Nicht ohne meinen Helm: Der richtige Kopfschutz für kleine Rennfahrer
Dein Kind ist immer mobiler und geniesst Fahrten mit dem Laufrad, dem Kinderscooter oder als Mitfahrer im Fahrradsitz. Hier erfährst du, wie du den passenden Helm findest, damit der Kopf deines Kindes allzeit bestens geschützt ist.
Nützliche Informationen
Ist dein Kind schon auf dem eigenen fahrbaren Untersatz unterwegs? Dann denkst du an die Sicherheit! Klar, Kleinkinder kommen auf dem Laufrad oder dem Bobbycar nicht auf dieselbe Geschwindigkeit wie auf dem Velo, einen Velohelm sollten sie aber trotzdem anziehen. Kinder können die Situationen, in denen sie sich befinden, noch nicht so gut einschätzen. Sie können nicht alle Faktoren beurteilen: die eigene Geschwindigkeit und Koordination, die Beschaffenheit des Bodens sowie das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Das alles lernen sie erst mit der Zeit einzuschätzen. Und natürlich gehört auch der ein oder andere Sturz dazu.
Das Wichtigste in Kürze:
- Wenn Kinder einen Velohelm tragen, verringert sich das Risiko einer Kopfverletzung im Falle eines Sturzes.
- Kinder lernen durch Vorbilder: Erwachsene sollten mit gutem Beispiel vorangehen und selbst einen Helm tragen.
- Der Velohelm sollte korrekt und gut sitzen. Es ist darum wichtig, verschiedene Modelle anzuprobieren.
- Sparen lohnt sich in diesem Falle nicht: Auf keinen Fall solltest du einen gebrauchten Velohelm kaufen!
Risiko mindern
Auch wenn das Terrain noch so überschaubar ist, es gibt immer wieder unabschätzbare Risiken: Steine, die im Weg liegen, andere Verkehrsteilnehmer oder auch einfach der Kontrollverlust über das Gefährt. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Aber ein Helm reduziert das Risiko, dass sich dein Kind am Kopf schwer verletzt, immens.
Damit der Helm auch mit Stolz und Freude getragen wird, solltest du als Eltern aber mit gutem Beispiel vorangehen und auch deinen Kopf schützen. Ob beim Fahrradfahren, Inline-Skaten oder auf dem Scooter: Trage einen Helm und zeige dem Kind so, dass das ganz einfach dazugehört.
Wann muss der Helm ersetzt werden?

Carine Vuitel, Expertin der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU, erklärt, worauf es ankommt.
Das klingt vielleicht etwas banal, aber: Wie tragen Kinder den Helm richtig?
Das ist gar nicht banal. Es gelten dieselben Regeln wie bei den Erwachsenen: Zwei Fingerbreit über der Nasenwurzel soll er sitzen. Die Bänder müssen korrekt eingestellt werden: Dreieck über den Ohren, die Bänder so angezogen, dass noch ein Finger zwischen Kinn und Band passt.
Darf man eine Mütze unter dem Helm tragen?
Eine dünne Mütze, ja. Eine zu dicke oder solche mit Bommel würde dazu führen, dass der Helm nicht richtig sitzt.
Wann sollte er ausgetauscht werden?
Ein Helm kann nur unbeschädigt optimal schützen. Darum muss er von Zeit zu Zeit auf Abnützungserscheinungen überprüft werden: Weisen Bändel oder Schnallen Abnützungen auf? Hat der Helm Risse? Hat es Deformationen in der Helmschale? Ist der Helmüberzug ausgebleicht? Kann man eine dieser Fragen mit Ja beantworten, sollte der Helm ersetzt werden. Ebenso wenn er einen starken Schlag erlitten hat, etwa wenn er aus grosser Höhe fallen gelassen wurde oder wenn man sich den Kopf an einer Kante gestossen hat und sich der Helm dadurch verformte.
Warum ist es nicht ratsam, Helme gebraucht zu kaufen?
Insbesondere, weil seine «Geschichte» nicht bekannt ist. Wie oft wurde er getragen? Wie häufig ist das Kind hingefallen, das den Helm getragen hat? Wie wurde er gelagert? Selbst wenn er äusserlich einwandfrei aussieht, kann er Schäden aufweisen.
Welche kleineren Reparaturen können Eltern selbst machen?
Es ist sinnvoll, Riemen und Bänder regelmässig nachzujustieren, damit die optimale Passform und der gute Halt sichergestellt bleiben.
Sonst nichts?
Lieber nicht. Denn bei der Reparatur von Schutzausrüstungen ist äusserste Vorsicht geboten. Sie schützt nur optimal, wenn sie in einwandfreiem Zustand ist. Deshalb ist es ratsam , im Zweifelsfall den Fachhandel aufzusuchen.
Sind Knie- und Ellbogenschoner sinnvoll?
Ja, sie bieten zusätzlichen Schutz bei Stürzen.
Worauf muss man beim Kauf achten?
Wichtig ist auch hier eine gute Passform. Beim Skaten, Rollschuhfahren und Trottinettfahren sind zudem Handgelenkschoner empfehlenswert.
Spielt die Farbe des Helms eine Rolle?
Je auffälliger die Farbe, desto besser ist er zu erkennen – ein wesentlicher Faktor: Häufig überschätzt man, wie gut man gesehen wird. Leuchtfarben, Reflektoren und Lichter am Helm erhöhen deshalb die Sicherheit.
Wie kann ich meinem Kind das Tragen eines Helms schmackhaft machen?
Das gute Beispiel ist wichtig. Eltern oder Begleitpersonen sollten deshalb selbst immer einen Helm tragen. Den neuesten Erkenntnissen zufolge können Velohelme die Wahrscheinlichkeit von schweren Kopfverletzungen um bis zu 70 Prozent verringern.
Foto: Getty Images, Interview geführt von Catharina Steiner
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