6 Achtsamkeits-Tricks für Kids
Reizüberflutung, Ablenkung durch virtuelle Welten, Wettbewerb: Schon auf die Kleinsten wirkt sich alltäglicher Stress negativ aus. Hier lässt sich mit gezielten Übungen gegensteuern.
Achtsamkeit bedeutet voll präsent zu sein und seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen. «Eine Lebenskompetenz, die wir Kindern mitgeben sollten, um sie zu stärken», findet Matthias Rüst. Er ist Geschäftsführer von MoMento Swiss, ehemals Achtsame Schulen Schweiz.
MoMento Swiss ist eine nicht gewinnorientierte Organisation aus Zürich und Winterthur.
Die Initiative setzt sich ein für mehr Achtsamkeitspraxis im Schulsystem. «Je früher Kinder diese Kompetenz stärken, desto besser», so Rüst. Denn wer sich seiner eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst ist, dem fällt es leichter zu lernen, Beziehungen zu führen und auch mit schwierigen Situationen im Alltag umzugehen. Doch auch zu Hause lässt sich Achtsamkeit spielerisch fördern.
Nützliche Informationen
Text: Kristina Reiss
Mit diesen Spielen übt sich die ganze Familie in Achtsamkeit:
Raupe auf dem Arm
Eine Person schliesst die Augen, streckt den Arm aus; eine andere lässt langsam – wie eine Raupe – ihre Finger vom Handgelenk Richtung Ellenbeuge wandern. Sobald die Person mit den geschlossenen Augen glaubt, Finger in der Ellenbeuge zu spüren, ruft sie «Stopp!» (dies fördert die Körperwahrnehmung).
Zahl oder Geste
Bei diesem Paarspiel zählen die Mitspielenden reihum bis drei. In der zweiten Runde wird z.B. die 2 ersetzt durch eine Geste (etwa Winken), später die 3 (etwa durch Klatschen) usw. (dies fördert die Selbstregulierung).
Zeigefinger treffen
Bei diesem Spiel steht die Körperwahrnehmung im Zentrum: Mit geschlossenen Augen versucht jeder seine Zeigefinger sich treffen zu lassen.
Auf einem Bein stehen mit geschlossenen Augen
Auch dies ist eine Achtsamkeitsübung, die die Körperwahrnehmung fördert.
Achtsames Atmen
Die Hand auf den Bauch legen und bewusst spüren, wie sich der Bauch beim Atmen hebt und senkt.
Achtsames Hören
Mit Gong oder Klangstab einen langen Ton erzeugen und die Kinder fragen: «Wie lange könnt ihr den Ton hören, bis er verklungen ist?» (Aufmerksamkeit-/ Konzentrationsübung).
Alternative Aufgabe: «Wie oft schlage ich den Gong an? Zählt mit!» Dabei zwischen den einzelnen Schlägen einige Sekunden verstreichen lassen. So lauschen die Kinder mehrere Minuten gebannt und trainieren ihren Aufmerksamkeitsmuskel.
Wo Lehrpersonen Tipps zur Achtsamkeit bekommen
MoMento Swiss ist eine nicht gewinnorientierte Organisation aus Zürich und Winterthur. Sie unterstützt vor allem Lehrpersonen mit didaktischen Ideen und Kursen, um Achtsamkeit in den Schulalltag zu bringen.
In der Schule bedeutet Achtsamkeit ausserdem, dass eine wirkliche Verbindung zwischen Lehrperson und Lernenden vorhanden ist, es Zeit für Gespräche gibt und der Fokus nicht nur auf Noten liegt.
MoMento Swiss wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt.
Fotos: Getty Images
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