Schwangerschaftstipps

Sex in anderen Umständen

Rund ums Thema Sex in der Schwangerschaft und nach der Geburt ranken sich viele Mythen. Was davon ist wahr? Wir klären auf.

Einigen Frauen vergeht während der Schwangerschaft die Lust auf Sex. Andere hingegen haben durch das neue Körpergefühl und den stärker durchbluteten Genitalbereich sogar mehr Lust als sonst. Doch ist Geschlechtsverkehr mit Baby im Bauch wirklich unbedenklich? Und was, wenn sich der Bauch nach einem Orgasmus verkrampft? Wir räumen mit den 6 häufigsten Mythen auf.

Text:
Jeanette Kuster

Nützliche Informationen

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Jeanette Kuster

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1. Löst Sperma Frühwehen aus?

Die Samenflüssigkeit des Mannes kann in der Tat wehenanregende Prostaglandine enthalten. Auch der weibliche Körper setzt beim Sex Hormone frei, die Wehen fördern können. Deshalb empfehlen manche Ärzte Schwangeren, Geschlechtsverkehr zu haben, wenn der Entbindungstermin überschritten wurde. Ob das die Geburt wirklich in Gang setzt, ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Klar ist: Bei einer gesunden Schwangeren löst Sperma keine Frühwehen aus.

2. Verkrampft sich beim Sex die Gebärmutter?

Im letzten Trimester kann Sex leichte Gebärmutterkontraktionen verursachen. Diese sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen können unangenehm sein, sind aber völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Am besten legt Frau sich hin, bis die Kontraktionen vorbei sind.

3. Schadet Geschlechtsverkehr dem Ungeborenen?

«Grundsätzlich spricht nichts gegen Sex in der Schwangerschaft, denn der Fötus ist durch das Fruchtwasser in der Gebärmutter geschützt», sagt Anda-Petronela Radan, Oberärztin am Inselspital Bern. «Es gibt allerdings wenige Schwangerschaftsrisiken, bei denen von einer Penetration der Frau abzuraten ist. Dazu zählen Infektionen, Blutungen, (drohende) vorzeitige Wehen, ein ungünstig liegender Mutterkuchen oder ein Blasensprung.»

"Grundsätzlich spricht nichts gegen Sex in der Schwangerschaft, denn der Fötus ist durch das Fruchtwasser in der Gebärmutter geschützt."

 

 

Anda-Petronela Radan

Oberärztin am Inselspital Bern

4. Stresst ein mütterlicher Orgasmus das Baby im Bauch?

Tatsächlich führen die rhythmischen Gebärmutterkontraktionen während dem Orgasmus manchmal dazu, dass das Ungeborene danach aktiver ist. Trotzdem sind mütterliche Orgasmen absolut unbedenklich fürs Baby.

5. Kann ich schwanger werden, wenn ich stille?

Das Hormon Prolaktin, das beim Stillen gebildet wird, bremst die Aktivität der Eierstöcke. Ein sicherer Empfängnisschutz ist das allerdings nicht.

6. Vermiest eine vaginale Geburt der Frau den Sex für immer?

Vorübergehende Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind häufig nach einer vaginalen Geburt. «Laut Studien nehmen 90 Prozent der Frauen den Geschlechtsverkehr drei bis vier Monate nach der Geburt wieder auf, wobei dieser in den ersten ein, zwei Monaten in der Regel schmerzhaft ist», bestätigt Anda-Petronela Radan, Oberärztin am Inselspital Bern. Neben Dammrissen ist meist eine hormonbedingte Scheidentrockenheit dafür verantwortlich. Die gute Nachricht: Mit der Zeit bessert das wieder und der Sex ist genauso schön wie vorher.

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