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Geocaching für Familien in der Schweiz

Was ist Geocaching? Was brauchst du dazu und wie funktioniert das Spiel? Kinderleichte Erklärungen und tolle Spielorte für Familien.

Faszination Geocaching

Geocaching ist eine noch junge, aber sehr beliebte Freizeitaktivität. Es handelt sich dabei um eine Art moderne Schatzsuche, die das Spazieren und Wandern an schönen Orten mit dem Lösen von Rätseln vereint. Geocaching kann überall in der Schweiz, in Europa und auf der ganzen Welt gespielt werden. Es gibt einfache und schwierigere Geocaches – und solche, die sich ideal für einen Familienausflug eignen. Um das Spiel mit deinen Kindern auszuprobieren, brauchst du nicht viel mehr als ein Smartphone. 

Nützliche Informationen

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Was ist Geocaching und wie funktioniert es?

Nach diesem Beitrag weisst du Bescheid! Du erhältst Tipps zu tollen Spielorten in der Schweiz, die alle kostenlos zugänglich sind. Du erfährst, welche Ausrüstung erforderlich ist und wie du deiner Familie das Spiel kinderleicht erklären kannst. Zu guter Letzt verraten wir dir auch die Geschichte hinter Geocaching.

Was ist Geocaching?

Geocaching wird im deutschen Sprachraum auch als GPS-Schnitzeljagd oder digitale Schatzsuche bezeichnet. Es ist ein Spiel, bei dem es darum geht, mit elektronischen Hilfsmitteln wie einem Smartphone oder einem GPS-Gerät kleine und grössere Behälter zu finden, die in der Natur oder irgendwo im öffentlichen Raum versteckt sind.

Die Behälter werden «Geocaches» oder «Caches» (engl. für «Versteck») genannt. Die Koordinaten der Verstecke und weitere Hinweise zum Auffinden sind für alle Interessierten kostenlos auf der Plattform www.geocaching.com zugänglich.

5 Fakten über Geocaching

  1. Geocaching ist eine digitale Schatzsuche, bei der alle mitmachen können.
  2. Die Schätze («Geocaches») sind oft an schönen Orten in der Natur versteckt.
  3. Die Suche erfolgt anhand von Koordinaten, die im Internet veröffentlicht werden.
  4. Du brauchst zum Spielen eine Smartphone-App oder ein GPS-Gerät. 
  5. Einige der Geocaches enthalten kleine Tauschgegenstände.

Wo sind Geocaches versteckt?

Die Geocaches befinden sich an allen möglichen Orten. Allein in der Schweiz sind mehr als 37‘000 Caches versteckt (Stand 2021). Weltweit gibt es mehrere Millionen Geocaches – und die Zahl steigt laufend! Denn beim Geocaching darf sich nicht nur jeder auf die Suche begeben, sondern auch selber einen «Schatz» verstecken und die entsprechenden Koordinaten veröffentlichen, damit andere ihn finden können. 

Manche Verstecke sind relativ einfach zugänglich: Sie befinden sich beispielsweise in einem Stadtpark, auf einem öffentlichen Platz oder bei einer Sehenswürdigkeit. Viele sind entlang von Naturpfaden, an Seen oder bei Aussichtspunkten angelegt, sodass sie beim Wandern aufgesucht werden können. Teilweise dienen Burgruinen, Denkmäler oder archäologische Fundorte als Kulisse für Geocaches. Anspruchsvolle Geocaches warten in abgelegenen Wäldern oder auf Berggipfeln auf kühne Suchende. 

So oder so führen die Koordinaten meistens nicht direkt ans Ziel: Da die GPS-Geräte eine Ungenauigkeit von einigen Metern aufweisen, bleibt die Suche aufregend bis zum letzten Moment! Zudem sind die Geocaches raffiniert versteckt, etwa in Baumstümpfen oder unter Wurzeln, in Astgabeln oder Mauerritzen. Unten findest du Geocache-Orte, die sich ideal für Ausflüge mit der Familie eignen. 

