Nach der Geburt

Baby Blues und Wochenbettdepressionen: Was du tun kannst

Pures Glücksempfinden nach der Geburt - das ist nicht allen Müttern vergönnt. Zum Glück lassen sich Wochenbettdepressionen in der Regel gut behandeln.

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Die Geburt eines Kindes ist ein wundervolles Ereignis. Aber sie braucht auch viel Kraft, und schon die letzten Schwangerschaftswochen sind energieraubend – die Erschöpfung nach der Geburt ist daher ganz normal. Doch nicht für alle Frauen ist die erste Zeit der Mutterschaft mit purem Glück verbunden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Rund 15 Prozent aller Mütter leiden nach einer Schwangerschaft unter Depressionen.
  • Von postnataler Depression betroffene Mütter haben oft Angst davor, mit ihrem Kind alleine zu sein und leiden dem Kind gegenüber unter Schuldgefühlen. 
  • Bei leichten Depressionen nach der Schwangerschaft können bereits Gespräche in Selbsthilfegruppen weiterhelfen.

Symptome der postnatalen Depression

Bezeichnend für die Wochenbettdepression ist, dass die betroffenen Frauen sehr stark glauben, es als Mütter nicht zu schaffen. Sie leiden unter

  • Schuldgefühlen,
  • werden von Müdigkeit,
  • Leere
  • und Antriebslosigkeit geplagt.

Sie sind oft überängstlich, haben dem Baby gegenüber zwiespältige Gefühle. Auch Suizidgedanken können auftauchen. Ob eine Frau in einer solchen Situation lediglich Entlastung benötigt oder ernsthaft krank ist, muss ein Arzt abklären.

 

Ursachen vom Babyblues 

Den sogenannten Babyblues kennen viele Mütter: Er kann sich schon während der Schwangerschaft oder direkt nach der Geburt einstellen. Typisch für den Babyblues ist, dass die Tränen ohne (bewussten) Grund kommen und die Gefühle einer Fahrt mit der Achterbahn gleichen. Gemäss dem Schweizer Verein für Postnatale Depression leiden über 40 Prozent der Mütter unter diesen Heultagen. Verantwortlich dafür ist die Hormonumstellung, und in der Regel stabilisiert sich die Gefühlslage nach wenigen Wochen wieder. Bleibt die dunkle Stimmung nach dieser Zeit jedoch bestehen und verstärkt sich noch, kann es sich um eine postnatale Depression handeln, welche auch Wochenbettdepression genannt wird.

Erschöpft und überfordert

Insbesondere die erste Geburt im Leben einer Frau ist ein Wendepunkt. Sie kann Ängste und Gefühle der Überforderung auslösen, hinzu kommen womöglich schlecht heilende Damm- oder Kaiserschnittnarben, ein unruhiges Baby und ständiger Schlafmangel. Auch können eine Geburt und die mit ihr verbundenen starken Emotionen belastende Ereignisse aus der Vergangenheit wieder ins Bewusstsein bringen. Die Folge kann eine Depression sein: Daran leiden in den ersten Monaten nach der Geburt rund zehn Prozent aller Mütter weltweit.

 

Postnatal oder postpartal?

Der Begriff postnatal umschreibt die Zeit nach der Geburt, bezogen auf das Kind, postpartal hingegen bezieht sich auf die Mutter. Somit ist die medizinisch korrekte Bezeichnung Postpartale Depression. Da der Begriff postnatal jedoch noch viel geläufiger ist, verwendet man ihn vielerorts trotzdem.

Behandlung der Depression

Keine Frau braucht sich zu schämen, wenn sie nach der Geburt in ein Loch fällt. Wichtig ist, dass sie sich mit ihren schwarzen Gedanken und ambivalenten Gefühlen nicht in sich selbst zurückzieht, sondern darüber spricht und sich von professioneller Seite helfen lässt. Denn eine postnatale Depression lässt sich gut behandeln. Da sie meist verschiedene Ursachen hat, sollte die Behandlung auch auf verschiedenen Ebenen ansetzen.

Bei einer leichten Depression hilft – je nach individuellen Umständen – eine Gesprächs-, Gruppen- oder Paartherapie. Zusätzlich sinnvoll sind Selbsthilfegruppen – hier findet die Frau Bestätigung darin, dass ihre Depression keine Schande und auch kein Phänomen ist, das nur sie allein erleidet. Ist die Depression schwer, braucht es medikamentöse Unterstützung. Es ist wichtig, sich frühzeitig einem Arzt oder einer Hebamme anzuvertrauen, denn je schneller die Betroffenen Hilfe erhalten, desto schneller finden sie wieder aus ihrem Erschöpfungszustand heraus.

Selbsttest: Bist du betroffen?

Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, kannst du mit der Edinburgh-Postnatale-Depressions-Skala (EPDS) online eine erste Einschätzung deiner Situation vornehmen. Die Ergebnisse geben einen Hinweis, ob zur genaueren Abklärung eine Fachperson aufgesucht werden sollte. 
Weitere Informationen über Selbsthilfegruppen in der Schweiz findest du hier: selbsthilfeschweiz.ch
 

Mehr über postnatale Depression erfährst du hier:
Verein Postnatale Depression Schweiz

Foto: Getty Images

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