, dass er das «Opferlamm» war, weil er mit seinem Tod die Schuld der ganzen Menschheit seit Adam und Eva auf sich genommen hat. Diese Symbolik geht vermutlich auf eine noch ältere Tradition zurück, als die Menschen ihren Gottheiten im Frühling ein Lamm opferten – als Dank für das Ende des Winters und das Wiedererwachen der Natur.

Im Christentum wurde auch das Ei zum Symbol für die Auferstehung Jesu, weil dieser gewissermassen aus dem Grab ins (ewige) Leben zurück «schlüpfte». Eier gelten aber auch seit jeher als Symbole für Fruchtbarkeit und neues Leben. Während die Hühner im Winter deutlich weniger Eier legen, beginnt ihre Legetätigkeit im Frühling von Neuem. Es liegt also auch einfach im Lauf der Natur, dass es im Frühling viele frische Eier (wie übrigens auch frisch geborene Lämmer) gibt. Dies war folglich schon immer der Moment, sie feierlich zu geniessen. Als im Mittelalter die vorösterliche Fastenzeit zur Pflicht wurde, sammelten sich in den Wochen vor Ostern grosse Mengen an Hühnereiern an. Durch Kochen wurden die Eier haltbar gemacht.

Ähnliches wie für das Lamm und das Ei gilt auch für den Hasen: Er ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, denn Hasen gehören zu den ersten Tieren, die im Frühling Nachwuchs bekommen – und meistens bekommen sie viele Junge. Hasen galten ausserdem als Boten der erwähnten Frühlingsgöttin Ostara. So erstaunt es nun nicht, dass der Hase im Christentum zum Symbol für Jesus und die Auferstehung wurde.

Vielleicht interessiert deine Kinder aber etwas ganz anderes, nämlich: Gibt es den Osterhasen wirklich? Wir haben dir ein paar Tipps zur Beantwortung dieser Frage zusammengestellt.

Warum essen wir an Karfreitag Fisch?

(Kar)Freitag ist Fischtag – das ist vielerorts noch immer so. Woher kommt die Tradition? iMpuls ist der Frage auf den Grund gegangen.

Brauchtum: Was gibt es für Osterbräuche in der Schweiz?

Ostereierfärben

Das Ostereierfärben ist wohl der bekannteste Brauch, und dies längst nicht nur in der Schweiz. Am Färben, Bemalen und Dekorieren der Eier haben gewiss auch deine Kinder Freude. Wie unsere Ideensammlung zeigt, sind der Fantasie dabei kaum Grenzen gesetzt.

Osternestli verstecken

Ein weiterer Brauch besteht darin, die bunten Eier zusammen mit Süssigkeiten wie Nougateier und Schokoladenhasen in ein Osternest zu legen. Der Legende nach ist es der Osterhase, der das Nest oder auch die einzelnen Eier am Ostermorgen im Haus oder im Garten versteckt. Die Tradition des Eierversteckens reicht möglicherweise zurück in die Zeit, als unsere Ahn*innen noch das Frühlingsfest Ostara feierten. Damals war es Brauch, Eier als Symbole der Fruchtbarkeit zu verschenken. Als das Ritual im Christentum verboten wurde, versteckten unsere heidnischen Vorfahren die Eier, statt sie persönlich zu verschenken. Seit da müssen Eier zu Ostern gesucht werden – was für alle Kinder buchstäblich ein Heidenspass ist.

Osterbrunch

Beim traditionellen Osterbrunch mit der Familie werden die gekochten Eier dann natürlich auch gegessen – doch vorher werden sie getütscht! Für dieses Ritual nehmen alle ein Ei in die Hand. Eine Person fängt an und schlägt mit der Spitze ihres Eis auf die Spitze des Eis der neben ihr sitzenden Person, um diesem eine Delle zu verpassen. So geht es reihum. Sieger*in ist die Person, deren Ei am längsten ohne Delle bleibt. In der Stadt Bern werden Eiertütsch-Duelle übrigens nicht nur am Familientisch, sondern seit 1892 auch in der Öffentlichkeit (auf dem Kornhausplatz) ausgetragen.

 

Zwänzgerle

In der Stadt Zürich ist dagegen das Zwänzgerle Brauch. Dabei halten Kinder ein gekochtes Ei in der Hand, und Erwachsene werfen ein Zwanzigrappenstück darauf. Bleibt das Geldstück in der Eierschale stecken, gehört das Ei dem Erwachsenen – andernfalls bekommt das Kind die Münze.

Osterspaziergang, Osterausflüge & Osterspiele

Nach dem Brunch begeben sich viele Familien auf einen Osterspaziergang – es gibt aber auch viele lustige Osterspiele, die du mit deinen Kindern entdecken kannst. Andere Familien nutzen die freien Tage, um spannende Osterausflüge zu machen oder kleine Ferien zu geniessen. Wir haben ganz viele Ideen und Tipps für euch bereit.

Was gibt es für Osterbräuche weltweit?

Jedes Land hat seine eigenen Osterbräuche. In katholischen Ländern wie Italien und Spanien sind Osterprozessionen gebräuchlich, bei denen auf verschiedene Weise der Leidensweg von Jesus nachgespielt wird. Andernorts erinnern die Traditionen noch deutlich an die vorchristliche Zeit. In Finnland etwa ziehen die Kinder am Ostersonntag lärmend durch die Strassen, um den Winter zu vertreiben; in Rumänien und Schottland werden überall auf Hügeln Osterfeuer entzündet.

Es gibt auch skurrile Osterbräuche: So werden die Eier in Bulgarien nicht nur gefärbt und versteckt, sondern man bewirft sich auch gegenseitig damit. Auf den Philippinen lassen sich strenggläubige Christen alljährlich an Karfreitag ans Kreuz nageln. Lustiger geht es auf Haiti zu und her, dort lassen Kinder an Ostern Drachen steigen.

Osterdeko: Inspirationen für ein schönes Osterfest

Bilder: Getty Images

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