Berufswahlprozess

So unterstützt du dein Kind optimal im Berufswahlprozess

Warum sind Schnupperlehren so wichtig? Wie bewirbt man sich für eine Lehrstelle? Informationen und praktische Tipps rund um den Berufswahlprozess deines Kindes.

Der Berufswahlprozess ist eine wichtige Zeit für Kinder und Jugendliche. Dieser Prozess ist mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden – und dies mitten in der Pubertät mit ihren besonderen Herausforderungen. Was interessiert mich eigentlich? Welcher Beruf passt zu mir? Schnuppern – wie geht das? In welchem Betrieb kann ich eine Lehre machen? Sich mit 14, 15 Jahren mit diesen Fragen zu befassen, für einen Beruf zu entscheiden und um eine Lehrstelle zu bewerben, erfordert elterliche Unterstützung.

In diesem Guide erfährst du, wie du dein Kind durch die Berufswahl begleiten kannst – vom Schnuppern bis zum Finden der Lehrstelle. Wie kommt dein Kind zu einer Schnupperlehre? Worauf soll es beim Schnuppern achten? Wie viele Schnupperlehren sind empfohlen? Diese und weitere Fragen werden im Folgenden beantwortet – mit vielen praktischen Tipps und Links. Nach dem Schnuppern ist dein Kind schon einen wichtigen Schritt weitergekommen bei der Berufswahl. Im besten Fall weiss es, ob der Wunschberuf seinen Vorstellungen entspricht und wo es diesen Beruf erlernen möchte. Je nach Beruf/Betrieb gibt es viele Interessent*innen auf eine Lehrstelle. Wie bewerbe ich mich richtig? Auch zu dieser und weiteren Fragen rund um die Lehrstellensuche erhältst du im Folgenden hilfreiche Antworten, Tipps und Links. Zu guter Letzt erwartet dich ein Berufswahlfahrplan. Dank der übersichtlichen Timeline siehst du, in welcher Schuljahreshälfte deines Kindes welche Phase im Berufswahlprozess ansteht. 

Nützliche Informationen

Nützliche Informationen

Zuerst einmal: Wie funktioniert das Bildungssystem in der Schweiz?

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Dank des dualen Bildungssystems in der Schweiz gibt es viele Möglichkeiten, sich im Laufe des Lebens weiterzubilden und den Beruf zu wechseln. Wenn das Gymnasium nicht das Richtige für dein Kind ist, bedeutet das nicht, dass es später kein Studium absolvieren kann. Es gibt alternative Wege zum Studium, wie z.B. eine Berufsmatura oder ein Passerellenjahr, die je nach Kanton unterschiedlich sein können. Eine Berufsmatura ist eine Kombination aus Berufslehre und Gymnasium und ermöglicht es den Absolventen, direkt an einer Fachhochschule oder Universität zu studieren. Ein Passerellenjahr ist eine spezielle Vorbereitungsklasse, die es ermöglicht, nach der Lehre oder einer anderen beruflichen Ausbildung das Gymnasium zu besuchen und danach ein Studium zu absolvieren.

Was versteht man unter dualen Bildungssystem in der Schweiz?

Das duale Bildungssystem in der Schweiz kombiniert praktische Arbeit in einem Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsfachschule. Es ist besonders beliebt und erfolgreich in der Schweiz und bietet eine breite Palette an Lehrstellen in verschiedenen Branchen an.

Wie begleite ich mein Kind optimal durch den Berufswahlprozess?

Die Rolle der Eltern bei der Berufswahl ist nicht zu unterschätzen. Dieser Prozess beginnt bereits bei der Frage: Lehre oder Gymnasium? Wenn dein Kind das Gymnasium besuchen möchte (und je nach Kanton die Aufnahmeprüfung schafft), ist die Frage nach dem passenden Beruf noch etwas aufgeschoben. Andernfalls beginnt eine Reise, die anspruchsvoll ist – sowohl für deinen Teenager als auch für dich als Mutter oder Vater. Hier die drei wichtigsten Etappen, bevor es mit der Lehrstellensuche so richtig losgeht.

Etappe 1: Auswählen

Selten ist der Wunschberuf für eine*n 14-Jährige*n klar. Viele kennen gar nicht alle Möglichkeiten. Tatsächlich ist die Vielfalt der Berufe riesig: Es gibt etwa 230 berufliche Grundbildungen. Was soll dein Kind wählen? Wie kannst du ihm dabei helfen? 

Tipp: Sprich mit deinem Kind über seine Wünsche und Vorlieben. Welche Schulfächer liegen ihm besonders? Womit beschäftigt es sich gerne in der Freizeit? 

Etappe 2: Informieren

Oft sind nur die Trendberufe bekannt. Diese entsprechen jedoch nicht unbedingt den Interessen deines Kindes. Motiviere dein Kind, sich möglichst breit zu informieren: im eigenen Bekanntenkreis, an Berufsmessen und via Internet (auf YouTube sind viele Berufsfilme auch zu weniger bekannten Berufen zu finden). Das Berufs- und Informationszentrum (BIZ) bietet kostenlose Beratungen an. 

Tipp: Auch Ferienjobs sind eine Möglichkeit, um verschiedene Berufe und Betriebe kennenzulernen – zum Beispiel bei der Migros

Etappe 3: Schnuppern

Dein Kind weiss, für welche Berufsfelder es sich interessiert? Dann ist der Berufswahlprozess so richtig ins Rollen gekommen. In verschiedenen Schnupperlehren gilt es nun zu überprüfen, ob die Vorstellungen der Realität sowie den eigenen Stärken entsprechen. 

Tipp: Im Folgenden erfährst du mehr über das Schnuppern. Du erhältst ausserdem konkrete Hinweise, wie du dein Kind dabei unterstützen kannst.

Tipp von Lehrvorbereitung-Coach

«Triff deine Berufswahl realistisch – anhand deiner schulischen Leistungen und deinen persönlichen Fähigkeiten. Fokussiere dabei nicht nur auf einen Beruf, sondern erstelle eine Liste mit mehreren Favoriten.»

Michael Gut, Coach Lehrvorbereitung, Migros-Genossenschafts-Bund

Welcher Beruf passt zu deinem Kind?

Die Migros-Gruppe bietet zahlreiche Schnupperplätze, Lehrstellen und Jobs in Berufen mit Zukunft und unterstützt dein Kind auf dem Weg zum Wunschberuf – zum Beispiel mit dem Talent Matcher!

So kannst du dein Kind bei der Berufswahl unterstützen

Hier findest du weitere Tipps, wie du deinem Kind zur Seite stehen kannst. 

Timeline – Berufswahlfahrplan

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Phase 1: Berufswahl

Die Berufswahl beginnt in der Regel in der zweiten Hälfte der 7. Klasse. 

Tipp: Möglichst breit informieren. Im eigenen Umfeld (Familie, Bekanntenkreis), im Internet sowie an entsprechenden Informationsveranstaltungen und Berufsmessen. 

Phase 2: Schnuppern

Im Lauf der 8. Klasse ist Schnuppern, Schnuppern, Schnuppern angesagt. 

Tipp: Mehrere verschiedene Berufsfelder ins Auge fassen und verschiedene Lehrbetriebe persönlich kennenlernen.

Phase 3: Bewerbung

Während der 9. Klasse läuft die Bewerbung; das Bewerbungsdossier wird verschickt. 

Tipp: Nicht nur auf eine Lehrstelle oder einen Lehrbetrieb fokussieren, sondern sich mehrfach (auch parallel) bewerben. 

Bilder: Getty Images

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