Babys drittes Jahr

Rollenspiele sind wichtig – sie fördern fantasievoll das Sozialverhalten der Kinder

Kinder versetzen sich gerne in andere Personen oder gar Tiere. Rollenspiele sind für sie ein grosser Spass. Aber gleichzeitig lernt ein Kind auch viel dabei. Ob alleine, mit der Lieblingspuppe, mit einem imaginären Freund oder mit Mama und Papa: Rollenspiele trainieren soziale Kernkompetenzen. Sie sind also für die kindliche Entwicklung von grosser Bedeutung.

Nützliche Informationen

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Rollenspiele wirken sich positiv auf die kindliche Entwicklung aus.
  • Die Fantasie der Kinder wird angeregt.
  • Kinder lernen Sozialverhalten.

Alles ist möglich. Egal in welchem Alter. So scheint es, wenn man Kindern beim Rollenspiel zusieht. Da ist ein Mädchen plötzliche eine edle Prinzessin, eine hingebungsvolle Tierärztin oder eine Pfarrerin. Da spielt ein Vierjähriger schon in der ersten Liga Fussball oder preist als Verkäufer die neuesten Waren an. Rollenspiele gehören zur Kindheit selbstverständlich dazu, sie sind ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Kindes. Die verkörperten Rollen müssen dabei gar nichts Besonderes darstellen. Die vertrauten Alltagssituationen sind für die Kleinen aufregend genug. Womit sie sich identifizieren wollen oder welche Lebensträume jetzt schon ausgesprochen werden – das ist dennoch unbegrenzt.

Durch Rollenspiele lernen Kinder Empathie

Indem Kinder etwas nachspielen oder etwas spielen, wie sie es sich vorstellen, dass es sein müsste oder sollte, reflektieren sie, sehen sie die Welt aus der Sicht eines anderen. Dieser Perspektivenwechsel ist nicht nur interessant, sondern auch für die weitere Entwicklung zu einem empathiefähigen sozialen Mitglied der Gesellschaft besonders wichtig.

Aber auch Ängste werden im Spiel umgesetzt und verarbeitet. Ist die Puppe schon wieder schwer krank? Vielleicht ist das ein Hinweis auf noch nicht geäusserte Ängste eines Kindes. Um das herauszufinden, spielen Eltern am besten immer wieder einmal mit. Aber auch sonst ist es gut, das Rollenspiel der Kinder nicht nur zu fördern, indem man ihm Raum und Zeit lässt, Requisiten zur Verfügung stellt, sondern auch aktiv daran teilzunehmen. Das wird dem Kind Bestätigung geben.

Dank Rollenspiel den Umgang mit Konflikten und anderen Menschen lernen

Beim gemeinsamen Rollenspiel ist es gut, wenn das Kind das Sagen hat und behält. Es soll die Regeln für die erfundene Welt aufstellen und darin Herr*in bleiben. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Ausserdem probiert es spielerisch aus, welche Möglichkeiten es gibt, Konflikte zu lösen oder sich selbst zu ermutigen.

Eltern können im Mitspielen ihre Kinder auch besser verstehen lernen, ihre Bedürfnisse erkennen und ihre Unsicherheiten wahrnehmen. So können sie ihre Kinder nach dem Spiel im alltäglichen Leben gezielt fördern und unterstützen.

Tipps und Ideen für Rollenspiele für und mit Kindern

  • Lehrerin und Lehrer: Eine Tafel, bunte Kreide, ein paar Bücher und Blöcke, viele Stifte. Schulthek mit Znüni. Und los geht’s in die Schule! Hausaufgaben machen nicht vergessen!
  • Superhelden: Superman, Superwoman, Spiderman, Spiderwoman – stark und unbesiegbar. Kostüme dazu sind toll, aber mit einem grossen Umhang und einer Maske ist schon so manches Mädchen und so mancher Junge durchs Zimmer geflogen, hat ganze Länder gerettet und ist wieder gut gelandet.
  • Mama und Papa: Endlich erwachsen sein! Endlich eigene Kinder haben! Und endlich etwas erlauben oder verbieten dürfen! Und endlich auch mal streng sein. Und dann auch wieder ganz ganz lieb.
  • Verkäuferin und Verkäufer: Ein Klassiker, der niemals langweilig wird. Ein paar echte Packungen Nudeln, etwas Obst und ein paar Knabbersachen... ab in den Einkaufskorb. «Was kostet das?» «Ach Du Schreck, ich habe mein Portemonnaie vergessen!» Erwachsener könnten sich die Kleinen nicht fühlen.
  • Im Pferdestall: Viele Kinderzimmer werden irgendwann einmal zum Stall umfunktioniert. Das geht ganz einfach: Hürden aufstellen und schon wird darüber galoppiert. Die entsprechende Bettwäsche oder ein grosses Plüschpferd machen die Reiterhofatmosphäre perfekt.
  • Mittelalterliche Prinzessin und Ritter: Die Welt der Edelfräulein und mutigen Reiter nachzuempfinden, macht besonders Spass, wenn ein Holzschwert zur Verteidigung und zum Ritterschlagen zur Verfügung steht sowie eine Schatzkiste und Tücher zum Verkleiden.
  • Doktor und Ärztin: Ein Arztkoffer gehört in jedes Kinderzimmer. Ein echtes Stetoskop ist kaum teurer als das in Spielversion. Aber was für ein Spass Mamas Herz wirklich damit abzuhören! Und endlich können all die kranken Puppen behandelt werden und genesen.

Was lernt ein Kind durch Rollenspiele?

  • Es sieht die Welt aus einer anderen Perspektive. Beim Rollenspiel lernt es, sich in andere hineinzuversetzen und deren Gefühle nachzuempfinden.
  • Kinder gehen spielerisch mit schwierigen Erfahrungen um, die dadurch verarbeitet werden. Ängste werden abgebaut.
  • Das Verhalten in einer Gruppe und mit anderen wird im Spiel geschult. Die Kinder lernen Konflikte zu lösen und Kompromisse zu finden.
  • Rollenspiele verbessern die Sprachfähigkeit.
  • Die Intelligenz wird gefördert.
  • Kinder machen in Rollenspielen Konflikte, die sie im Aussen haben, mit sich aus. Wenn sie etwas nicht tun dürfen zum Beispiel, können sie sich im Spiel selbst helfen das zu akzeptieren, indem sie es einem anderen erklären.

Altersgerechte Spiele

Foto: Getty Images

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