Babyalltag

Gefahrlos durch die Welt krabbeln

Wenn Kinder krabbeln lernen, gibt es einiges zu beachten. Wir haben für dich die wichtigsten Sicherheitstipps für ungebremsten Krabbelspass zusammengestellt.

Plötzlich ist er da, der Moment: Dein Kind krabbelt. Über diese neue Errungenschaft freuen sich nicht nur die Eltern, das Kind unternimmt ab jetzt mit Freuden grosse und kleine Entdeckungstouren durch seine Umgebung. Damit du diese genauso entspannt geniessen kannst, solltest du einige Vorkehrungen treffen. 

Am besten versuchst du, deine Umgebung aus der Perspektive deines Kindes zu betrachten. Inspiziere jeden Raum, in dem dein Kind unterwegs ist. Was kann ihm beim Krabbeln gefährlich werden? Wie du merkst: Vieles. Aber keine Sorge, es reichen einige Handgriffe, um das Zuhause krabbelsicher zu machen. 

 

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Begib dich auf Krabbel-Ebene: Inspiziere jeden Raum und betrachte ihn aus der Perspektive deines Kindes. So erkennst du Gefahrenquellen.
  • Du musst die Erkundungstouren deines Kindes nicht einschränken. Aber du solltest dein Zuhause krabbelsicher gestalten. Im Handel findest du praktische Helfer und Hilfsmittel: Vom Türgitter bis zur Kindersicherung für die Steckdose.
  • Krabbeln ist wichtig für die kindliche Entwicklung: Es fördert die Koordination der beiden Gehirnhälften.

Was kann beim Krabbeln gefährlich werden?

Alles, was herunterfallen kann: Stelle empfindliche Gegenstände wie Geschirr oder Vasen an Orten auf, die für das Kind nicht erreichbar sind. Gefässe mit heisser, giftiger Flüssigkeit oder mit gefährlichen Inhalten müssen ausser Reichweite sein. Vorsicht bei Tischen mit Tischtüchern! Achte darauf, dass dein Kind keinen der Zipfel erwischt oder verzichte zur Sicherheit besser ganz auf die Tischdecke.

Alles, was Sturzgefahr birgt: Treppen, Schächte, Abgänge und Stufen müssen gesichert werden, wenn sie das Kind selbständig erreichen kann. Im Fachhandel findest dafür passende Tür-, Treppen- und Sicherheitsgitter. Hier gilt aber: Sichern – und zeigen! Lasse dein Kind unter Aufsicht den Umgang mit Stufen ausprobieren. 

Alles, was giftig ist: Auch wenn sie schön aussehen – einige Pflanzen sind giftig. Auch bei der Hydrokultur ist Vorsicht geboten: Die Blähtonkügelchen sind für dein Kind nicht nur ein tolles Spielzeug – sie verlocken auch dazu, in den Mund gesteckt zu werden. Aus demselben Grund sollten Eltern, die einen Garten haben, für eine Weile besser auf gedüngte Erde und Schädlingsbekämpfungsmittel wie Schneckenkörner verzichten. 

Alles, was umkippen kann: Ein volles Bücherregal, eine Kommode mit Schubladen, ein Schuhgestell … Befestige Möbelstücke so, dass sie nicht umkippen können, wenn dein Kind sie als Klettergerüst nutzt. Dies machst du ganz einfach mit einem Winkel, mit dem du das Regal an der Wand befestigen und so für Standfestigkeit sorgen. Aneinandergestellte Möbel kannst du mit Dübeln fixieren. Auch das sorgt für mehr Stabilität. 

Alles, was elektrisch ist: Für Kinder sind Steckdosen eine besonders spannende Angelegenheit. Zu gerne greifen sie in die «Löcher in der Wand». Aber kein Problem: Die Gefahr bannst du mit speziellen Kindersicherungen. Die Sicherung wird einfach in die Dose gesteckt. Sie schützt vor einem Stromschlag, die Steckdose bleibt aber weiterhin benutzbar. Solche Kindersicherungen findest du in jedem Fach- und Detailhandel. 

Alles, was in Mund, Nase und Ohren passt: Du weisst es am besten – kleine Kinder nehmen alles in den Mund und lassen die wunderlichsten Dinge in Nase und Ohren verschwinden. Das heisst: Alles, was klein genug ist und herumliegt, wird zur Gefahrenquelle: Erdnüsse, Knöpfe, Münzen, Schmuck … Scanne deine Umgebung und achte auch auf Kleinigkeiten. Wusstes du übrigens, dass Erdnüsse für bis zu fünf Jahre alte Kleinkinder ungeeignet sind? Kleine Teile können versehentlich in die Luftröhre geraten und in der Lunge stecken bleiben. Auch Futternäpfe von Haustieren oder das Katzen-WC sollten besser ausser Krabbelweite des Kindes platziert werden.

Was du tun musst, wenn dein Kind einen Fremdkörper verschluckt hat

Keine Sorge: Kleine Gegenstände passieren den Verdauungstrakt problemlos. Den Arzt aufsuchen solltest du aber, wenn dein Kind zum Beispiel Knopfbatterien verschluckt hat. Sie können Schäden im Magendarm-Trakt verursachen. Wenn dein Kind plötzlich Symptome zeigt wie Husten mit Atemnot, Keuchen, bläulich verfärbte Lippen oder Würgen rufe sofort die Notfallnummer 144 an. Es kann sein, dass sich ein Gegenstand in der Speiseröhre verkeilt hat. Versuche dein Kind zu unterstützen, den Gegenstand auszuhusten. Auf keinen Fall solltest du versuchen ihn mit den Fingern aus der Speisröhre zu ziehen. Wenn du dich in solchen Notfallsituationen noch sicherer fühlen möchten, empfiehlt sich ein Erste Hilfe Kurs für Kleinkinder

Krabbeln trainiert das Gehirn

Du siehst – mit einigen Vorkehrungen kannst du dein Kind seine immer grösser werdende Welt entdecken lassen. Die Krabbeltouren sind für die Kleinen übrigens auch ein tolles Gehirntraining: Durch die wechselseitigen Bewegungen von Arm und Bein wird die Koordination der beiden Gehirnhälften gefördert und konditioniert. 

Laufgitter – Gefängnis oder praktischer Helfer?

Das Thema Laufgitter, auch Laufställe genannt, sorgt oft für Diskussionen. Es gibt Eltern, die solche Gitter für entwicklungshemmend halten. Andere wiederum sehen im Einsatz der Gitter nur Vorteile. Aus Expertensicht gibt es kein dafür oder dagegen. Wichtig ist nur, dass du das Gitter nicht als Strafmassnahme einsetzt und beim Kauf auf ein Gütesiegel oder eine Qualitätsprüfung achtest. 

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Foto: Getty Images

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