Schultipps

Schulfreunde finden: Wie findet mein Kind Anschluss?

Erstklässler starten in einen neuen Lebensabschnitt, einige sind kürzlich umgezogen und kommen in ein neues Schulhaus, für andere beginnt eine spannende Zeit im Kindergarten. Sie alle müssen neue Kontakte knüpfen und möchten neue Schulfreunde finden. Doch wie gelingt dies am besten?

Kinder haben ganz unterschiedliche Muster, um Gspänlis zu finden. Die einen fokussieren sich früh auf einen besten Freund, eine beste Freundin, oft über Jahre hinweg. Die anderen fühlen sich in Gruppen wohler. Manche benötigen viele Rückzugsmöglichkeiten, wollen nicht so viel Interaktion. Die Lust auf Freundschaften kommt vielleicht erst später. «Hier sollten Eltern genau beobachten und rausspüren: Was für ein Typ ist mein Kind? Wieviel Kontakt braucht es? Und sich gleichzeitig von ihren eigenen Vorstellungen, wie Freundschaften zu sein haben, lösen», findet Kathrin Berweger Konzelmann. Sie ist Elterncoach mit eigener Praxis in Zürich.

Um in Kontakt mit anderen zu treten, sind vor allem gute Kommunikationsfähigkeiten nötig. Wer seine Ideen und Vorstellungen in Worte fassen kann («Dieses Stück Holz ist ein Flugi!»), bietet anderen wichtige Anknüpfungspunkte («Cool! Da fliege ich mit!») und hat es leichter, Gspänlis zum Spielen zu finden. Eltern, die ihr Kind bei der sozialen Entwicklung unterstützen möchten, sollten viel kommunizieren und ihre eigenen Gefühle und Handlungen sowie die der Kinder verbalisieren, so die ehemalige Lehrerin («Ich gehe jetzt in die Küche», «Boah, bin ich müde, ich brauche eine Pause»).

Wichtig ist dabei jedoch, keinen Druck ausüben. «Vor allem am Anfang von Übergängen – wie Eintritt in Kindergarten oder Schule – sind Kinder oft überreizt und manchmal auch überfordert», sagt Berweger. Hier gelte es, Geduld zu haben, Zeit zu geben. Bis sich neue Freundschaften bilden dauere es oft bis zu einem Jahr. «Uns Erwachsenen geht das ja ähnlich.»

Gleichzeitig gelte es zu bedenken: Natürlich ist es schön, wenn Kinder Anschluss finden. Ebenso wichtig sei aber auch, auf seine Bedürfnisse achten zu können – und sich etwa mit einem «Nein, ich mach da jetzt nicht mit» abzugrenzen.

Nützliche Informationen

Text: Kristina Reiss

Kathrin Berweger Konzelmann
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Kathrin Berweger Konzelmann

Elterncoach

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Kathrin Berweger Konzelmann
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Kathrin Berweger Konzelmann

Elterncoach

Wie kann ich mein Kind unterstützen, Anschluss zu finden?

  • Dem Nachwuchs Freiräume und Zeit zugestehen, um abzumachen, Freundschaften zu schliessen (z.B. auf dem Schulweg) aber auch, um diese zu pflegen (z.B. Besuch zu Hause erlauben).
  • Sich am Charakter des Kindes orientieren (Wie gross ist sein Bedarf an Kontakten?).
  • Bei kleineren Kindern: Kontakte zu anderen bewusst fördern, indem man sich mit Eltern gleichaltriger Kinder trifft, in der Badi, auf dem Spielplatz.
  • Das Kind ermuntern, mit anderen abzumachen. Dabei beobachten: Was macht das Kind gerne? Spielt es gerne Lego? Wer in seiner Klasse ist ihm ähnlich?
  • Will es in der Schule mit Anschluss nicht klappen: Auf Freizeitaktivitäten ausweichen, etwa auf Sportangebote, bei denen das Kind sich wohl fühlt und auf Gleichgesinnte trifft.
  • Was man vermeiden sollte: Freunde nicht mit kleinen Geschenken erkaufen. «Eltern dürfen Kindern zutrauen, dass sie aus eigener Kraft Anschluss finden», so Elterncoach Kathrin Berweger.
  • «Die anderen lassen mich nie mitspielen»: Bei solchen Aussagen des Kindes lieber früher als später die Lehrperson ansprechen. Um die Situation als Eltern besser einzuschätzen: Skala-Fragen stellen, z.B.: «Auf einer Skala von 0 bis 5, wie schwer findest du es, bei anderen mitzuspielen?» (5 bedeutet «super schwer», 0 «leicht»). Antwortet das Kind «3», kann es die Situation vielleicht selbst lösen, bei «5» braucht es Unterstützung. Mit der Frage «Wie kommst du von 3 auf 1?» werden Kinder angeregt, ihre eigenen Lösungen zu finden.

Schulfreunde finden und Freundschaften pflegen

Spielideen, die Kinder gemeinsam in der Pause spielen können

  • Gummitwist
  • Hüpfspiele
  • Ballspiele
  • Seilspringen
  • Lauf- und Fangspiele
  • Murmelspiele

Weitere Ideen, um Freundschaften zu pflegen

  • Witzebuch: Lachen macht Spass und tut einfach gut!
  • Freundebuch: Lustige Sprüche, schöne Zeichnungen, interessante Infos - mit dem Freundebuch sammeln Kindern Erinnerungen an ihre Schulfreunde.
  • Pokémon: Gemeinsam sammeln, tauschen und die Stärken der heissbegehrten Karten besprechen - das verbindet.

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