Babypflege

Stoffwindeln: So funktionieren waschbare Windeln

Stoffwindeln – praktisch und günstig? Mythen und Fakten rund um waschbare Windeln

Bis ein Kind trocken ist, landen rund eine Tonne Windeln im Müll. Eine ökologische Alternative ist die Stoffwindel. Eklig und aufwändig? Das war einmal. Heute gibt es simple und praktische Varianten. Was Eltern wissen müssen über waschbare Windeln.

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Die meisten Babys werden während drei bis vier Jahren gewickelt. Bis sie trocken sind, brauchen sie so bis zu 6000 Windeln. Immer mehr Eltern ist ein nachhaltiger und umweltbewusster Lebensstil wichtig. Sie entscheiden sich darum statt für herkömmliche Windeln für Stoffwindeln. Dank verschiedenen Systemen ist Wickeln damit mittlerweile genauso einfach wie mit der herkömmlichen Windel. 

Ob mit Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln: Wie du richtig wickelst und was bei einem wunden Popo am besten hilft, verraten wir hier.

Einfach und praktisch: Stoffwindel-Systeme

Viele Eltern werden überrascht sein, wie viele verschiedene Arten von Stoffwindeln es heutzutage gibt. Sie unterscheiden sich nicht nur in Material und Design. Jedes Windel-System hat seine Eigenheiten beim Wickeln und Waschen. Überlegt euch vor dem Kauf, was euch wichtig ist und testet allenfalls verschiedene Systeme, um herauszufinden, welche Windel zu eurem Baby und Alltag passt.

Komplettwindeln:

Diese sogenannten All-in-one Windeln sind supereinfach anzuwenden und eigenen sich bestens für alle, die mit Stoffwindeln anfangen möchten. Eine Komplettwindel funktioniert eigentlich wie eine Wegwerfwindel. Nur, dass sie statt im Abfall in der Wäsche landet. Die Saugschicht und der Nässeschutz sind miteinander verbunden und es wird jeweils die ganze Windel gewechselt.

Hybridwindeln:

Bei dieser Weiterentwicklung der Komplettwindel ist der Saugkern variabel: Entweder kannst du eine Stoffeinlage zum Wechseln verwenden oder eine Wegwerf-Einlage. Die Aussenhülle kann mehrfach verwendet und bei Bedarf einfach in der Waschmaschine gewaschen werden. 

Höschenwindeln und Überhose:

Hier läuft nichts aus. Dieses System setzt auf ein saugstarkes Windelhöschen aus Stoff über das eine Überhose als Nässeschutz gezogen wird. Beim Wickeln wird nur das Windelhöschen gewechselt. Die Überhose kannst du je nach Bedarf waschen.

Faltwindeln:

Wenn von Stoffwindeln die Rede ist, denken viele an die Faltwindel. Dieses System haben schon unsere Grosseltern angewendet. Verwendet wird eine Mullwindel, die um das Kind gewickelt wird. Darüber kommt meist eine Überhose als Nässeschutz.

Da steht man grad im Laden an der Kasse und das Baby schreit, weil es eine frische Windel braucht? Ruhig Blut! Wickeln unterwegs geht ganz entspannt, wenn man an einige Sachen denkt. Wir helfen dir!

5 Mythen rund um Stoffwindeln – und die Fakten dazu

Stoffwindeln sind umweltschonend: Stoffwindeln reduzieren auf jeden Fall den Müllberg. Schonender für die Umwelt sind sie aber nur, wenn sie richtig verwendet und vor allem gewaschen werden. Aber mehr zur Wäsche später. Ebenfalls ins Gewicht fällt, ob nur ein oder mehrere Kinder die Stoffwindeln tragen. 
Stoffwindeln sind besser für die Babyhaut: Zwar bestehen Stoffwindeln aus natürlichem und somit hautfreundlicherem Material und sind atmungsaktiver als Wegwerfwindeln, aber sie sind meist weniger saugfähig. 
Stoffwindeln machen viel Arbeit! Auch nicht mehr als herkömmliche Windeln: Du musst Stoffwindeln zwar waschen, dafür musst du nicht ständig neue Windeln kaufen und nicht so oft den vollen Abfallsack nach draussen tragen. Auch das Wickeln selbst ist je nach System genau so einfach wie bei Wegwerfwindeln.
Stoffwindeln sind eklig... Nun ja, Kontakt mit den Ausscheidungen deines Babys wirst du auch bei Wegwerfwindeln haben. Bei den meisten waschbaren Windeln wird ein Windelvlies oder ein Microfleece als Einlage verwendet, welches das grosse sowie das kleine Geschäft deines Babys auffäng. Dieses landet im Müll oder kann ganz einfach mit Wasser abgespült werden.
Stoffwindeln sind teuer: Im Gegenteil! Klar, bei der Erstanschaffung ist ein Set Stoffwindeln teurer als eine Packung Wegwerfwindeln. Auf die komplette Wickelzeit gerechnet ist es aber viel günstiger. Eine Bambino Mio Stoffwindel kostet in der Migros CHF 34.95. Eine Stoffwindel ist extrem strapazierfähig, wenn man sie richtig pflegt und hält bis zu drei Jahre. Je nach System braucht man für die Grundausstattung 15 bis 30 Windeln. Die Kosten belaufen sich somit auf etwa 700 Franken. Für Wegwerfwindeln gibt eine Familie schnell einmal über 2'000 Franken aus, bis das Kind trocken ist!

Elternstatement: Lilian

"Wir verwenden zu Hause Stoffwindeln, ausser Haus trägt Luana aber Wegwerfwindeln. Mit diesem Vorgehen vermeiden wir ganz viel Abfall und sparen nebenbei noch Geld. Stoffwindeln sind nicht so aufwändig wie viele meinen. Es gibt ganz tolle, simple Systeme!"

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Für die Umwelt: Stoffwindeln richtig waschen

Stoffwindeln sind ökologischer als Wegwerfwindeln – aber nur, wenn man sie richtig verwendet und pflegt. Denn auch eine halbleere Waschmaschine, die ständig läuft, hat Einfluss auf die Ökobilanz. Doch das Waschen und Trocknen liegt in deiner Hand! 

Wasche die Stoffwindeln mit 60 °C. Ein Waschgang mit 95°C ist nur ab und an notwendig. Du kannst die Windeln gut mit anderen Kleidern waschen: Fülle die Waschmaschine bei jedem Waschgang richtig – ein wichtiger ökologischer Aspekt! Wenn du nicht jeden Tag wäschst, kannst du die benutzten Windeln gut zwei, bis drei Tage in einem luftdichten Eimer oder Wäschekorb lagern. Du solltest sie nicht in Wasser einweichen – das führt zu Schimmel.

Den Tumbler nach dem Waschen brauchst du nicht: Lasse die Stoffwindeln (und natürlich auch alles andere) danach an der Wäscheleine trocknen. Sei sparsam beim Waschmittel und wähle ein besonders mildes ohne Duftstoffe. Schliesslich trägt dein Kind die Windel direkt auf der Haut. Achtung: Weichspüler solltest du gar nicht verwenden. Der beeinträchtigt die Saugkraft der Windel. 