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Datenschutz im Netz: So schützt sich dein Teenager

Wie können Teenager ihre personenbezogenen Daten auf Social Media schützen? Hier sind die vier wichtigsten Regeln für den Datenschutz im Internet.

Die sozialen Medien bringen für Jugendliche viele verlockende Aspekte mit sich. Über TikTok, Instragram und Co. können sie mit ihren Freunden immer und überall verknüpft sein und chatten, Gleichgesinnte finden und durch Rückmeldungen und Kommentare ihre eigene Identität entwickeln.

Das Internet birgt aber auch Gefahren. Denn: einmal im Netz, immer im Netz. Mit dem vermehrten Aufkommen von sozialen Netzwerken hat auch Cyber-Mobbing zugenommen. Durch Hasskommentare, unerlaubt hochgeladene Privatfotos oder peinliche Videos können Betroffene öffentlich blossgestellt und belästigt werden. Die Inhalte verbreiten sich online über Social Media und Webseiten rasend schnell und können erheblichen Einfluss auf das reale Leben und die psychische Gesundheit des Opfers haben. Was viele nicht wissen: Manche Plattformen erhalten mit dem Hochladen eines Bildes die Rechte, dieses auch weiterzuverwenden.

Auf Social Media und beim Online-Gaming kann es zudem vorkommen, dass dein Teenie von Fremden kontaktiert wird, die nach den persönlichen Kontaktdaten fragen, oder sich gar offline treffen möchten. Informiere dein Kind über die Gefahren, die sich dahinter verstecken und vereinbare, dass dein Teenie ohne deine Zustimmung keine persönlichen Daten angeben und sich nicht mit Online-Bekanntschaften treffen darf. Zudem muss dein Kind auch mit In-Game-Käufen vorsichtig umgehen, weil dabei die Kreditkarten-Details hinterlegt werden müssen und die Kontrolle über die Ausgaben so schnell verloren geht oder gar ungerechtfertigte Abzüge erfolgen.

Gesundes Misstrauen im Umgang mit personenbezogenen Daten

Manche Schulen lehren den Kindern und Jugendlichen bereits, auf was es im Umgang mit Social Media zu achten gilt. Trotzdem ist es für dich als Eltern wichtig, zusätzlich dein Kind über die Gefahren im Internet aufzuklären, damit es nicht zu viel von sich preisgibt. Bist du selbst nicht mit Snapchat und Co. vertraut, informiere dich über diese Plattformen oder erstelle einen Account, um selber die Nutzungsbedingungen lesen und die Sicherheitseinstellungen testen zu können.

Besprich dann mit deiner Tochter oder deinem Sohn, wie sie oder er den eigenen Account am besten aufbaut, damit eine ausreichende Sicherheit gewährleistet ist. So kann verhindert werden, dass unbekannte Nutzer Zugriff auf persönliche Informationen haben. Ein gesundes Misstrauen, beziehungsweise ein kritisches Verhalten im Umgang mit personenbezogenen Informationen ist wichtig für das sichere Surfen im Internet. Auch als Eltern kann es sinnvoll sein, auf den Social-Media-Plattformen unterwegs zu sein, um herauszufinden, worum es sich tatsächlich handelt und wie die einzelnen Kanäle funktionieren.

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Die 4 wichtigsten Datenschutz-Regeln für Teenager

Für die Sicherheit von personenbezogenen Daten im Internet gilt es folgende vier Regeln zu beachten:

Regel 1: Sparsam Bilder hochladen

Dein Teenie soll nur solche Bilder ins Internet stellen, zu denen er auch wirklich steht. Dabei lohnt es sich zu überlegen: Würde ich dieses Foto auch meinen Eltern oder Grosseltern zeigen? Falls nicht, dann ist es ratsam, das Bild lieber nicht zu posten. Zudem ist darauf zu achten, dass die Bilder nicht zu viel verraten. Dein Teenie sollte also vermeiden, dass im Hintergrund beispielsweise der Wohnort erkennbar ist oder andere private Details preisgegeben werden.

