Familienleben

Kinder und Nachhaltigkeit: Einfach erklärt

Den eigenen Nachwuchs für Natur und Nachhaltigkeit zu begeistern, funktioniert einfacher als gedacht – so lange man es spielerisch angeht. Vier Tipps.

„Klimawandel“, „Ökobilanz“, „Wegwerfgesellschaft“ – Begriffe, die mit Umweltschutz zu tun haben, klingen selbst für erwachsene Ohren oft spröde und sperrig. Wie erst lassen sich da Kinder sensibilisieren? Alex Volz, fünffacher Vater, Chefredaktor von Spick News sowie Kinder- und Jugendbuchautor, setzt auf Vorbilder: „Praktizieren Eltern eine verantwortungsbewusste Lebensweise, machen Kinder gerne mit. Haben wir Freude daran, in den Wald zu gehen, ist auch der Nachwuchs mit Spass dabei.“

Generell gehe es nicht darum, Kindern auf einen Rutsch die ganze Welt zu erklären; stattdessen lieber immer wieder im Alltag den Blick auf das grosse Ganze schärfen und fragen: Welche Rohstoffe braucht es eigentlich, damit wir Essen auf dem Tisch haben? Was steckt alles in einem Handy?

„Von Albert Einstein stammt der Satz: Kann ich es nicht so erklären, dass ein Fünfjähriger es versteht, habe ich es selbst nicht verstanden“, so Volz. Daran sollten Eltern sich halten. Heisst also: Mit dem Nachwuchs auf Augenhöhe kommunizieren, seine Worte verwenden. Und vor allem: Spielerisch angehen!

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Stichwörter

Vorschulkind Schulkind

Text: Kristina Reiss

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Text: Kristina Reiss

So sensibilisierst du dein Kind für Natur und Nachhaltigkeit: 4 Tipps

  • Wo ist eigentlich überall Plastik drin? Kinder mit diesem Auftrag in den eigenen vier Wänden auf Entdeckungstour schicken. Anschliessend gemeinsam überlegen: Was lässt sich eventuell durch einen Naturstoff ersetzen? Die Zahnbürste? Die Müesli-Vorratsdose? Aber auch: Wo sind wir (noch) auf Plastik angewiesen?
  • Auf dem Teller liegen immer so viele Essensreste? Den Nachwuchs in die Menue-Wochenplanung einbeziehen, gemeinsam einkaufen, beim Kochen helfen lassen. Dies schafft einen ganz anderen Bezug zu Lebensmitteln. Vielleicht entspinnen sich auch spannende Diskussionen (Was ist Curry? Woher kommt Salz?).
  • Wer die Natur schätzt, setzt sich mehr für ihren Erhalt ein: Naturbingo sensibilisiert und macht Spass. Kinder mit einer Liste von Gegenständen, Objekten und Tieren in den Wald oder auf eine Wanderung schicken. Wer etwas davon sieht, darf ein Häkchen setzen. Die beste Spürnase gewinnt.
  • Upcycling statt Fast Fashion: Braucht es wirklich ein neues T-Shirt, nur weil ein Fleck drauf ist? Oder lässt sich dieser etwa mit wasserfestem Stift in eine coole Zeichnung abändern? (Dabei gilt jedoch: Dem Kind nichts aufzwingen, feinfühlig damit umgehen.)

Kinder und Nachhaltigkeit: Was solltest du vermeiden?

  • Bemühen um Nachhaltigkeit nicht absolut setzen, nicht in Extreme verfallen oder neue Gräben aufreissen („wir sind die Guten, die anderen die Schlechten“).
  • Kindern kein schlechtes Gewissen machen („Wenn ihr dieses und jenes nicht tut, wird die Welt untergehen”).
  • Keinen Generationenkonflikt heraufbeschwören („eure Grosseltern haben alles falsch gemacht“).

Wie kann ich nachhaltiger einkaufen? Was kann ich recyceln? Was macht ein Produkt nachhaltig? Die Antworten auf diese Fragen und viele weitere Tipps zum Thema Nachhaltigkeit findest du hier

Podcast: Wie bringt man Kindern Nachhaltigkeit bei?

In dieser Folge des Nachhaltigkeits-Podcasts von Generation M «Chrut und Rüebli» befassen sich die Moderator*innen damit, wie Kinder die Natur wahrnehmen und wie man als Elternteil das Thema Nachhaltigkeit spielerisch thematisieren kann. Viel Spass beim Reinhören! 

Foto: Getty Images

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