Haushaltstipps

Weg damit: Wohnung ausmisten leicht gemacht

Höchste Eisenbahn, die Wohnung auszumisten, bevor sie aus allen Nähten platzt? Hier zeigen wir, wie Entsorgen von Liebgewonnenem effizient und ohne Herzschmerz geht.

Die Kinder wachsen und mit ihnen die Berge an Dingen, die sie nicht mehr brauchen - Spielsachen, Kleidungsstücke, Schulthek, Gebasteltes. Das Problem dabei: Jedes Stück hat einen schier unbezahlbaren Erinnerungswert, der das Ausmisten schwierig macht. Aber nur auf den ersten Blick. Denn übersichtliche Schränke und Schubladen machen auf Dauer glücklich. Auch deshalb zeigen wir dir hier, wie du nachhaltig entsorgst und sich der Trennungsschmerz dabei erst noch in Grenzen hält.

Text: Anna Bürgin

Text: Anna Bürgin

3 Ausmist-Motivatoren als Warm-up, bevor es losgeht

Eine ausgemistete Wohnung ist eine gute Wohnung: Aller Anfang ist schwer, deshalb hier ein kleines Warm-up. Wetten, dass du nach dem Lesen dieser drei Facts nichts mehr willst, als endlich Ordnung zu schaffen?

  1. Ausmisten macht glücklich! Dass das so ist, wissen wir spätestens, seit die japanische Ordnungsberaterin und Bestsellerautorin Marie Kondo in ihren Büchern und der gleichnamigen Fernsehserie «Aufräumen mit Marie Kondo» zum effizienten Entrümpeln anregt. Wie das geht? Hier erfährst du es!
  2. Hab’ kein schlechtes Gewissen. Niemals! Es ist ok, wenn man sich von Dingen trennt. Fällt es dir bei einem Kunstwerk oder Kleidungsstück besonders schwer? Bedanke dich bei ihm, ganz nach dem Motto: «Danke, dass du deinen Zweck erfüllt hast, jetzt darfst du gehen». Logo - Meilensteine der Kinder in Form von Bildern oder Gebasteltem gehören in eine Schachtel auf den Estrich. Den ganzen erinnerungswürdigen Rest fotografierst du, bevor du ihn fachgerecht entsorgst.
  3. Geniesse die neue Ordnung! Das Tabula Rasa ist vollbracht? Im Schrank hat es wieder Platz und die Schubladen sind übersichtlich? Gratulation, jetzt wird es Zeit, dich zu feiern. Werfe hin und wieder einen Blick auf dein Werk. Halleluja, welche Wonne!

Top oder Flop: Welcher Gegenstand darf bleiben, welcher muss gehen?

Nur folgende zwei Kategorien Krimskrams haben ein Comeback verdient, alles andere muss gehen:

  1. Du bist dir sicher, dass du den Gegenstand innerhalb der kommenden 12 Monate brauchen wirst? Zurück damit an seinen Platz!
  2. Es handelt sich um ein Stück, das dir besonders ans Herz gewachsen ist und deshalb Museums-Charakter hat? Verstaue es in einer eigens dafür eingerichteten Kiste in der hintersten Ecke deines Estrichs.

Wie das Ausmisten der überflüssigen Sachen besonders nachhaltig und kreativ von statten geht, zeigen wir im nächsten Abschnitt.

Hier kannst du deine Schätze verstauen

Radikal ausmisten: 5 nachhaltige Wege, unnötigen Ballast loszuwerden

Verschenken, spenden, verkaufen oder gleich ganz entsorgen? Wie auch immer du dich entscheidest, am Anfang des effizienten Wohnung-Ausmisten steht die Tabula Rasa-Methode.

Ob du dir nur ein kleines Regal zur Brust nimmst oder gleich die ganze Wohnung auf den Kopf stellst: Tabula Rasa heisst das Zauberwort. Bei dieser Technik räumst du den Ort deiner Begierde komplett aus und reinigst ihn, um dann ganz von vorne mit Einräumen zu beginnen.

In unserem Fall heisst das: Nur diese zwei Kategorien Krimskrams haben ein Comeback verdient (siehe oben). Alles andere wird entsorgt. Und zwar so:

1. Mit Nachhaltigkeit voran

Ausmisten und Entrümpeln heisst nicht automatisch, alles wegzuschmeissen. Dinge, die in der Ecke stehen, weil sie nicht mehr funktionieren sollten – den Nachhaltigkeitsgedanken steht’s im Hinterkopf - genau geprüft werden, bevor sie im Abfall landen.

