Ferienjobs für Schülerinnen und Schüler im Supermarkt

Die Schulferien stehen vor der Tür. Zeit, die Beine hochzulagern? Nicht für alle! Viele Schülerinnen und Schüler nutzen die unterrichtsfreie Zeit, um mit einem Ferienjob etwas Geld zu verdienen. Ferienjobs seien ein wertvolles Lernfeld für Jugendliche, sagt Lulzana Musliu, Mediensprecherin bei der Stiftung Pro Juventute. «Sie lernen, mit dem verdienten Sackgeld umzugehen. Und sie gewinnen einen Einblick in die Arbeitswelt.»

Dem pflichtet Sandra Germann bei. Und als HR-Führungsberaterin bei der Migros Ostschweiz weiss sie, welche Ferienjobs für Schülerinnen und Schüler geeignet sind. «Der typische Ferienjob bei der Migros Ostschweiz ist das Auffüllen von Gestellen in einem Supermarkt», sagt Germann. Angeboten würden auch Arbeiten in Logistik, Wäscherei und Gastronomie.

Die Jobs werden laut Germann direkt von den jeweiligen Filialleiterinnen und Filialleitern vergeben. Für Jugendliche, sagt sie, lohne es sich, gleich bei jener Filiale vorbeizugehen und anzufragen, in der sie arbeiten möchten. Das müsse nicht unbedingt schon Wochen im Voraus sein. «Oft wissen Filialen erst kurzfristig, ob in der Ferienzeit ein Job zu vergeben ist.» Wer frühzeitig anfragt, sollte einen Lebenslauf mitnehmen. So kann sich die Filialleitung melden, sobald klar ist, ob und wann eine Mitarbeit möglich ist.

Gibt es viele Ferienjobs in der Schweiz?

Germann stellt fest, dass das Angebot an Ferienjobs für Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren generell abgenommen hat. Zum einen, sagt sie, brauche es für viele Arbeiten aufgrund der zunehmenden Digitalisierung immer häufiger ein gewisses Vorwissen oder Schulungen. Zum anderen sei es für Arbeitgeber naheliegender, mit Studenten zusammenzuarbeiten, da sie oft über längere Zeit verfügbar sind und nicht unter den Jugendarbeitsschutz fallen.

Trotzdem glaubt sie, genau wie Lulzana Musliu, dass Schülerjob-Angebote sich auch für das Unternehmen lohnen. Angehende Berufsleute können so Tätigkeiten, Aufgaben und Karrieremöglichkeiten praxisnah erleben. Wozu das führen kann, zeigt das Beispiel von Sandra Germann selbst. Schon mit 16 Jahren, erzählt sie, habe sie bei der Migros Ostschweiz einen Ferienjob gehabt, später als Studentin wieder. «Und heute ist es die Arbeitgeberin, bei der ich glücklich bin.»