Draussen & in der Natur

Herbstwanderungen mit Kindern

Vom Mittelland bis in die Berge: Unser Autor hat mit seinen fünfjährigen Zwillingen fünf Wanderausflüge ausprobiert.

Text: Reto Vogt

Text: Reto Vogt

5 Wanderungen mit Kindern

Sie brauchen noch etwas Inspiration? Wir haben hier ein paar Ideen gesammelt! 

Bettmeralp - Riederalp
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Bettmeralp - Riederalp (VS)

Fast alle Wege führen von der Bettmeralp zur Riederalp. Die kürzeste, aber bei Weitem nicht die schönste Strecke, führt der Strasse entlang und ist in rund einer Stunde zu schaffen. Wer mehr Geduld und Ausdauer mitbringt, steigt zunächst den kurzen Weg zum Bettmersee hinauf. Von dort gehts Richtung Golmenegg-Seilbahn zum neuen Stausee im Scheene Bodu und weiter zum Blausee. Auf dem anschliessenden Panoramaweg zur Hohfluh bestaunen alle den Aletschgletscher und die Walliser Viertausender. Ab Hohfluh führt der mittelschwere Abstieg via Riederfurka zur Riederalp. Nach der rund vierstündigen Wanderung bringt einen der Bus 641 (Fahrplan ist ausgeschildert) in 20 Minuten zurück zur Bettmeralp.

Bettmeralp - Riederalp, ca. 8 Kilometer, kostenlos

Jakobsbad
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Jakobsbad - Gontenbad (AI)

Je kälter es wird, desto schwerer fällt es, von Jakobsbad nach Gontenbad so zu wandern, wie es der Name des Wegs vorsieht: barfuss. Doch die knapp fünf flachen Kilometer, die problemlos in anderthalb Stunden zu bewältigen sind, lohnen sich auch mit (streckenweise) eingepackten Füssen. Gleich nach dem Start gibts einen Abschnitt mit verschiedenem Bodenbelag, Balanciermöglichkeiten und gar eine kurze Strecke in einem kleinen Bach. Anschliessend führt der Weg über Wiesen und Weiden sowie eine sagenhaft schöne Moorlandschaft.

Barfussweg Jakobsbad, ca. 5 Kilometer, kostenlos

Grimmimutz
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Erlebnisweg Grimmimutz in Schwenden (BE)

Der Grimmimutz, ein Waldmandli, der Riese Spillgert und eine Pfefferhexe erzählen die Geschichte des Erlebniswanderwegs im bernischen Diemtigtal. Auf dreieinhalb (nicht komplett kinderwagentauglichen) Kilometern sorgen Spielposten, etwa Tannzapfenwerfen auf eine Zielscheibe, für Abwechslung und Spass. Je nach Spielfreude können sich Familien zwischen anderthalb und vier Stunden verweilen. Für die Verpflegung hat es unterwegs genügend Grillstellen und Feuerholz, um eine Wurst zu bräteln. Der Kiosk am Anfang des Wegs hat nur bei schönem Wetter und an Wochenenden geöffnet. Offiziell ist der gut ausgeschilderte, mehrheitlich flache Weg zwar nur bis Ende Oktober geöffnet, kann aber auch in Wintermonaten begangen werden. Dann sind einfach nicht alle Spielposten in Betrieb.

Grimmimutzweg, Ausgangspunkt: Parkplatz Senggiweid (gebührenpflichtig), ca, 3,5 Kilometer

Albula
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Preda - Bergün (GR)