  • Sachen selber flicken: Der Migros-Service hat diverse Ersatzteile zum Nachbestellen im Sortiment, inkl. Haushaltsgeräte, Spielwaren und vieles mehr. 
  • Hilfe beim Reparieren: Unterstützung gefällig? Die bekommst du in einem der vielen Repair Cafés, die quer über die Schweiz verteilt sind. Dies sogar oft kostenlos.
  • Kurzfristig Platz schaffen: Auf Sharely (unterstützt vom Migros Pionierfonds) hast du die Möglichkeit deine Artikel zu vermieten. So musst du dich von deinen geliebten Dingen vorerst nicht für immer trennen.
  • Technik mietet statt kaufen: Du planst einen Kinoabend mit der gesamten Familie und willst dir nicht extra einen Projektor kaufen? Mit Yuno kannst du solche Geräte ganz einfach monatlich mieten.

2. Ideen, wie gut erhaltene Sachen weiterziehen

Was will man mehr? Im Haushalt ist wieder Platz für Neues, eine andere Familie freut sich über ein Geschenk. So ziehen gut erhaltene Spielsachen, Bücher und Kleider sinnvoll weiter:

  • Spielsachen: Tauschplausch organisieren - Jedes Kind bring 5 Spielsachen in die Schule mit, die es nicht mehr braucht. Für einmal wird in der Pause gehandelt statt getobt. Klar, zuerst gilt es die Lernperson von der Idee zu überzeugen. Ist sie mit im Boot, widmet sie vielleicht gar eine ganze Stunde dem Thema Nachhaltigkeit. Hast du noch mehr zum Verschenken? Dann spende es hier.
  • Kleider und Accessoires: Bei Hilfswerken wie Caritas finden gut erhaltene Sommer- und Winterkleider sowie Schuhe ein sinnvolles Zweitleben. Auch Loopia (erhältlich im App Store) bietet dir die Möglichkeit Baby- und Kinderartikel secondhand anzubieten und zu kaufen. Die Übergabe kann flexibel in der Migros Filiale am Limmatplatz oder bei der bzw. dem Verkäufer*in stattfinden. Loopia wird vom Migros Pionierfonds unterstützt.
  • Kuscheltiere: Wenn der frühere Lieblingströster zu Hause nur noch links liegen gelassen wird, gehört er frisch gewaschen und gut erhalten in die Kleidersammlung.
  • Etui und Thek: Mit dem Projekt «Dein Schulsack hilft» der Organisation Licht im Osten verstaubt der ehemals treue Schulbegleiter nicht im Schrank, sondern bringt anderorts Kinderaugen zum Leuchten.
  • CDs und Bücher: Brockenhäuser sind unterdessen wählerisch und gerade Bücher und CDs werden in der heutigen Zeit nicht mehr gerne abgenommen. Bestimmt hat es in deiner Nähe eine Kinderkrippe, die sich über frisches Futter für die Bibliothek freut. Eine andere Alternative bieten Anbieter wie Byboox oder Bookish - einfach ISBN-Nummer eingeben und du erhälst ein Angebot. Seriöse Anbieter übernehmen auch die Versandkosten.

3. So machst du aus Überflüssigem Geld

Zeit und Musse, die ausgemisteten Sachen zu fotografieren oder an einem Stand zu verticken? Sackgeld verdienen geht auch so:

  • Verkäuferlistand: Klapptisch, Sonnenschirm, Stuhl und ein bisschen Wechselgeld. Mehr braucht es nicht, um aus einem gewöhnlichen Samstagnachmittag für die Kinder ein Highlight zu machen. Die alten Sachen schön auf dem Tischchen in der Quartierstrasse drapieren, ein paar Blumen pflücken und zu Sträusschen binden. Jetzt können die Kids Stofftiere, Spielsachen und Co. zu kleinen Preisen den vorübergehenden Passanten anbieten. Wer dazu selbstgebackene Muffins und Sirup serviert, wird garantiert mit einem kleinen Sackgeld belohnt.
  • Gebrauchtes verkaufen: Zu schade zum Verschenken? Hochwertigen Krimskrams verkaufst du zum Beispiel über Galaxus.

4. Upcycling – aus alt mach neu

Die ausgemistete Schwimmnudel in zwei teilen, um künftig Winterstiefel in Form zu halten, oder Zeichnungen zu Tischsets laminieren: Kreativität ist gefragt, wenn du dich fürs Upcycling entscheidest.

Hier ein paar weitere Upcycling-Ideen für dich und deine Familie: 

5. Entsorgen - und wie es richtig geht

Jeder Topf hat seinen Deckel. Beziehungsweise jeder Rohstoff seinen Platz. Bevor Ausgemistetes im Müll landet, ist entscheidend, ob es nicht einen nachhaltigeren Weg gibt, es loszuwerden.

  • Der Umwelt zuliebe: Nimm dir die Zeit, das gebastelten Kunstwerk vor dem Entsorgen in Einzelteile zu zerlege. Karton gehört in die Kartonsammlung, Deckel von Petflaschen in die PET-Sammelstelle und so weiter. So tust du mit ein bisschen Mehraufwand Gutes für deine Umwelt.
  • So entsorgst du fachgerecht: Von CDs über Leuchtmittel bis zu Stahlblech: Hier findest du heraus, wie du was richtig entsorgst.

Bild: Getty Images

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