Abenteuer Sternenhimmel – Eine Entdeckungsreise mit Kindern
Wir staunen, wenn wir vor etwas unbekanntem Grossen und Schönen stehen. Und beinahe nichts ist grösser und schöner als der Sternenhimmel. Diese Seite ist eine Einladung zum Hinausgehen und Beobachten – und zum Staunen.
Der nächtliche Himmel ist vielleicht der wundersamste Ort für besonders bleibende Erlebnisse mit Kindern. Unsere Ausflugsideen, Sternstaub-Experimente und Tipps zum Sterne beobachten bringen dich und deine Familie dem Himmel ein bisschen näher.
Nützliche Informationen
Sternwarten und Planetarien in der Schweiz: Die Sterne zum Greifen nah
Planetarium und Sternwarte Kreuzlingen
In Kreuzlingen findest du ein besonders kinderfreundliches Planetarium, das genau darum bereits eine Auszeichnung eingeheimst hat. Das Museum bietet vom einfachen Planetenweg über mulitmediale Shows bis hin zur Live-Beobachtung des Sternenhimmels alles was das abenteuerlustige Kinderherz begehrt. Oder das der Erwachsenen.
Sternwarte Urania
Seit über 100 Jahren trohnt die majestätische Kuppel der Sternwarte Urania über den Dächern der Stadt Zürich. Die Sternwarte bietet wöchentliche Führungen und für besondere Ereignisse am Nachthimmel braucht es für einmal keine Stadtflucht. Denn das 12 Tonnen schwere Teleskop zoomt weit über die Stadtlichter hinaus in das funkelnde Universum und holt für dich die Sterne mitten in die Stadt.
Sternwarte Gurten
Auch in Bern musst du kein/e Astronaut:in sein, um zu den Sternen zu reisen. Apropos Reisen: Die Sternwarte am Gurten hat vom Reisen eine Ahnung, denn sie ist selber schon weitgereist: 20 Jahre lang stand sie auf dem Monte Generoso und darf seit 2022 in Bern den Besuchern den Weg zu den Sternen zeigen. Astroevents bieten Laien die Möglichkeit, in die Astronomie einzutauchen.
Planetarium Verkehrshaus Luzern
Im Verkehrshaus wissen sie, wie man Kinder beeindruckt. Und den Weltraum-Verkehr haben die Macher des grössten Museums der Schweiz für Verkehr ebenfalls nicht vergessen: Ein eindrucksvoller Sternenhimmel und spannende Weltall-Reisen werden auf 500 Quadratmeter virtuellen Himmel gebeamt und lassen kleine und grosse Besucher:innen tiefer in die weichen Polstersessel sinken.
Wissen für Sterngucker: Weisst du wieviel Sternlein stehen...?
Jos Kohn, Sternforscher der Sternwarte Gurten, weiss es auch nicht. Er weiss aber ganz viele andere Dinge. Seine schönsten Tipps zum Nachthimmel streuen wir als Sammelsurium ein – zum Lesen, Ausprobieren, Staunen.
Tipp 1: Märchenstunde unter dem Himmel
Was heute Netflix ist, war früher der Himmel bei Nacht: Sein Firmament mit Sternbildern, Roten Riesen und schwarzen Löchern bietet mehr Liebe und mehr Action, als jeder Hollywood Blockbuster verspricht. Und das erst noch auf einer einzigen Leinwand und ganz kindergerecht.
Es lohnt sich, den Mythen der Sternbilder zu lauschen:
In den dunklen Hallen des Universums nämlich kämpft der unter die Sterne versetzte Jäger Orion gegen den riesenhaften Himmelsstier. Pegasus, das Pferd der Helden und Götter, breitet seine Flügel neben Andromeda, der schönen Tochter der hochmütigen und tief gefallenen Cassiopeia. Und die heimliche Geliebte des Zeus muss für immer als Grosser Bär am Himmel weilen, damit sie nicht von Hera, der eifersüchtigen Ehefrau, erkannt und ermordet wird. Du möchtest mehr Nachtmärchen? Oh, es gibt mehr. Viel mehr. Auch für Erwachsene.
Tipp 2: Sternbilder erkennen
Sternbilder entdeckst du mit einer Sternkarte. Ausgehend vom gut ersichtlichen "Grossen Wagen" kannst du ein Sternbild nach dem anderen finden. Sternenhimmel-Apps helfen dir, dich im aktuellen Nachthimmel zu orientieren. Alle 88 Sternzeichen wirst du wahrscheinlich nicht lernen. Einige sind auch nur auf der Südhalbkugel zu sehen, während andere sich von der nördlichen Hemisphäre aus zeigen. 12 von diesen Sternbildern sind als Sternzeichen oder Tierkreiszeichen bekannt.
Tipp 3: Venus, der Morgen- oder Abendstern
Der Abendstern ist abends als erster und hellster Stern am Himmel und immer von blossem Augen sichtbar. Manchmal ist der Abendstern auch Morgenstern und am Morgenhimmel als letzter und hellster Stern über dem Horizont sichtbar. Der Morgen-/Abendstern ist aber gar kein Stern. Es ist die Venus, unser Nachbarsplanet. Sie sendet bloss die Sonnengrüsse an uns Erdenbewohner:innen weiter, die sie von unserer Sonne erhält.
