Sport & Bewegung

Spass im Wasser: So lernt dein Kind schwimmen

Schwimmen lernen Kinder am besten auf spielerische Art. Was du vorab wissen musst und wie du deinem Kind schwimmen richtig beibringst.

Es gibt einige gute Gründe, warum dein Kind schon früh schwimmen lernen sollte. Die Sicherheit im Wasser steht dabei natürlich an erster Stelle. Lernen Kinder schwimmen, fördert das auch ihr Selbstbewusstsein und kommt ihrem natürlichen Bewegungsdrang zugute. Ganz nebenbei trainieren die Kleinen auch ihre Muskeln und die Koordinationsfähigkeit.

Eltern, die selbst geübte Schwimmer sind, können ihren Kindern das Schwimmen selbst beibringen. Dazu brauchst du auf jeden Fall etwas Geduld, aber auch das richtige Vorwissen. Denn wenn dein Kind schwimmen lernt, sollte es die verschiedenen Stile von Anfang an korrekt lernen und dabei vor allem Spass haben. Wer lieber auf einen altersgerechten Schwimmkurs setzen möchte, sollte sich vorab über die Angebote informieren. Hier findest du die wichtigsten Antworten und einfache Anleitungen, um deinem Kind Brustschwimmen, Kraulen und das Rückenschwimmen beizubringen.

Nützliche Informationen

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Ab wann können Kinder schwimmen lernen?

Frühestens ab gut vier Jahren können Kinder schwimmen lernen. Ab diesem Alter sind Kinder in der Regel fähig, komplexe Bewegungen auszuüben und können überall im Nichtschwimmerbecken stehen. Zudem können sich die Kleinen ab dann rund 30 Minuten am Stück konzentrieren, um den Anweisungen der Eltern, der Schwimmlehrerin oder des Schwimmlehrers zu folgen. Trotzdem müssen Eltern, die ihrem Kind schwimmen beibringen, nicht selten viel Geduld mitbringen. Denn einige Kinder brauchen etwas länger, bis sie die Angst vor dem freien Schwimmen ohne Schwimmhilfe oder vor tieferem Wasser überwinden.
 

Wichtig zu wissen: Kinder unter drei Jahren haben im Wasser noch keine Orientierung. Geraten sie einmal unter Wasser, finden sie häufig nicht mehr an die Oberfläche. Schwimmhilfen bieten hier keinen sicheren Schutz vor dem Ertrinken, da die Kleinen sich etwa mit Flügeli oder einem Schwimmgurt nur schwer wieder aufrichten können, wenn sie "kentern". Deshalb sollten sie unter keinen Umständen unbeaufsichtigt im Wasser sein.

Tipp: Babyschwimmkurse sind ein guter Einstieg in die Wasserwelt. Denn hier werden die Kleinen sanft an das Element Wasser herangeführt und die Wassergewöhnung geschieht in einem sicheren Umfeld. Da sie sehr beliebt sind, solltest du dich frühzeitig für einen Babyschwimmkurs anmelden. Sind bereits alle Kurse ausgebucht, kann man sich in der Regel in eine Warteliste eintragen.

Kindern Schwimmen beibringen: Darauf solltest du achten

Grundsätzlich müssen Eltern, die ihrem Kind das Schwimmen beibringen möchten, selbst gute Schwimmer sein und sich im Wasser absolut sicher fühlen. Ansonsten kann es passieren, dass das Kind sich ebenfalls unsicher fühlt oder die verschiedenen Schwimmstile nicht korrekt lernt.

Geduld und Spass sind das A und O, um mit deinem Kind schwimmen zu lernen. Denn wenn dein Knirps Freude hat beim Planschen und Schwimmen, gehen die Übungen im Wasser leicht von der Hand. Deshalb sollte das Spielen, Spritzen und Tollen im Wasser nicht zu kurz kommen. Wichtig: Bitte zwing dein Kind nie ins kalte Nass, denn dann verliert es garantiert die Lust am Schwimmen. Ein frierendes Kind lernt nicht gerne Schwimmen. Deshalb sollte das Wasser im Hallenbad eine angenehme Temperatur um die 28 Grad haben. 

Übe mit deinem kleinen Spatz auch von Anfang an das Tauchen, indem es er zum Beispiel in der Badewanne zu Hause unter Wasser mit der Nase blubbert. Achtung: Nicht mit den Fingern die Nase zuhalten. Die Hände braucht dein Kind später schliesslich zum Schwimmen. Erste Taucherfahrungen geben deinem Kind zusätzlich Sicherheit im Becken.

Wenn du mit deinem Kind das Kraulen, Brustschwimmen oder Rückenschwimmen lernst, solltest du die Technik respektive die Bewegungsabläufe von Beginn an korrigieren, damit es die verschiedenen Schwimmstile richtig lernt.