Kurze Erklärung zu den Koordinaten

Geocaching wird anhand von geographischen Koordinaten gespielt. Diese stehen für Punkte im Koordinatensystem, das wie ein Netz aus Längengraden und Breitengraden um die gesamte Erdoberfläche konstruiert ist.

Es gibt 360 Längengrade; sie werden vom Nullmeridian in Greenwich (0°) bis 180° nach Osten und 180° nach Westen gemessen. Die 180 Breitengrade werden vom Äquator (0°) aus bis 90° Nord am Nordpol und bis 90° Süd am Südpol gemessen. Anhand dieses Gradnetzes lässt sich jeder Ort auf der Welt genau bestimmen.

Dies sind beispielsweise die geographischen Koordinaten des Bundeshauses in Bern:

  • N 46.946543° E 7.444254°
  • Das Bundeshaus befindet sich folglich fast 47 Grad nördlich des Äquators und etwas mehr als 7 Grad östlich des Nullmeridians

Was verbirgt sich im Geocache?

Junges Paar haben einen Cache gefunden und schauen ihn sich an
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Die Caches haben verschiedene Grössen und Formen. Sie reichen von sogenannten «Nanos» über kleine Plastikbehälter («Micros» oder «Minis») bis hin zu grossen wasserdichten Dosen.

Jeder Cache enthält ein Logbuch oder zumindest einen kleinen Zettel, auf dem sich alle, die den Cache finden, mit dem jeweiligen Datum und ihrem Spielnamen eintragen können.

Grössere Geocaches enthalten auch Tauschgegenstände wie Spielzeuge, Souvenirs oder andere kleine Objekte (Schlüsselanhänger, Murmeln, Münzen, Aufkleber, Anstecker usw.). Wenn du mit deinen Kindern einen solchen «Schatz» findest, darfst du ihn mitnehmen – vorausgesetzt, du hinterlässt ein mindestens gleichwertiges Objekt. In der Geocaching-Community wird dies als «Trade-up» bezeichnet. Die Gegenstände respektive «Schätze» sind an sich nicht wertvoll. Es geht mehr um die Überraschung und den Spass am Tauschen und Teilen innerhalb der Geocaching-Community.

Welche Cache-Arten gibt es?

Im Lauf der Zeit haben sich verschiedene Spielarten des Geocachings entwickelt. Dies sind einige davon:

  • Beim traditionellen Geocache (auch «Tradi» genannt) führen die in der Cache-Beschreibung angegebenen Koordinaten direkt zum Versteck. 
  • Der Multi-Cache besteht aus zwei oder mehr Stationen. Die angegebenen Koordinaten führen nur zur ersten Station. Dort erhältst du weiterführende, oftmals verschlüsselte Informationen. Es gilt also, Rätsel zu lösen, um zur nächsten Station und schliesslich zum Cache zu gelangen. 
  • Beim Mystery-Cache oder Rätsel-Cache ist meistens etwas Vorarbeit zu leisten: Bereits die Cache-Beschreibung enthält ein Rätsel, das gelöst werden muss, um die Koordinaten zum eigentlichen Cache zu erhalten. 
  • Ein Nacht-Cache kann nur bei Dunkelheit aufgefunden werden. Meistens braucht es mindestens eine Taschenlampe, um die durch Reflektoren oder Ähnliches gekennzeichneten Hinweise zu entdecken. Der Nacht-Cache kann ein traditioneller Cache sein, ist aber oft als Multi- oder Rätsel-Cache angelegt. 

7 tolle Geocaching-Orte für Familien

Im Folgenden findest du eine Auswahl an Caches in verschiedenen Regionen der Schweiz, die sich besonders gut als Einstieg für dich und deine Kinder eignen. Alle Orte respektive Trails sind kostenlos zugänglich, du musst also keinen Premium-Account haben, um die nötigen Beschreibungen und Hinweise dazu lesen zu können. 

