Babyalltag

Vier Zeitinseln für Eltern, die sich wieder näherkommen wollen

Zeit zu zweit ist wichtig, aber oft selten, wenn Kinder da sind. Wir zeigen Ruheinseln im Alltag, die Eltern auch ohne Babysitter ansteuern können.

Nützliche Informationen

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Beziehungspflege ist wichtig: Eine lebendige Beziehung benötigt Zeit zu zweit.
  • Feste Termine für Dates helfen, Zeit füreinander im Familienalltag zu finden.
  • Kurze Umarmungen und Wertschätzung im Alltag festigen die Partnerschaft.
  • Netzwerken hilft beim Zeit-frei-Schaufeln.

Stress und Hektik bestimmen oft den Alltag von jungen Eltern. Wie sollen Mann und Frau zwischen Job und Kochen inmitten von Wäschebergen noch lachen, quatschen und Beziehung pflegen? Auch wenn es schwierig ist: Zeit zu zweit ist wichtig für die Partnerschaft.

Zeitinseln im stürmischen Alltagsmeer

Die Partnerschaft ist das Fundament der Beziehung. Wird die Beziehung nicht gepflegt, können sich Paare auseinanderleben. «Paare mit Kindern leiden besonders stark unter der negativen Wirkung von Stress auf ihre Beziehung, weil sie besonders wenig Zeit für den Partner haben», erklärt der renommierte Paarforscher Guy Bodenmann, Professor für Klinische Psychologie an der Universität Zürich. «Liebe ist zerbrechlich, sie benötigt viel Zeit und Fürsorge». Dank sogenannten Zeitinseln können sich Paare wieder näher kommen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Gute Voraussetzungen schaffen – 3 Tipps:

  1. Me-Time vor We-Time:
    Die eigenen Batterien aufzuladen, ist notwendig, um dem Partner Energie schenken zu können. Me-Time findet sich im Alltag zwischendurch: Statt mit dem Auto mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Fünf Minuten in der Abendsonne sitzen bleiben, bevor man nach der Arbeit ins Haus geht. Oder das Mittagessen mal ohne die Kollegen zu sich nehmen.
  2. Partnerschaft als Priorität:
    Der Tag hat 24 Stunden – eine Menge Zeit, aber zu wenig für Kind, Karriere, Gäste, Sport, Schönheit, Hausbau, Partnerschaft. Wer begreift, dass die Partnerschaft das Fundament für das Familienleben ist, rückt sie auf der Prioritätenliste weit nach oben.
  3. Feste Termine:
    Feste Termine unterstützen die Pflege der Partnerschaft. Genauso, wie im Kalender die Sporttermine stehen, sollten die Dates zu zweit eingetragen werden. Zum Beispiel sonntags die gemeinsame Radtour von 15 bis 16 Uhr. Oder ein Mal im Monat der Kinobesuch.

Zeitinsel ‚Achtsamkeit im Alltag‘

Auch im chaotischen Familienalltag gibt es Gelegenheit, sich näher zu kommen und einander Wertschätzung zu schenken. Beim Aufwachen zehn Minuten zu kuscheln, ist ein schönes Ritual, das Kraft für den Tag gibt. Eine kleine Umarmung zwischendurch, ein Kuss, ein Lachen – das hebt die Stimmung. Und das ungeliebte Aufräumen zu zweit lässt sich nutzen, um alte Songs zu hören und in Erinnerungen zu schwelgen. Wichtig ist, gemeinsam ganz persönliche Wege zu finden, die Beziehung zu pflegen. Ihr werdet staunen, was für kreative Ideen entstehen.

Zeitinsel ‚Das Kleine schläft‘

Wenn das Kind schläft, finden Paare am ehesten Zeit für sich. Der Mittagsschlaf am Wochenende bietet die Möglichkeit, zu fragen: «Wie ging es dir in dieser Woche?» Am späten Abend, wenn das Kind eingeschlummert ist, gibt es Gelegenheiten für Romantik: Kochen zu zweit, ein ungestörtes Candle-Light-Essen, ein Picknick auf der Decke im Wohnzimmer, ein Tanzabend auf dem heimischen Parkett, ein Feuer im Garten. Tipp: Das Babyphone ist an, das Handy aus. Der nächste Morgen beginnt zwar müde, aber auch eine Spur glücklicher.

Zeitinsel ‚Besuch mit Auszeit‘

Die Grosseltern oder die Paten kommen? Auch ein solcher Besuch kann Gelegenheit für eine Auszeit bieten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen kann der Besuch beispielsweise mit den Kindern spielen und es bleibt Zeit für einen Spaziergang zu zweit. Dabei lässt sich klären, was zu klären ist, ein wenig planen und träumen. 

Zeitinsel ‚Wochenende‘

Ein Wochenendausflug zu zweit bietet belebenden Tapetenwechsel. Zu teuer? Wer Übernachtungskosten sparen möchte, plant einen Tagesausflug. Ein bisschen Bummeln in der Stadt, trödeln über den Flohmarkt, Abenteuer in der Kletterhalle, Kraxeln in den Bergen … Damit ihr die Zeit auch wirklich geniessen könnt, ist es wichtig, dass das Kind während der Auszeit gut und liebevoll umsorgt ist. Deshalb ist Netzwerken wichtig. Nicht nur die Grosseltern, auch Freunde können potenzielle Babysitter sein. Vielleicht lässt sich ein Deal mit befreundeten Eltern machen, wechselseitig auf die Kinder aufzupassen: Diesen Monat sind wir eine Nacht weg, nächsten Monat ihr. 

Quality-Time

Gemeinsame Zeit ist wichtig, damit die Partnerschaft frisch und lebendig bleibt. Dabei kommt es nicht darauf an, viel Zeit miteinander zu verbringen, sondern immer wieder eine gute Zeit, die Kraft gibt, die nächste Etappe im stressigen Familienalltag zu überstehen. Echte Quality-Time heisst: offen sein füreinander, einander zuhören, gemeinsam entspannen. Das ist die Basis für ein gutes Zusammenleben.

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Foto: Getty Images

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