Tipp 4: Der Polarstern
Der Polarstern ist auf der Nordhalbkugel im Winter ein Blickfang! Er wurde in der Vergangenheit zur Navigation genutzt, da er immer an der gleichen Position am Himmel im Norden zu finden ist und aus Sicht der Erde sich alle anderen Sterne um ihn drehen. Das liegt daran, dass er in der Verlängerung der Erdrotationsachse steht. Im alten Ägypten spielte der Polarstern eine wichtige Rolle. Sein erstes Auftauchen in der Morgendämmerung signalisierte den baldigen Beginn der Nilschwemme. Aufgrund der sehr langsamen taumelnden Bewegung der Erdachse stimmt diese Aussage für Ägypten nicht mehr und der Stern zeigtt sich im Nildelta mittlerweile erst Anfang August – viel zu spät, um die Nilschwemme anzukündigen.
Tipp 5: Sternbilder im Jahreslauf
Das markante Sternzeichen Orion, der Jäger, sieht man auf der Nordhalbkugel im Winter. Eine typische, und leicht zu erkennende Sommer-Konstellation ist das Sommerdreieck. Es besteht aus den hellen Sternen Vega, Deneb (dieser Stern ist etwas 200 Mal so gross wie unsere Sonne) und Altair, wobei Vega in der Nähe des Zenits steht.
Sternbilder, die über das ganze Jahr sichtbar sind, sind der grosse und der kleine Wagen, sowie das Himmel-W: die Cassiopeia.
Tipp 6: Planeten-Wissen
Immer wieder lassen sich neben der Venus auch der Mars, der Jupiter oder der Saturn mit blossem Auge am Himmel erkennen. Wann dies der Fall ist, erfährst du in einer Sternwarte oder hier.
Uebrigens: Die Reihenfolge unserer 8 Planeten (Pluto zählt nicht mehr als Planet) kannst du dir mit diesem Spruch merken:
"Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel": Merkur – Venus – Erde – Mars – Jupiter – Saturn – Uranus – Neptun.
Tipp 7: Sternschnuppen-Nächte
Alle Jahre wieder durchquert die Erde Meteorenströme. Sternschnuppenströme bestehen aus kleinsten Teilen oder gar Staubkörnern von Kleinplaneten oder Kometen, die beim Eintritt in die Erdathmosphäre verglühen und für uns in diesem Moment als Sternschnuppen sichtbar werden.
Die stärksten Sternschnuppenströme sind die Perseiden im August und die Geminiden im Dezember. Der Sommermonat August eignet sich gut, um unter freiem Himmel die Sternschnuppen zu bewundern. Der 12. August bildet dabei den Höhepunkt des Perseidenstroms. Bis zu 110 Sternschnuppen verglühen dann am Himmelszelt. Das sind viele Wünsche, die man für diese Nacht bereit halten muss.
Sterne beobachten – Ein unvergessliches Erlebnis
Gut ausgerüstet für die Nacht unter freiem Himmel
Draussen übernachten, um die Sterne zu sehen, ist ein besonderes Erlebnis. Gerade in höheren Lagen kann es nachts kühl werden. Warme Kleidung ist darum ein Muss. Eine weiche Matte als Unterlage oder gar ein Schlafsack macht das Sterne beobachten wunderbar entspannt. Wer auf dem Land wohnt, stellt einen Liegestuhl in den Garten oder auf den Balkon und macht es sich mit einer Decke gemütlich.
Feuerglut und Sternenregen
Ein Picknick unter dem Nachthimmel? Ja unbedingt! Ein Feuer und ein guter Znacht überbrücken das Warten auf die Sterne und spenden Energie für die aufregende Nacht. Ein Punsch wärmt. Achte darauf, dass das Feuer erloschen ist, wenn die Sterne am Himmel erscheinen. Die fernen Sonnen lassen sich ungern die Show von anderen Lichtquellen stehlen und scheinen am schönsten bei völliger Dunkelheit.
Spielideen und Bastel-Tipps: Hol dir die Sterne ins Haus
Experimente und Spielideen
Wusstest du, dass pro Tag 100 Tonnen Sternenstaub auf die Erde fallen? Gut möglich, dass ihr in eurem Garten ein paar Gramm dieses Milliarden Jahre alten interplanetaren Gesteins findet. Das einfache Sternstaub-Experiment lässt Kinderaugen heller funkeln als die Sterne am Himmel und ist eines unter 30 Aktivitäten, die in einem Booklet zum Telescope 30 mitgeliefert werden.
Sternstunde Basteln
Der Nacken schmerzt vom vielen nach oben schauen? Das Migros-Universum liegt etwas tiefer. Und bietet mit himmlischen Bastelideen auch bei schlechtem Wetter Sternstunde-Momente für kleine Himmelsstürmer:innen.
Fotos: Matthew Guggisberg, Gettyimages
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