Babyalltag

8 Gründe, warum dein Baby weint: Das will es dir mitteilen

Ein weinendes Baby kann vor allem frischgebackene Eltern schnell an die Grenzen bringen. Erfahre hier die häufigsten Ursachen für Schreiattacken. Ausserdem: Tipps von Eltern, die das erste Babyjahr schon hinter sich haben und Hintergrundinfos rund ums Weinen von einem Kinderarzt.

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Prof. Dr. med. Oskar Jenni
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Leiter Abteilung Entwicklungspädiatrie Kinderspital Zürich

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Warum weinen Babys so häufig? Ganz einfach: Sie können noch nicht anders kommunizieren. Du solltest dir also grundsätzlich keine Sorgen machen, wenn dein Baby weint. Die Ursache lässt sich oftmals schnell finden und beheben. Am Anfang kann es jedoch schwer sein, herauszufinden, was das Baby will.

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Man muss unterscheiden zwischen spezifischem und unspezifischem Schreien. Beim spezifischen Schreien handelt es sich um zum Beispiel eine volle Windel, Hunger, Suche nach Nähe. Diese Gründe lassen sich in der Regel gut erkennen und das Baby relativ schnell beruhigen. Beim unspezifischen Schreien schreit das Kind, ohne dass sich ein konkreter Grund identifizieren lässt. Hier wird es schwieriger, das Kind zu beruhigen. Das unspezifische Schreien kann unterschiedliche Ursachen haben: Häufig liegt es an den sogenannten Koliken, also einer Unreife des Darms. Aber auch das Reinfinden in den Schlaf-Wach-Rhythmus kann sich als schwierig gestalten.

Prof. Dr. med. Oskar Jenni, Leiter Abteilung Entwicklungspädiatrie Kinderspital Zürich

Dein Baby weint? Das will es dir sagen

Säuglinge teilen ihre Bedürfnisse unter anderem übers Weinen mit. Häufig hat dieses folgende Ursachen:

1. Ich habe Hunger!

Wie lange liegt eigentlich die letzte Mahlzeit deines Säuglings zurück? Es kann sein, dass dein Kind einfach weint, weil es Hunger hat. Und selbst wenn du der Meinung bist, das Kleine habe doch erst vor Kurzem gegessen: Die Mahlzeiten am Anfang seines Lebens lassen sich noch nicht genau planen. Es kann sein, dass die Abstände zwischen den Milchzeiten, die das Baby einfordert, zunächst einmal variieren. Wundere dich nicht, wenn der Säugling an manchen Tagen schon wenige Minuten nach der letzten Mahlzeit wieder Milch trinken will. Probiere es also aus: Vielleicht möchte dein weinendes Baby gestillt werden oder das Fläschchen bekommen. Mit einer Milchpumpe kann dein Baby jederzeit gefüttert werden - auch wenn Mama einmal nicht in der Nähe ist. 

2. Autsch, ich habe Blähungen!

Viele Babys haben am Anfang ihres Lebens noch mit der Verdauung zu kämpfen und haben die sogenannten Koliken. Kein Wunder, schliesslich ist die Umstellung von der Rundum-Versorgung im Mutterleib hin zum Milchsaugen für den kleinen Körper ein starkes Stück Arbeit. Hier kann zum Beispiel eine Bauchmassage Abhilfe leisten. Weitere Tipps, wie du Blähungen lindern kannst, findest du in diesem Artikel.

Elternquote:

Wenn dein Baby Blähungen oder Verstopfungen hat, bemerkst du das meist gut an seinem Verhalten. Es krampft sich immer wieder zusammen oder bekommt einen roten Kopf. Auch die Beschaffenheit des Stuhlgangs kann dir mögliche Probleme aufzeigen.

Nadine (38), Mama von Yanis (2), Simea (4) und Timo (5)

3. Unangenehm, meine Windel ist voll!

Nicht immer merken es die Eltern sofort, dann muss das Baby eben durch Weinen darauf aufmerksam machen: Es braucht dringend eine frische Windel. Warten Mami und Papi zu lange mit dem Wechseln, kann es sein, dass der Po wund wird – noch ein Grund zum Weinen.