Beginne mit spielerischen, einfachen Übungen um die Wassergewöhnung so angenehm wie möglich zu gestalten:

  • Schwimmen wie ein Hündchen oder ein Eisbär.
  • Auf der Wasseroberfläche schweben wie ein Flugzeug auf dem Bauch oder eine Seerose auf dem Rücken.
  • Vom Beckenrand ins Wasser springen.
  • Schleppkahn spielen: Dabei hältst du den Kopf deines Kindes in deinen Händen. Es schwebt auf dem Rücken im Wasser und du ziehst es langsam durchs Wasser.
  • Rennboot: Dein Kind liegt mit dem Bauch auf einem Schwimmbrett und du schiebst es so schnell wie möglich an den Füssen durchs Wasser. Auf diese Weise lernt es, seinen Körper samt Beinen angespannt und gestreckt zu halten.

Falls du mit deinem Kind im Freibad übst oder in den Badeferien am Meer, solltest du darauf achten, dass es gut vor der Sonne und dem eher kalten Wasser geschützt ist. Gegen die Sonne schützen UVP-Shirts sowie wasserfeste Sonnenschutzmittel.

Schwimmhilfe – ja oder nein?

Während du mit deinem Kind Schwimmübungen machst, solltest du auf Schwimmhilfen wie Flügeli verzichten. Sie hindern das Kind daran, die Armbewegungen richtig auszuführen. Davor und danach sollten Kinder, die noch nicht schwimmen können oder noch unsicher sind im Wasser, Schwimmhilfen wie Flügeli, Schwimmwesten oder Schwimmgürtel tragen.

Schwimmkurse: Darauf solltest du achten

Ein Schwimmkurs ist die ideale Gelegenheit, bei der dein Kind das Schwimmen von einer erfahrenen Schwimmtrainerin oder einem geübten Schwimmlehrer lernen kann. Dabei gibt es Kurse für Anfänger oder Fortgeschrittene oder sogar Eltern-Kind-Kurse. Bei einem Ferienkurs, der über mehrere Tage geht, kann dein Kind innert kurzer Zeit schwimmen lernen, ohne dass dazwischen je eine Woche Pause liegt. In einem guten Schwimmkurs sind nie mehr als acht Kinder in einer Gruppe. Nicht zwingend, aber sicher eine gute Wahl sind aquality-zertifizierte Schwimmkurse. Das Schweizer Qualitätslabel für Schwimmkurse zielt darauf ab, die Kurse in technischer, methodischer und pädagogischer Hinsicht sowie organisatorisch zu verbessern. Für dein Kind ist es wichtig, dass es sich mit der Lehrperson gut versteht, denn sonst verliert es sehr schnell die Lust am Kurs.

Tipp: Auch die ein oder andere Privatstunde hilft deinem Kind, schnell und gut schwimmen zu lernen. Denn so gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Lehrperson deinem Kind. Hierfür kann man sich auch mit einer befreundeten Familie zusammentun und gemeinsam ein paar Privatlektionen organisieren.

Im Schwimmkurs können die Kleinen zudem erste Schwimmabzeichen machen, wie etwa das Seepferdchen-Abzeichen oder den Krebs. Auf diese Abzeichen sind sie nicht selten sehr stolz und freuen sich darüber. Auf diese Weise wird das Kind vom Anfänger zum geübten Schwimmer und – wenn es möchte – zum Profi. Ein weiterer Vorteil des Schwimmkurses: Das Kind lernt andere Kinder kennen und gewinnt vielleicht sogar ein Herzens-Gspänli.

Schwimmen lernen: Die verschiedenen Stile

Haben sich kleine Kinder erst einmal ans Wasser gewöhnt und keine Angst mehr vor dem nassen Element, können sie die verschiedenen Schwimmtechniken lernen. Beginne mit dem Rückenschwimmen, denn das ist die einfachste Schwimmart. Danach folgt das Kraulschwimmen und zum Schluss die Königsdisziplin Brustschwimmen. Letztere ist vom Bewegungsablauf her am schwierigsten.

Rückenschwimmen lernen

Das Strampeln mit den Beinen lernen Kinder am einfachsten. Dabei können sie sich zu Beginn am Beckenrand festhalten und später an Mamas oder Papas Händen. Wichtig: Die Beine immer gestreckt halten. Bevor dein Kind alleine schwimmt, kannst du deine Hand stützend unter den Po deines kleinen Schatzes legen, während seine Arme nach hinten gestreckt sind und dabei helfen, den Kopf über Wasser zu halten. Klappt das Rückenschwimmen ohne Hilfe, kommt zum Schluss die Kreisbewegung der Arme dazu. Achte darauf, dass dein Kind Arme wie auch Hände gestreckt und die Finger zusammen hält.