Die Rhätische Bahn befährt im Albulatal eine der spektakulärsten Bahnstrecken Europas. Der sogenannte Bahnerlebnisweg führt von Preda (das letzte Dorf vor dem Albulatunnel) hinab nach Bergün, in rund zwei Stunden stets den Gleisen entlang. Er ermöglicht so auch den einen oder anderen Schnappschuss vom berühmten roten Zug. Mit ein wenig Ausdauer reicht es vor dem Abstieg für einen anderthalbstündigen Abstecher zum Lai da Palpuogna, einem der schönsten Schweizer Bergseen etwas oberhalb von Preda. In Bergün wartet das gut gemachte Bahnmuseum Albula auf einen Besuch. Es zeigt die Hintergründe des Baus der Rhätischen Bahn und dessen Auswirkungen auf das Tal. Für  Kinder gibts sowohl in Preda als auch in Bergün jeweils eine kleine Überraschung, wenn sie beim Start der Wanderung sowie im Museum Rätsel gelöst haben.

Preda - Bergün, ca. 7 Kilometer, Bahnmuseum kostenpflichtig.

Kyburg
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Schloss Kyburg - Winterthur (ZH)

Das über 800 Jahre alte Schloss Kyburg bietet einen tollen Startpunkt für Wanderungen – selbst wenn es geschlossen ist: Vom Burggraben führt ein steiler Waldlehrpfad hinab zur Töss. Dem Fluss entlang und durchs Steintobel gehts an zahlreichen Feuerstellen vorbei in 90 Minuten zum Eschenberg. Dort befinden sich ein Restaurant, eine ehrenamtlich betriebene Sternwarte und der 30 Meter hohe und über 130 Jahre alte Eschenbergturm mit Aussicht über die ganze Stadt Winterthur. Danach dauert es noch rund eine halbe Stunde bis zum kostenlos zugänglichen Wildpark Bruderhaus mit Hirschen, Wildschweinen, Luchsen und Wölfen. In die Stadt führt ein etwa 30-minütiger Abstieg zur Haltestelle Breite, wo Busse zum Bahnhof verkehren.

Schloss Kyburg - Winterthur, ca. 5 Kilometer, Museum kostenpflichtig. Wildpark-Eintritt gratis.

7 Wander-Tipps mit Kindern

«Isch s no wiit?» - Die Frage kennt, wer mit seinen Kindern oft zu Fuss unterwegs ist. Das sorgt für Motivation und nötige Sicherheit:

  • Eltern kennen ihre Kinder am besten und können gut einschätzen, welche Strecken machbar sind. Besser klein anfangen und langsam steigern. Ebenfalls wichtig: reichlich Zeit und Pausen einplanen.
  • Wenn Kinder hie und da eine kleine Herausforderung zu meistern haben, motiviert sie das stärker weiterzuwandern.
  • Es gilt, für Klein und Gross genug zu essen und zu trinken mitzunehmen. Kindern verleiht auch mal Süsses Energie: «Beim nächsten Wegweiser gibts einen Traubenzucker.»
  • Spiele machen: Drucke zu Hause eine Liste mit zehn Gegenständen aus – Eichel, Baumnuss, Feder, leere PET-Flasche, Schneckenhaus –, die gefunden und gesammelt werden müssen. Wer zuerst alles abgehakt hat, gewinnt. Oder das altbewährte Gedächtnisspiel: "Ich packe in meinen Rucksack..."
  • Verbandsmaterial und Pflaster nicht vergessen, ebenso Ersatzkleider. Ansonsten sollten Eltern möglichst wenig Kilos mitschleppen. Es kann immer vorkommen, dass die Kleinen (kurz) getragen werden müssen.
  • Wer Höhepunkte wie ein Bergrestaurant für Glace und Sirup oder einen Spielplatz einplant, belohnt nicht nur die Kinder, sondern oft sich selbst.
  • Gute Wanderschuhe sind wichtig, um das Abrutschen zu verhindern. Zudem lohnt es sich, steile Stellen und schmale Wege vorab abzuklären und allenfalls einen Sicherheitsgurt zu verwenden.

Wanderschuhe für die kleinen Wandervögel

Die beste Verpflegung für unterwegs

Foto: Getty Images (Bühnenbild), Reto Vogt, Schloss Kyburg

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