4. Ich bin so müde, aber kann nicht schlafen!

Wir erleben es alle ab und zu: Wir sind müde, aber finden nicht in den Schlaf. Das ist doch zum Heulen. Auch Babys kann so etwas passieren - vor allem, weil sie am Anfang besonders viel Schlaf brauchen. Eltern können solchen Situationen vorbeugen, indem sie schon früh auf einen gewissen Tagesrhythmus mit Schlaf- und Wachzeiten achten.

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Wie und wo schläft dein Baby am besten? Und wieviel Schlaf brauchen Babys am Tag?

Infos und Tipps rund um den Babyschlaf
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In den ersten Wochen kann es dich ganz schön fordern, wenn dein Baby ständig weint. Aber als Mama lernt man das Weinen schnell zu unterscheiden und weiss mit der Zeit, was dahintersteckt: Hat das Kind Hunger, hat es Schmerzen oder braucht es einfach Nähe. Vertraue deinem Bauchgefühl!

Nelly (36), Mama von Tim (1) und Lio (5)

5. Überstimulation: Ich habe heute zu viel erlebt!

Mit einem Neugeborenen am Samstagnachmittag ins überfüllte Einkaufszentrum zu gehen, ist keine gute Idee. Und es beim Grossfamilientreffen von einem Verwandten zum nächsten zu reichen ebenso wenig. Die Überreiztheit rächt sich in vielen Fällen spätestens am Abend mit einer ausgedehnten Schreiphase, in der die Eltern viel Geduld brauchen.
 

6. Ich bin krank!

Dein Baby weint viel, obwohl ihm das gar nicht ähnlich sieht? Vielleicht ein erstes Anzeichen dafür, dass es sich einen Virus eingefangen hat. Beobachte es genau und achte auf eine erhöhte Körpertemperatur.

Im Zweifelsfall einfach mal den Kinderarzt oder die Hebamme fragen, wenn das Kind häufig und lange weint. Als Neu-Mama ist es nicht immer einfach, das Weinen richtig zuzuordnen. Experten wissen schnell und gut, was los sein könnte und was hilft. 
Anina (35) mit Lion (1)

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7. Mir ist zu warm oder zu kalt!

Vielleicht hast du es zu gut gemeint und dein Baby allzu dick eingepackt, damit es nicht friert. Vielleicht stört es aber auch die Zugluft und es friert im Kurzarmbody. Es ist am Anfang nicht ganz leicht einzuschätzen, wie viele Schichten Kleidung das Baby braucht. Als Faustregel gilt: Das Baby braucht eine Schicht mehr als du selbst.

 

8. Ich möchte Nähe und Körperkontakt!

Oft will ein Baby vor allem eins: ganz nah bei Mami und Papi sein, denn dort fühlt es sich geborgen. Vielleicht hat es sich einfach nach einer Kuscheleinheit gesehnt. Vielleicht wollte es auch seine Position ändern, konnte das aber nicht alleine. Versuche, dein Baby beim erneuten Ablegen anders hinzulegen. Das könnte schon helfen.

Expertenquote:

Von einem Schreikind spricht man erst, wenn das Baby ca. 2 bis 3 Stunden am Tag, meistens in der zweiten Tageshälfte, aus einem unspezifischen Grund schreit. In diesem Fall sollte man sich mit dem Kinderarzt austauschen. Direkt zum Arzt sollte man auch, wenn das Kind nicht trinkt oder sich sonst anders verhält.

Prof. Dr. med. Oskar Jenni, Leiter Abteilung Entwicklungspädiatrie Kinderspital Zürich

Obwohl die Gründe für das Weinen unterschiedlich sein können, sollte die erste Reaktion darauf immer gleich sein: Das Kind auf den Arm nehmen und behutsam versuchen, den Grund für die Aufregung herauszufinden. Wichtig: Eltern sollten ihr weinendes Baby niemals schütteln, denn die Säuglinge können ihren Kopf aus eigener Kraft noch nicht halten. Es drohen Hirnblutungen, Behinderungen oder sogar der Tod des Kindes.

Du weisst, was der Grund fürs Weinen sein könnte, aber kannst dein Baby einfach nicht beruhigen? In diesem Artikel gibt es wertvolle Tipps

Foto: Getty Images

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