Erziehung & Entwicklung

Von Helikopter- und U-Boot-Eltern: Welcher Elterntyp bist du?

Helikopter-Eltern sind schon lange bekannt. Doch was sind Quallen- oder Delfin-Eltern? Ein Lexikon mit allen Elterntypen.

Als Eltern kennen wir das Gefühl nur zu gut: Ständig fragen wir uns, ob wir alles richtig machen bei der Erziehung unserer kleinen Wirbelwinde. Sind wir zu streng? Oder lassen wir unseren Kindern vielleicht zu viel durchgehen? Sind wir zu übervorsichtig oder zu nachsichtig? Die Liste der Fragen könnte endlos sein!

Heute wollen wir mal mit einem zwinkernden Auge an die Sache herangehen und dir die unteren 11 Elterntypen vorstellen. Mach dich bereit für einen Blick in den humorvollen Spiegel der Elternschaft.

Nützliche Informationen

Text: Rahel Schmucki

Nützliche Informationen

Text: Rahel Schmucki

Abschlepp-Eltern

Lars fährt mit seinem Roller über das Velo seiner Schulkameradin Tina. Deren Vater ist ausser sich vor Wut. Nach einem kurzen Anruf steht Lars’ Vater da, zückt sofort sein Portemonnaie und drückt Tinas Vater mehrere Hunderternoten in die Hand. Dann packt er Lars in sein Auto und bringt ihn nach Hause.

Abschlepp-Eltern bieten ihren Kindern unverhältnismässig viel Unterstützung. Sie sind immer zur Stelle, wenn dem Kind etwas zugestossen ist. Sie beseitigen das Chaos und regeln alles, damit ihr Kind keinerlei Unannehmlichkeiten hat.

Delfin-Eltern

Evelins Mutter kommt zu jedem Elterngespräch, backt einen Kuchen für den Kindergeburtstag und weiss immer, wie der Tag ihrer Tochter war. Nicht, weil sie sie überwacht, sondern weil Evelin es ihr immer gleich nach der Schule beim gemeinsamen Zvieri erzählt.

Delfin-Eltern sind das Gegenteil von Tiger-Eltern: Sie erziehen liebevoll, bieten Schutz und zwingen ihren Nachwuchs zu nichts. Sie lenken ihre Kinder sanft in die richtige Richtung und lassen ihnen viel Raum. Sie setzen Regeln, besprechen und diskutieren diese aber zuerst mit dem Nachwuchs.

Flugzeug-Eltern

Mädchen sitzt lachend auf der Schulter ihres Vaters
Bild wird geladen

Familie Müller plant eine längere Reise nach Japan. Max (7) will in den Freizeitpark und Lukas (12) an den Strand, die Eltern nach Tokio. Also reisen sie mit dem Zug von einem Freizeitpark zu einer Stadt mit kulturellen Höhepunkten und machen Halt an einem Badeort.

Flugzeug-Eltern gelten als das Gegenteil von Helikopter-Eltern. Sie kreisen nicht über ihren Kindern und vernachlässigen ihre eigenen Interessen, sondern suchen gemeinsame Aktivitäten, von denen alle etwas haben.

Giesskannen-Eltern

Der kleine Nils steht vor dem Klettergerüst. Als er den Fuss ein klein wenig vom Boden löst, jubelt seine Mutter ihm bereits vom Spielplatzrand aus zu: «Super, das machst du prima!»

Giesskannen-Eltern haben nichts als Lob für ihre Kinder und übergiessen sie mit Anerkennung für die kleinsten Dinge.

Helikopter-Eltern

«Wo ist Felix?» – «Moment, ich schau gleich nach …» Felix hat einen Peilsender im Rucksack. So sehen Mutter und Vater endlich in Echtzeit, wo ihr Sohn gerade ist.

«Helikopter» schweben über ihrem Kind, bekommen alles mit. Sie lassen die Zöglinge nicht aus den Augen – aus Angst, es könnte ihnen etwas zustossen oder sie könnten in der Welt da draussen nicht klarkommen.

Quallen-Eltern

Kleiner Junge liest ein Buch
Bild wird geladen
web.lightbox.openLink

Kevin müsste heute zum Fussballtraining, aber er hat keine Lust. Lieber liegt er auf dem Sofa und liest seine Comics. Für seine Mutter kein Problem, dann lässt er heute das Training halt sausen.