Kraulschwimmen lernen

Wenn dein Kind das Rückenschwimmen beherrscht, hat es den Beinantrieb für das Kraulen bereits gelernt. Allerdings sind Atmung und Armbewegung beim Kraulen nicht ganz ohne. Übe mit deinem Kind zuerst die richtige Armbewegung: Der gestreckte Arm taucht vor dem Kopf ins Wasser. Dabei klappt das Handgelenk nach unten, sodass die Schaufelförmige Hand wie eine Schaufel ins Wasser sticht. Die andere Hand wird bis zum Oberschenkel nach hinten geführt. Der Ellbogen ist dabei leicht gebeugt. In der sogenannten Rückholphase führt das Kind den Arm mit gebeugtem Ellbogen über dem Wasser wieder nach vorne und dreht den Körper leicht zur Seite.

Achte darauf, dass dein Kind pro Armzyklus nicht mehr als etwa sechs Beinschläge macht, sonst braucht es zu viel Kraft oder bremst sich selber sogar aus. Zum Schluss kommt die Atemtechnik. Dafür braucht es mit Sicherheit etwas Geduld. Eingeatmet wird, wenn der Körper jeweils zur Seite geneigt ist. Ausgeatmet wird unter Wasser.

Brustschwimmen lernen

Eins vorab: Richtiges Brustschwimmen lernen Kinder frühestens ab etwa sechs Jahren. Denn diese Technik erfordert eine Körperkoordination von Armen, Beinen und Atmung, welche Kinder erst in diesem Alter entwickeln. Entsprechend kann auch das Training länger dauern. Beginne mit den Beinen und dem sogenannten Froschschwimmen. Du kannst dein Kind dafür an den Händen halten oder mit einer Hand den Bauch von unten stützen. Der Rumpf und die Oberschenkel bilden eine gerade Linie, die Knie werden seitlich angezogen und anschliessend zeichnen die Beine mit den Füssen einen grossen Halbkreis, bis sie sich in der Mitte treffen.

Sitzt dieser Bewegungsablauf, folgt die Bewegung der Arme. Achte darauf, dass die Hände zu einer flachen Schaufel geformt und die Arme zu Beginn gestreckt vor dem Kopf sind. Beim Rückführen der Arme werden die Ellbogen gebeugt und die Arme auf Brusthöhe seitlich zum Körper gezogen und schliesslich unter Brust und Kopf wieder nach vorne geführt. Wichtig bei der Kombination von Arm- und Beinbewegung ist, dass das Kind die Bauchmuskeln anspannt.

Die Atemtechnik orientiert sich an der Armbewegung. Beim Zurückziehen der Arme – während sie Schub nach vorne geben – holt man Luft. Während die Arme unter dem Kopf nach vorne geführt werden, atmet man aus. Zugegeben: Das Brustschwimmen ist tatsächlich nicht ganz einfach. Es gibt aber gute Erklär-Videos, in denen Schwimmlehrer die einzelnen Schritte gut erklären und zeigen.

Kindern tauchen beibringen

Zum Schwimmen lernen gehört auch das Tauchen dazu. Denn wenn dein Kind Angst davor hat, den Kopf unter Wasser zu halten oder Wasser ins Gesicht zu bekommen, wird es sich auch beim Schwimmen immer fürchten.

Am besten fängt dein Kind zuhause mit einfachen Tauchübungen an. Es kann zum Beispiel in der Badewanne mit dem Mund unter Wasser gehen und kräftig blubbern und anschliessend einen kurzen Tauchgang wagen. Wenn diese Übungen keine Herausforderung mehr sind, kann dein Kind im Nichtschwimmerbecken versuchen, das Gesicht und später den ganzen Kopf unter Wasser zu tauchen. Hierbei ist es wichtig, gleich die richtige Atmung zu trainieren. Denn unter Wasser die Luft anzuhalten oder die Nase zuzuhalten ist beim Schwimmen und Tauchen hinderlich.

Ermutige dein Kind dazu, unter Wasser kräftig durch die Nase oder den Mund auszuatmen, anstatt die Luft anzuhalten. Hierbei kann es sich für ein sicheres Gefühl am Beckenrand festhalten. Wenn dein Kind sich nicht gleich traut, kannst du es einmal vormachen – die aufsteigenden, blubbernden Luftblasen machen Lust, es selbst einmal auszuprobieren.

Tauchspiele helfen beim Tauchen lernen

Ist diese Übung gemeistert, machen kleine Tauchspiele Spass und motivieren Kinder dazu, länger unter Wasser zu bleiben. Finger ablesen ist ein gutes Spiel für zwei Kinder, bei der sie lernen, richtig auszuatmen, wenn der Kopf ins Wasser taucht. Gleichzeitig lernen Kinder dabei, die Augen beim Tauchen aufzulassen. Dafür hält ein Kind seine Hand unter Wasser und zeigt eine Anzahl seiner Finger, die das andere Kind beim Tauchen ablesen soll.

Im nächsten Schritt kann dein Kind versuchen, tiefer zu tauchen. Besonders viel Spass macht es, dabei nach Gegenständen wie Ringen oder Tauchbällen zu tauchen. Dabei übt dein Kind sich auch darin, die Augen unter Wasser offen zu halten.

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