1. Geocaching-Name: Caschatrina

Geocaching in Uznach (SG): Caschatrina
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Bild: ©Gemeinde Uznach

2. Geocaching-Name: Pinacles-Familienweg

Geocaching in Sattel (SZ): Pinacles-Familienweg
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Bild: ©Remo Inderbitzin

3. Geocaching-Name: MilleBornes – Into the Wild

4. Geocaching-Name: Balger Runde

5. Geocaching-Name: Entlebucher Gecoin #1 bis #8

Geocaching in der UNESCO Biosphäre Entlebuch (LU): Entlebucher Gecoin
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Bild: ©Biosphaere

6. Geocaching-Name: Cimetta, sonnigster Cache der Schweiz

Geocaching in Cimetta (TI): Cimetta
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Bild: Ticino-Turismo-Foto / ©C. Sonderegger

7. Geocaching-Name: Nachtcache Waldhotel Aadorf

Was braucht es, um Geocaching zu spielen?

Um Geocaching auszuprobieren, musst du keinerlei teuren Anschaffungen machen

Einzige Voraussetzung: Du verfügst über ein Smartphone und kannst die Geocaching®-App oder eine GPS-App (zum Beispiel GPS-Tracks) installieren. Du nutzt somit dein Smartphone als Navigationsgerät. Die Anschaffung eines professionellen GPS-Geräts lohnt sich nur, wenn du dich regelmässig auf die digitale Schatzsuche begeben willst. Pack ausserdem die folgenden Hilfsmittel ein:

  • Einen Stift
  • Tauschgegenstände
  • Proviant

Wie funktioniert das Spiel?

Frau mit zwei kleineren Jungen im Wald beim Geocaching
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Nun hast du sicher schon eine Ahnung, wie Geocaching funktioniert. Hier nochmals eine ausführliche Erklärung sowie eine kurze Spielanleitung in sieben Schritten: 

  1. Installiere die App Geocaching® auf deinem Smartphone und erstelle ein Login. Beides ist kostenlos. Falls du eine GPS-App wie GPS-Tracks nutzen willst, kannst du dein Login direkt auf der Website www.geocaching.com kreieren, um zu den Cache-Beschreibungen zu gelangen. 
     
  2. Wähle direkt auf der App oder auf der Website den Cache aus, nach dem du suchen willst. Zu Beginn empfiehlt es sich, einen Cache in einer Region zu wählen, die du gut kennst. Möglicherweise ist ein Cache direkt in deiner Nachbarschaft versteckt! Wähle für den Anfang auf jeden Fall einen Cache aus, der als einfach kategorisiert ist und eine normale Grösse hat.
     
  3. Lies die Geocache-Beschreibung aufmerksam durch. In den Logeinträgen findest du manchmal weitere hilfreiche Hinweise zum Cache (manchmal auch Spoiler). Du kannst nun in der App die Funktion «Navigieren» wählen oder die angegebenen Koordinaten in der GPS-App eingeben. 
     
  4. Nun beginnt der spannende Teil: die Schatzsuche! Zuerst einmal begibst du dich mit deinen Kindern an den Ort, den dir die App anzeigt. Am Zielort geht die Suche meistens erst richtig los, denn der Cache ist ja gut versteckt (aber nicht vergraben). Tipp: Überlegt euch, wo ihr an diesem Ort selbst einen Cache verstecken würdet. Wenn ihr den Cache erspäht habt, ist die Freude gross. Doch Achtung: Der Behälter darf nicht beschädigt werden. Es darf kein Wasser eindringen, das Versteck muss ein Versteck bleiben. Prägt euch deshalb gut ein, wie der Cache platziert ist, damit ihr ihn später wieder am selben Ort verstecken könnt. Ebenfalls sehr wichtig: Gebt gut acht auf die Natur!
     
  5. Der Cache enthält ein Logbuch. Tragt euch dort ein. Optional könnt ihr auch in der App einen Logeintrag machen und den Cache kommentieren. Natürlich ist es auch spannend zu lesen, wer den Schatz zuvor bereits gefunden hat.
     
  6. Falls der Cache einen kleinen Gegenstand enthält, dürft ihr diesen mitnehmen – vorausgesetzt, ihr legt selbst einen mindestens gleichwertigen Gegenstand in den Behälter. So können sich auch die nächsten Finderinnen freuen!
     