Quallen-Eltern sind nicht so streng mit ihren Kindern und nehmen es auch mit Terminen nicht so genau. Sie hören darauf, was ihr Kind tun möchte, und passen sich dementsprechend an – so flexibel wie eine Qualle.

Rasenmäher-Eltern

Sarahs Uffzgi sind immer fehlerfrei. Schreibt sie aber eine Prüfung in der Schule, kann sie plötzlich keine Aufgaben mehr lösen. Haben etwa Sarahs Eltern die Hausaufgaben für sie erledigt?

Rasenmäher-Eltern, auch Curling- oder Schneepflug-Eltern genannt, wollen nur das Beste für ihre Kinder und deren Zukunft. Ihr Zögling soll besonders in der Schule gut dastehen. Deshalb räumen sie ihm jedes Hindernis aus dem Weg, noch bevor er überhaupt damit in Berührung kommt. Wie Helikopter-Eltern wachen die «Rasenmäher» stets über den Nachwuchs, greifen aber auch aktiv in dessen Leben ein. Sie erledigen auch mal Hausaufgaben oder korrigieren sie.

Raben-Eltern

Sophia steht eine halbe Stunde nach Schulschluss noch immer auf dem Pausenplatz. Ihre Mutter hat schon wieder vergessen, sie abzuholen. Und einen Znüni hatte sie heute auch nicht dabei.

Welche Eltern kennen die Angst nicht, eine Rabenmutter oder ein Rabenvater zu sein? Der Begriff kommt von der Beobachtung, dass alle Rabenjungen ihr Nest verlassen, noch bevor sie richtig fliegen können – und daher auf uns Menschen sehr unbeholfen und vernachlässigt wirken.

Taxieltern

Fünf Minuten vor Schulschluss parkiert der SUV vor dem Schulhaus. Dinos Mutter wartet täglich auf ihren Sprössling und fährt ihn nach Hause. Auf dem Schulweg könnte ihm etwas Schlimmes passieren. Am Ende wird er im Regen gar noch nass.

Taxi-Eltern sind eine Variante der Helikopter-Eltern und fahren ihre Kinder zu jeder Schulstunde und jedem Hobby.

Tiger-Eltern

Junge sitzt am Schreibtisch und arbeitet an seinen Hausaufgaben
Bild wird geladen

Auch am Mittwochnachmittag hat Elisa nicht frei, da muss sie ins Frühchinesisch. Ihre Eltern haben sie in der ersten Klasse angemeldet, denn China wird einmal die Welt beherrschen und da kann ein wenig Mandarin nur von Vorteil sein.

Mit Disziplin und Drill treiben sie ihre Kinder zum Erfolg: Tiger-Eltern. Der Begriff stammt vom Buch der chinesisch-amerikanischen Mutter Amy Chua, die darin ihren Erziehungsstil beschreibt und sich selbst «Tiger Mum» nennt.

U-Boot-Eltern

Beim Lehrer flattert das Schreiben eines Anwalts auf den Tisch. Rebeccas Eltern wollen erzwingen, dass sie die 5. Klasse nicht wiederholen muss. Es ist das erste Mal, dass der Lehrer etwas von ihnen hört. Alle vorherigen Kontaktversuche, um über die schulische Leistung von Rebecca zu sprechen, sind fehlgeschlagen.

U-Boot-Eltern sieht man selten an Elternabenden und Schulaufführungen, sie sind für Lehrer schlecht erreichbar. Sie gehen unangenehmen Dingen ihrer Kinder gern aus dem Weg – es sei denn, ihrem Sprössling drohen Konsequenzen. Dann tauchen sie plötzlich auf und fahren schwere Geschütze auf.

Zeppelin-Eltern

Laras Eltern wissen immer, wo sie gerade ist. Jeden Samstag zum Beispiel im Wald, in der Pfadi. Aber begleitet wird sie nie. Ausser das eine Mal, als der Leiterin verbieten werden sollte, Fleisch zu grillieren. Und als Lara allein mit ihrer Freundin einer Spur folgen musste – Anlass für eine Beschwerde.

Zeppelin-Eltern schweben zwar wie «Helikopter» über den Kindern, sind aber weit weg und wenig sichtbar. Ausser es passiert etwas, das ihnen nicht passt. Dann können sie explodieren.

Welcher Elterntyp bist du?

Du hast bereits teilgenommen.

Bild: Getty Images

Weitere Ideen aus der Famigros-Redaktion

Nicht
verpassen