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Zeitmanagement im Familienalltag: Prioritäten setzen und Stress vermeiden

Um Stress im Familienalltag zu vermeiden oder zu reduzieren, hilft ein gutes Zeitmanagement. Wir erklären, wie du deine Prioritätenliste strukturierst und genug Zeit für alles findest.

Nützliche Informationen

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Eltern müssen jeden Tag die unterschiedlichsten Aufgaben erledigen.
  • Ohne ein gutes Zeitmanagement entsteht schnell Stress für Mama, Papa und die Kinder.
  • Es gibt verschiedene Methoden, sich zu organisieren, anstehende Aufgaben zu planen und so mehr freie Zeit zu gewinnen.
  • Damit das Zeitmanagement nicht nur theoretisch gelingt, ist es besonders wichtig, Prioritäten zu setzen und die Aufgaben nach Wichtigkeit zu ordnen.

Das Telefon klingelt, die Waschmaschine ist fertig, es ist kurz vor zwölf und noch nicht gekocht, keine Windeln mehr im Haus – und jetzt schreit auch noch das Baby. Wer Mutter oder Vater ist, kennt solche Szenen nur zu gut. In solchen Situationen schnellt der Stresspegel ganz schnell in neue Dimensionen. Den Überblick zu behalten und trotzdem alles zu erledigen, ist in solchen Situationen sehr schwierig. Noch schwieriger wird es, wenn die Eltern auch noch ausser Haus berufstätig sind. Hier hilft ein gutes Zeitmanagement.

Erkennen, was wirklich wichtig ist

Damit das Zeitmanagement nicht nur theoretisch gelingt, musst du erst einmal alle Aufgaben ordnen, Ziele setzen und dann gut planen. Um Stress zu vermeiden, hilft es, sich zu überlegen, was Priorität hat und sich dann eine Prioritätenliste anzulegen.

Gedanken, die du dir für ein erfolgreiches Zeitmanagement machen solltest: Welche Aufgaben sind am wichtigsten? Was muss sofort gemacht und was kann auch am nächsten Tag noch erledigt werden? Was sind unsere Ziele diese Woche?

Sind diese Ziele gesetzt, entsteht weniger Stress und du hast mehr Spielraum sich auch Zeit für sich und andere Dinge zu nehmen.

Zeitmanagement-Tipp 1: First things first

Aufgaben, die sich jeden Tag oder jede Woche wiederholen (müssen), wie zum Beispiel kochen, einkaufen, mit dem Baby in die Krabbelgruppe gehen oder die grösseren Kinder von der Schule zu holen, bilden das Gerüst für deinen Zeitplan. Nehme dein Grundgerüst genauer unter die Lupe – was kann vereinfacht oder weggelassen werden? Muss die Wohnung wirklich immer blitzblank geputzt sein? Ist ein wöchentlicher Grosseinkauf sinnvoll? Kannst du zwischendurch auch auf (möglichst gesunde) Fertigprodukte ausweichen? Aussergewöhnliche Termine oder Aufgaben, die plötzlich deine Aufmerksamkeit erfordern und schwerer eingeplant werden können, bringen manchmal alles durcheinander und so verlieren wir unsere Ziele und Aufgaben aus den Augen. In solchen Momenten hilft es, erst einmal die Ruhe zu bewahren und kurz zu bedenken, welche Aufgabe nun am wichtigsten ist und an erster Stelle erledigt werde muss. Lege dir einen Familienplaner zu: Ein Blick auf den Kalender, in dem alle bekannten Termine eingetragen sind (an der Wand oder im Taschenformat) schaffen einen Überblick. Nun tief durchatmen und die anstehenden Aufgaben ruhig managen. So gelingt das Zeitmanagement!

Zeitmanagement-Tipp 2: Aufgaben delegieren

Eine bessere Organisation hilft, Stress zu vermeiden. Und dazu gehört auch etwas zu delegieren oder wiederkehrende Aufgaben dauerhaft innerhalb der Familie zu verteilen. Vielleicht können grössere Kinder einzelne Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel jeden Tag die Spülmaschine auszuräumen. Die Lebenspartner können deine Aufgaben unter sich aufteilen und so alles viel effizienter und in kürzerer Zeit erledigen. Vielleicht kümmerst du dich lieber ums Essen, während der Partner sich nicht daran stört, Wäsche aufzuhängen? Perfekt! Hole dir in schwierigen Situationen Unterstützung: Vielleicht können die Grosseltern ab und zu die eine oder andere wichtige Aufgabe erledigen? Auch ist es gut einen oder zwei Babysitter in petto zu haben, die du, wenn es zeitlich eng ist, anrufen kannst. Oft beruhigt einen auch schon das Wissen, dass für den Notfall jemand da ist.

