Halloween

Warum feiern wir Halloween?

Was ist Halloween genau? Was ist der Ursprung dieses Festes? Welche Bräuche gibt es? Kinderleichte Erklärungen und Tipps für deine eigene Halloween-Party.

Wenn Kürbisse aus hohlen Augen leuchten und Vampire, Zombies oder Gespenster um die Häuser ziehen, hat die Stunde von Halloween geschlagen. Dieses Fest wird in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Bis in die 1990er-Jahre war es hierzulande nur aus US-amerikanischen Filmen und Serien bekannt. Inzwischen haben die nordamerikanischen Halloween-Bräuche auch Europa und die Schweiz erreicht. Vielleicht haben auch deine Kinder Lust, sich zu verkleiden und Gesichter in Kürbisköpfe zu schnitzen? Vielleicht fragen sie dich und fragst du dich selbst: Woher kommt eigentlich dieses Fest? Welche Bräuche sind damit verbunden? Und was ist der Sinn dahinter?

Du erfährst im Folgenden, was es mit Halloween auf sich hat, was der Ursprung dieses Festes ist und wie du dies deinen Kindern leicht verständlich erklären kannst. Dieser Beitrag handelt auch von verschiedenen Bräuchen rund um Halloween und um deren Verbreitung über die USA hinaus. Zu guter Letzt erhältst du Tipps für deine eigene Halloween-Party.

Nützliche Informationen

Nützliche Informationen

Warum wird Halloween gefeiert?

Halloween wurde ursprünglich vor allem in Irland, Schottland und England gefeiert, und dies bereits vor mehr als zweitausend Jahren. Auswanderer*innen aus diesen Ländern brachten die damit verbundenen Bräuche im 18. und 19. Jahrhundert in die USA. Die Bräuche gehen vermutlich auf die Zeit der Kelt*innen zurück und somit auf eine Volkskultur, die in der Antike im gesamten nördlichen Europa verbreitet war, auch in der Schweiz. Die Kelt*innen feierten jeweils am elften Neumond des Jahres (Ende Oktober, Anfang November in unserem Kalenderjahr) ein Fest namens Samhain. Samhain markierte das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters. Ein symbolischer Moment für den Übergang zwischen Leben und Tod sowie auch für die Begegnung zwischen den Lebenden und den Toten: Die Samhain-Nacht galt als Schwellenzeit, in der die Seelen der Verstorbenen in die Welt der Lebenden zurückkehren konnten. Diese Geister konnten Glück bringen, aber auch Schaden anrichten. Anlässlich des Festes wurden Lichter und Feuer gezündet, um die bösen Geister fernzuhalten. Die Menschen zogen düstere Kostüme an, damit die bösen Geister sie für ihresgleichen hielten und verschonten. Diese Aspekte von Samhain zeigen sich in den modernen Halloween-Bräuchen sowie auch im heutigen christlichen Fest von Allerheiligen, von dem gleich die Rede sein wird.

Halloween – was bedeutet dieser Begriff?

Der Begriff «Halloween» kommt von «All Hallows’ Eve»; dies bedeutet wörtlich «der Abend vor Allerheiligen». Allerheiligen ist ein christliches Fest, das am 1. November zu Ehren der Heiligen gefeiert wird. Heilige sind Personen, die ein besonders christliches Leben geführt haben. Sie waren aussergewöhnlich fromm, haben Wunder vollbracht oder sogar ihr Leben für den Glauben hergegeben (sogenannte «Märtyrer»). Heilige gibt es im christlichen Glauben (sowie auch im Judentum, Islam, Hinduismus etc.) sehr viele – so viele, dass es unmöglich ist, innerhalb eines Jahres jedem und jeder einzelnen Heiligen an einem bestimmten Tag zu gedenken. So kam es zum Allerheiligenfest. Dass dieses gerade am 1. November stattfindet, geht – wie die Daten der meisten christlichen Feste – auf vorchristliche Traditionen zurück, in diesem Fall auf das erwähnte keltische Fest Samhain. Da die Menschen an ihren alten Bräuchen festhielten, nachdem sie längst zum Christentum bekehrt worden waren, beschlossen die Kirchenoberen, diese Bräuche mit kirchlichen Feiern zu verknüpfen und sie auf diese Weise zu «christianisieren».

Seitdem wird an «All Hallows’ Eve», dem Abend vor Allerheiligen, eine Messe gefeiert – ähnlich wie an Heiligabend, dem Abend vor Weihnachten, und in der Osternacht, also der Nacht vor dem Ostersonntag. Allerheiligen selbst ist in den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz sowie in Ländern wie Frankreich, Italien, Österreich, Kroatien, Spanien, Portugal, Polen und natürlich in Vatikanstadt ein gesetzlicher Feiertag. Am 2. November feiern Christ*innen zudem Allerseelen und gedenken an diesem Tag den «normalsterblichen» Toten, die noch nicht ins heilige Reich Gottes aufgenommen wurden. Das erinnert sehr an das Samhain-Fest und den keltischen Glauben an die Begegnung zwischen den Lebenden und den Toten.