  7. Nun müsst ihr den Cache genau an dem Ort, an dem ihr ihn gefunden habt, wieder verstecken. Gebt acht, dass alles so bleibt, wie ihr es angetroffen habt. Also nichts beschädigen und keinerlei Abfälle hinterlassen! Beim ganzen Suchen, Finden und Wiederverstecken solltet ihr auch aufpassen, dass niemand sieht, was ihr da tut. Denn um den Geocache zu schützen (zum Beispiel vor Vandalismus), sollte er unbeteiligten Personen verborgen bleiben. 

Geocaching-Kurzanleitung in sieben Schritten

  1. Lade die Geocaching®-App herunter und richte ein kostenloses Login ein.
  2. Wähle für den Anfang einen einfachen Cache in deiner Nähe aus.
  3. Lies die Beschreibung des Geocaches und wähle die Funktion «Navigieren».
  4. Suche nach dem Geocache und finde ihn.
  5. Trage dich im Logbuch vor Ort und in der App ein (optional).
  6. Tausche den allenfalls vorhandenen «Schatz» gegen einen anderen (optional).
  7. Verstecke den Cache wieder an dem Ort, an dem du ihn gefunden hast.

Spiel und Spass braucht Energie

Wann und wie ist Geocaching entstanden?

Geocaching entstand im Jahr 2000. Damals wurde das exakte GPS-System, das bis dahin für nichtmilitärische Nutzer auf eine Ungenauigkeit von ca. 100 m verschlechtert wurde, von der US-Regierung für alle freigegeben. Seitdem beträgt die Ungenauigkeit nur noch etwa 10 m. Um die verbesserte Technik zu testen, versteckte ein gewisser Dave Ulmer einen Cache in der Nähe seines Hauses im US-Bundesstaat Oregon.

Er veröffentlichte dessen Koordinaten in Internetforen und forderte die Userinnen auf, den Cache zu finden. Damit startete ein weltweit einzigartiges Spiel. Im selben Jahr wurde die erwähnte Homepage www.geocaching.com programmiert, um der wachsenden Community eine gemeinsame Plattform zu bieten. Weltweit soll es heute mehr als drei Millionen Caches geben!

Und die Geocaching-Community?

Geocaching hat einen stark sozialen Aspekt: Weltweit kann (fast) jede mitmachen, Erwachsene sind ebenso begeisterte Spieler wie Kinder, es ist die ideale Aktivität für die ganze Familie, und das Beste: Es ist überhaupt nicht kommerziell! Zwar kannst du auf www.geocaching.com (zu günstigen Konditionen) ein Premium-Konto einrichten, um Zugang zu allen Caches zu haben und andere besondere Funktionen nutzen zu können.

Doch auch ohne Bezahlung kommst du als Cacherin weit. Kein Wunder also, dass Geocaching so beliebt ist. Neben der offiziellen Website gibt es eigene Geocaching-Foren, Geocaching-Events, Geocaching-Bücher und Geocaching-Podcasts. Und die Geocaching-Community wächst. Wer weiss, vielleicht gehörst auch du mit deiner Familie bald dazu?

Besonderer Tipp für das Geocaching mit Kindern

Wähle für den Anfang einen möglichst nahegelegenen Geocache mit leichtem Schwierigkeitsgrad, damit deine Kinder das Versteck finden und ein Erfolgserlebnis haben. Wenn euch das Geocaching-Fieber erfasst, kannst du die Herausforderung immer noch steigern. 

Viel Vergnügen beim Geocaching

Probiere es mit deinen Kindern einfach mal aus. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen. Hier noch einmal sieben Top-Argumente für das Geocaching mit der Familie: 

  • Auf Schatzsuche zu gehen ist aufregend – für Kinder und Erwachsene. 
  • Noch aufregender: Es ist eine heimliche Suche, nur für Eingeweihte! 
  • Ihr entdeckt neue schöne Orte, Wege und Aussichtspunkte.
  • Ihr bewegt euch viel an der frischen Luft. 
  • Ihr habt beim Spazieren ein spannendes Ziel vor Augen. 
  • Das Freizeitvergnügen ist kostenlos.
  • Geocaching kann das ganze Jahr hindurch gespielt werden. 

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Bild: Getty Images

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