Zeitmanagement-Tipp 3: Grenzen ziehen

Zu einem effizienten Zeitmanagement gehört auch, ab und zu eine klare Linie zu ziehen und deutlich «Nein» zu sagen. Nein zu Terminen, die nicht wirklich wichtig sind. Nein zu Bitten anderer, denen du jetzt einfach nicht nachkommen kannst oder willst. Nein zu Aktivitäten, die überfordern. Nein zu neuen Aufgaben, für die du weder Zeit noch Nerven hast. Dieser Selbstschutz wirkt sich auch auf dein Zeitmanagement aus: Du wirst plötzlich mehr Freizeit haben – für die wahrhaft notwendigen und wichtigen Dinge deines Lebens.

Zeitmanagement-Tipp 4: Freiräume nutzen

Du hast ein offenes Zeitfenster? Nutze es! Diese Zeit ist kostbar und hat ebenfalls Priorität. Erhole dich und tanke Kraft für neue Ziele und all die Aufgaben, die bestimmt kommen werden. Ruhezeiten sind wichtig: Geniesse diese bewusst. Wie du weisst: Mit Kindern kann zu jeder Zeit etwas Unvorhergesehenes geschehen. Dann bist du mit diesen Pufferzonen nicht nur zeitlich vorbereitet, sondern auch kräftemässig gewappnet. Auch das gehört zu einem effektiven Zeitmanagement.

Mit diesen vier Zeitmanagement-Tipps wird dein Alltag bestimmt ein Stückchen entspannter. Der wichtigste Tipp überhaupt ist wohl aber der: Am Ende des Tages ist es nicht das Wichtigste, ob die Wohnung glänzt und alle Aufgaben auf der To-do-Liste erledigt wurden. Viel wichtiger ist, dass alle Familienmitglieder glücklich und zufrieden sind und das Zusammenleben funktioniert. Sage also «Tschau» zu deinem Perfektionismus-Anspruch und den Vorstellungen von einer perfekten Organisation im Familienalltag.

Der Wochenplan fürs Essen

Ein guter Tipp für ein noch besseres Zeitmanagement: Erstelle einen Wochenplan mit allen Mahlzeiten. Mit dieser Methode sparst du Zeit und Nerven und kannst dabei erst noch auf eine gesunde Ernährung achten. Halte fest, was es wann zu essen gibt. Plane also nicht nur Hausarbeiten und Alltagsarbeiten, sondern auch das Essen. Das Beste: Ein solcher Wochenplan macht nicht nur das Kochen einfacher, sondern auch das Einkaufen.

 

Mental Load – wie Eltern die Aufgaben aufteilen können

Seit einiger Zeit ist das Stichwort «Mental Load» in aller Munde. Gemeint ist damit das Erinnern an all die unsichtbaren Dinge, die erledigt werden müssen. In vielen Familien ist es die Mutter, welche die Vielfalt an Aufgaben managt. Tipp: Hilfreich ist es, ganze Aufgabenpakete untereinander aufzuteilen. Ein Elternteil ist beispielsweise für den Bereich «Kinderkleider und –schuhe» zuständig (Kleider saisonal wechseln, Grössen im Auge behalten, bei Bedarf einkaufen gehen, Schuhe in Krippe, Schule, Hort kontrollieren/nächste Schuhnummer kaufen) der andere Elternteil kann z.B. das Paket «Kindergeburtstag» übernehmen (Termin und Ort planen, mit dem Kind die Gäste auswählen, Einladungen machen, Programm überlegen, Einkauf, Kuchen backen etc.). Selbstverständlich kann man einander dabei unterstützen, d.h. jemand hat die Übersicht über das ganze «Päckli» und kann z.B. den Partner/Partnerin darum bitten, eine Teilaufgabe zu übernehmen.

Foto: Getty Images

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