Weise deinen Teenie zudem darauf hin, dass er in privaten Chats auf sozialen Netzwerken oder WhatsApp keine Nacktbilder von sich verschicken soll bzw. darf. Denn auch diese können dadurch schnell im Internet landen, wo sie dann für jeden sichtbar sind. Und noch wichtiger: Jugendliche können sich strafbar machen, wenn sie Nacktbilder an Minderjährige schicken oder zugänglich machen. Auch mit eigenen Bildern können sich Minderjährige der Kinderpornografie strafbar machen. 

Tipp: Wenn dein Kind ein Bild von sich auf einer Social-Media-Plattform findet, für das es keine Erlaubnis gegeben hat, kann direkt bei der Plattform ein Löschungsantrag gestellt werden. Kennt dein Teenager die Person, welche das Bild gepostet hat, sollte er zuerst diese darum bitten, das Foto zu löschen.

Regel 2: Auf Fake-Profile achten

Bei Kontaktanfragen ist Aufmerksamkeit gefragt. Dein Teenie muss Freundschaftsanfragen stets auf Echtheit und Seriosität hinterfragen. Denn durch sogenannte Fake-Profile sammeln Kriminelle personenbezogene Daten. Bekommt dein Teenager eine Anfrage von einer unbekannten Person, empfiehlt es sich deshalb, diese Freundschaftsanfrage abzulehnen. Nutzer, die unaufgefordert Kontakt- oder Betrugsversuche starten, können dem Anbieter jeweils gemeldet werden.

Tipp: Um Fake-Profile zu erkennen, lohnt es sich stets das Profilbild mit der Google-Bildersuche zu prüfen und den Namen im Internet nachzuschlagen. Denn Fake-Profile nutzen weder ein eigenes Bild noch den richtigen Namen. Auch die Freundesliste kann Aufschluss darüber geben, ob das Profil echt ist oder nicht. So können nur wenige Follower und Interaktionen ebenfalls ein Hinweis sein.

Regel 3: Privatsphäre schützen

Einige Social-Media-Plattformen sammeln persönliche Daten, um personalisierte Werbung erstellen zu können. Sprich: Sie wollen mit personenbezogenen Informationen Geld machen. Aus diesem Grund ist es für deinen Teenie wichtig, dass er bei der Erstellung seines Profils sowie beim Posten von Beiträgen nicht zu viele private Informationen preisgibt.

Tipp: Es ist für deinen Teenie empfehlenswert, als Profilname stets ein Pseudonym zu verwenden. Auch bei der Angabe von Telefonnummern und E-Mail-Adressen ist Vorsicht geboten.

Regel 4: Kein Treffen mit Unbekannten

Wenn ein/e Chatfreund*in nach einem persönlichen Treffen fragt, sollte dein Kind die Anfrage gründlich hinterfragen, da es nicht wissen kann, wer sich hinter dem Chatprofil versteckt. Es ist also davon abzuraten, dass sich Teenager mit fremden Bekanntschaften aus dem Internet treffen.

Tipp: Frage bei deinem Teenie regelmässig nach, mit wem er über soziale Medien einen engeren Kontakt pflegt.

Personenbezogene Daten im Netz schützen

Die Social-Media-Plattformen bieten verschiedene Optionen an, um die Privatsphäre besser zu schützen. Wir zeigen dir, welche Einstellungen bei TikTok, Snapchat, Instagram und Facebook für eine höhere Sicherheit sorgen.

TikTok

  • Konto auf «privat» stellen, damit nur die eigenen Follower die Beiträge sehen können.
  • Sichtbarkeit der Videos einschränken.
  • Vor dem Posten entscheiden, wer das Video sehen darf.
  • Deaktivieren, dass das Profil anderen Nutzern und Nutzerinnen vorgeschlagen wird.
  • Einstellen, wer auf die eigenen Videos reagieren darf.
  • Festlegen, wer Nachrichten senden darf.
  • Beim Veröffentlichen der Videos die Kommentarfunktion deaktivieren.
  • Personalisierte Werbung deaktivieren.

Hinweis: Viele Teenies nutzen die sozialen Medien auch um Follower zu sammeln und wünschen sich, so als Influencer durchstarten zu können. In einem solchen Fall muss das Profil aus Teenie-Perspektive öffentlich sein, um vom Zielpublikum gefunden zu werden. Liebäugelt auch dein Teenager damit, möglichst viele Follower zu haben? Zwinge deinen Sohn oder deine Tochter nicht, das Profil einzuschränken. Zeige deinem Kind Profile, die auch mit hohen Privatsphäre-Einstellungen zahlreiche Abonnenten erzielen konnten und sprich mit ihm über das Gefahrenpotenzial, das sich hinter einem öffentlichen Profil versteckt. Denn wenn jeder auf das Profil zugreifen und sich die Inhalte ansehen kann, ist bei den Bildern und Posts noch mehr Vorsicht geboten.