Wo wird Halloween besonders gefeiert?

Halloween wird insbesondere in den USA gefeiert. Seit den 1990er-Jahren haben sich die US-amerikanischen Halloween-Bräuche auch in Europa verbreitet und teilweise mit verwandten regionalen Bräuchen vermischt, in der Schweiz etwa mit den Räbeliechtli-Umzügen, die traditionellerweise im November stattfinden. Mehr dazu im Abschnitt «Halloween-ähnliches Brauchtum in der Schweiz»!

Der Día de los Muertos (Tag der Toten), der traditionellerweise in Mexiko gefeiert wird, hat ebenfalls Ähnlichkeiten mit Halloween und dem ursprünglichen Samhain-Fest. Am Día de los Muertos gedenken die Mexikaner*innen ihrer Verstorbenen. Das Fest dauert vom Vorabend von Allerheiligen bis zu Allerseelen am 2. November. Es beruht auf dem Glauben, dass die Toten zum Ende der Erntezeit aus dem Jenseits zu Besuch kommen und mit den Lebenden ein fröhliches Fest feiern. Die traditionellen Feierlichkeiten des Día de los Muertos gehören zum UNESCO-Kulturerbe und gelten heute als bedroht, da sie mehr und mehr von Halloween überformt werden.

Halloween-Bräuche in den USA

halloween-trick-and-treat
Bild wird geladen
web.lightbox.openLink

Das heute in den USA gefeierte Halloween hat weder eine religiöse noch eine spirituelle Bedeutung. Es ist in erster Linie ein Fest der Kinder. Am Abend des 31. Oktober verkleiden sich die Kinder möglichst «schaurig», etwa als Gespenster, Skelette oder Vampire, und ziehen dann von Haus zu Haus. Mit dem Spruch «Trick or Treat» (wörtlich: «Streich oder Leckerbissen», freier übersetzbar mit «Süsses, sonst gibt es Saures») fordern sie die Bewohner*innen auf, ihnen Süssigkeiten zu geben, weil sie ihnen sonst Streiche spielen.

Auch die Erwachsenen machen bei Halloween mit. Sie versenden Grusskarten an Bekannte und Verwandte und feiern Kostümpartys. Schon Wochen vor dem 31. Oktober dekorieren viele ihr Haus mit Skeletten, Hexen und anderen «grusligen» Symbolen. Zur Dekoration gehören insbesondere auch Kürbislaternen. Diese zeigen an, in welchen Häusern es für die Kinder etwas zu holen gibt.

Der Brauch mit den ausgehöhlten und beleuchteten Kürbissen, in die eine Fratze geschnitten ist, geht auf die irische Legende um Jack Oldfield zurück. Jack war ein Bösewicht, der nach seinem Tod weder im Himmel noch in der Hölle willkommen war. Schliesslich hatte der Teufel Erbarmen und gab Jack eine Rübe mit einem Stück glühender Kohle als Laterne, damit er nicht in völliger Dunkelheit umherirren musste. Da es in den USA vor allem Kürbisse gab, verwendeten die Einwanderer*innen aus Europa diese statt Rüben zum Schnitzen der Laterne. Im englischen Sprachraum wird die Kürbislaterne Jack O’Lantern («Jack mit der Laterne») genannt.

Im Lauf des 20. Jahrhunderts wurde Halloween immer mehr kommerzialisiert. Zuerst wurden Postkarten und Dekorationsartikel für das Fest produziert, dann folgten Halloween-Kostüme und schliesslich Süssigkeiten für das «Trick or Treat». Heute ist Halloween in den USA der umsatzstärkste Feiertag nach Weihnachten.

Halloween-ähnliches Brauchtum in der Schweiz

Nicht nur in Irland, sondern auch an vielen anderen Orten in Europa war und ist es Brauch, Fratzen in Futterrüben (in der Schweiz «Räben» genannt) zu schnitzen und diese von innen zu beleuchten. Dies geschieht jeweils zwischen Erntezeit und Winteranfang und diente ursprünglich dazu, die Ernte zu feiern und zugleich die bösen Geister der dunklen Jahreszeit auf Abstand zu halten. In der Schweiz gibt es im November noch heute traditionelle Räbeliechtli-Umzüge. Der grösste Räbeliechtli-Umzug findet jeweils am zweiten Samstag im November in Richterswil statt.

Tipps für deine eigene Halloween-Feier

1. Kürbis schnitzen und essen

Schnitze mit deinen Kindern ein grusliges oder fröhliches Kürbisgesicht! Dies gelingt leicht mit den Schnitzvorlagen. Beachte auch die Hinweise zur Wahl der Kürbisse und die feinen Rezepte zur Verwertung des Kürbisfleischs. Statt eines Jack O’Lantern, der irgendwann vermodert, könnt ihr auch ein bleibendes Halloween-Licht basteln.

Foto: Getty Images

Weitere Ideen aus der Famigros-Redaktion

Nicht
verpassen