Snapchat

  • Snaps einschränken, um die Kontrolle darüber zu haben, wer Bilder schicken darf. Dafür einfach in den Einstellungen unter «Mich kontaktieren» bestimmen, wer schreiben darf.
  • Unter Einstellungen («Einstellen» à «Karten» à «Nutzungsdaten teilen») verwehren, dass Snapchat die Nutzungsdaten verwenden darf.
  • Damit nicht jeder einen hinzufügen kann, einstellen, nicht als Freund oder Freundin vorgeschlagen zu werden.
  • Festlegen, dass man nur über den Nutzernamen und nicht die Telefonnummer gefunden werden kann.
  • Bestimmen, wer die Story sehen darf.
  • Den Standort auf dem Smartphone deaktivieren.

Tipp: Bilder, die über Snapchat versendet werden, sind nach kurzer Zeit zwar nicht mehr sichtbar, jedoch nicht wirklich verschwunden. Sie können durch Screenshots oder Abfotografieren gespeichert werden. Deshalb sollten auch keine Nacktfotos über diesen Messenger-Dienst versendet werden.

Instagram

  • Profil auf «privat» stellen.
  • Einstellen, welche Apps Zugriff auf das Instagram-Konto haben dürfen.
  • Kontoverknüpfungen mit anderen sozialen Netzwerken aufheben.
  • Ungewollte Markierungen in Kommentaren, Bildern, Stories oder Captions verhindern.
  • Stories und Beiträge nur mit ausgewählten Personen teilen.

Tipp: Das Profil ist standardmässig auf «öffentlich» gestellt. Passt dein Teenie diese Einstellung an, dauert es meist eine Weile, bis die Bilder nicht mehr in den Ergebnissen von Suchmaschinen erscheinen.

Facebook

  • Einstellen, dass Beiträge nur von Freunden gesehen werden können.
  • Bei Apps, bei denen man sich mit Facebook angemeldet hat, die Sichtbarkeit auf «Nur ich» stellen.
  • Bei Profilinformationen wie Geburtstag, E-Mail-Adresse, Handynummer etc. die Option «Nur ich» auswählen, damit diese niemand einsehen kann.
  • Gesichtserkennung deaktivieren, um es selbst in der Hand zu haben, was mit den biometrischen Daten passiert.
  • Einstellen, dass das Profil nicht von einer Suchmaschine angezeigt werden kann.
  • Telefonnummer vom Account löschen.
  • Standortzugriff deaktivieren.
  • Weitergabe von Werbeinteressen an Dritte deaktivieren.
  • Nutzung der Profilinformationen für Werbung einschränken.
  • Datenaustausch von Werbetreibenden Unternehmen und Facebook deaktivieren.
  • Sich mit dem Facebook-Konto nicht bei anderen Social-Media-Diensten anmelden.

Altersgrenze beim sicheren Surfen beachten

Möchte dein Kind ein Profil auf einer oder mehreren Social-Media-Plattformen erstellen, um sich mit Freunden auszutauschen, hindere es nicht daran – sofern er oder sie die Altersanforderungen erfüllt. Denn bei den meisten sozialen Netzwerken muss der Nutzer mindestens 13 Jahre alt sein. WhatsApp hat die Altersgrenze gar auf 16 angehoben. Obwohl diese Begrenzung ganz leicht umgangen werden kann, sollte sie eingehalten werden.

Achte zudem darauf, dass dein Teenager einen gesunden Umgang mit den sozialen Netzwerken pflegt. So sollte er sich nicht dazu verleiten lassen, ständig online sein zu wollen, um auf keinen Fall etwas zu verpassen. Denn dies kann unter Umständen zu einem Suchtverhalten führen.

Bei Jugendlichen besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie eine Onlinesucht entwickeln. Verbringt auch dein Teenie zu viel Zeit im Internet? Erfahre hier, was du dagegen tun kannst.

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Foto: Getty Images

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