Sport & Bewegung

Padel – der Trendsport erobert die Schweiz

Padel wird auch bei uns immer beliebter. Erfahre mehr über diese coole Sportart und was du zum Padel-Spiel mit deiner Familie brauchst.

Hast du schon von Padel gehört? Falls dir bei diesem Wort zuerst Stand-up-Paddling oder eine andere Wassersportart einfällt, denkst du in die falsche Richtung – Padel hat viele Ähnlichkeiten mit Tennis und wird wie dieses auf Plätzen mit Bällen und Schlägern gespielt.

Im Folgenden erfährst du alles über diesen Trendsport: was ihn auszeichnet, woher das Spiel kommt, welche Regeln es gibt, wo Padel-Tennis gespielt wird und was du brauchst, um selbst Padel zu spielen. An dieser Stelle sei bereits verraten, dass sich Padel-Tennis bestens als Familienspiel mit Kindern ab acht Jahren eignet. Nach oben gibt es keine Altersbeschränkung.

Mit der geeigneten Ausrüstung macht Padel besonders Spass. Zudem schützt du dich und deine Kinder damit vor Verletzungen, wie sie bei jeder dynamischen Sportart auftreten können.

Was ist Padel?

Padel ist ein Rückschlagspiel, das vom Tennis abgeleitet ist und auch Padel-Tennis oder Paddle-Tennis genannt wird. Als «Pádel» ist das Spiel besonders in Spanien und Südamerika weitverbreitet.

Padel wird auf einem kleineren Platz gespielt als Tennis. Der Platz ist ähnlich wie beim Squash von Wänden umgeben; diese werden ins Spiel mit einbezogen. Padel-Tennis wird in der Regel im Doppel, also zu viert, gespielt in einer dafür geeigneten Halle oder auch auf einem Outdoor-Court. Padel ist ideal, um Kinder und Teenager zu Bewegung zu motivieren und ihre Ausdauer, Kraft und Koordination zu fördern. Es erfordert Action, Strategie und Teamarbeit und ist somit ein tolles Spiel für die ganze Familie.

Wie sind die Regeln beim Padel?

Padel wird ähnlich gespielt wie Tennis, es gibt aber auch einige Unterschiede zwischen den beiden Sportarten. Dies sind die Grundregeln des Padel-Sports:

  • Spielfläche: Padel wird auf einem rechteckigen Feld gespielt (L: 10 m, B: 20 m). Dieses ist von einem Netz unterteilt und teilweise von Wänden, teilweise von einem Maschendrahtzaun umgeben. Auf beiden Seiten des Netzes befindet sich eine Öffnung im Maschendraht. 
  • Aufschlag: Der Ball wird von unten nach oben (unterhand) von der rechten Seite des Feldes aufgeschlagen. Er muss das gegnerische Aufschlagfeld berühren, bevor er von der Wand abprallt. 
  • Spielverlauf: Nach dem Aufschlag geht das Spiel weiter. Der Ball darf beliebig oft von den Wänden abprallen. Die Spieler*innen müssen ihn aber zurückspielen, bevor der Ball ein zweites Mal auf dem Boden aufschlägt. Er muss nach jedem weiteren Schlag zunächst den Boden des gegnerischen Spielfelds berühren, bevor er von der Wand abprallt.
  • Zählweise: Wie beim Tennis wird im Padel nach Sätzen gespielt. Jeder Satz kann bis zu sechs Spiele dauern. Bei einem Stand von 6:6 wird ein Tiebreak gespielt.
  • Netz: Das Netz (H: 88 cm) ist beim Padel niedriger gespannt als beim Tennis. Es darf von den Spieler*innen berührt werden. Auch der Ball darf beim Schlag ins gegnerische Feld das Netz berühren.

Neben diesen fünf grundlegenden Regeln gibt es noch weitere Feinheiten zu beachten.

Padel-Tennis ist aber grundsätzlich einfacher zu erlernen als das normale Tennis, angefangen beim Aufschlag: Dieser wird beim Padel-Tennis von unten ausgeführt, was leichter zu bewältigen ist.

Tennis erfordert aufgrund der schnelleren und explosiveren Ballbewegung, des grösseren Platzes und des grösseren und schwereren Schlägers generell ein höheres Mass an Technik. 

Was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede von Padel und Tennis?

Padel und Tennis sind Rückschlagsportarten, bei denen ein Ball mit einem Schläger über ein Netz gespielt wird. Beide Sportarten erfordern Schnelligkeit, Beweglichkeit und eine gute Hand-Augen-Koordination. Neben diesen Gemeinsamkeiten gibt es auch einige Unterschiede zwischen den beiden Sportarten:

  • Das Spielfeld ist beim Padel kleiner als beim Tennis. Die Spieler*innen dürfen den Platz während des Spiels durch die Öffnung im Maschendrahtzaun beidseitig des Netzes verlassen. Das gilt auch für den Ball, der zudem über den Maschendrahtzaun ins Feld zurückgespielt werden darf.
  • Die Padel-Schläger sind kürzer als Tennisschläger. Die Schlagfläche ist nicht mit Saiten bespannt, sondern besteht aus gelöchertem Kunststoff. 
  • Der Padel-Ball ist kleiner und aufgrund seines geringeren Luftdrucks auch etwas langsamer als ein Tennisball.
  • Beim Padel-Tennis muss der Aufschlag von unten erfolgen. Der Ball muss auf der gegenüberliegenden Seite des Spielfelds abprallen, bevor er zurückgespielt werden kann. Beim Tennis gibt es verschiedene Arten von Aufschlägen.
  • Padel wird normalerweise zu viert gespielt. Beim Tennis gibt es sowohl Einzelspiele als auch Doppel.

Wie lange dauert ein Padel-Spiel?

Die Dauer eines Padel-Spiels variiert je nach der Anzahl gespielter Sätze und dem Geschick der Spieler*innen.

  • Im Durchschnitt dauert eine einzelne Padel-Partie zwischen 30 und 60 Minuten.
  • Ein Standard-Padel-Match besteht aus zwei oder drei Sätzen, wobei jeder Satz sechs bis acht Spiele dauert.
  • Die Person, die gewinnt, muss mindestens zwei Spiele Vorsprung haben.

Was brauche ich, um Padel-Tennis zu spielen?

  • Für das Padel-Spiel benötigst du zunächst einmal eine geeignete Platzanlage. Padel-Courts werden oftmals von Tennisvereinen zur Verfügung gestellt. 
  • Du brauchst einen speziell für Padel entwickelten Schläger. Der Padel-Schläger ist etwas kürzer und runder als ein Tennis- oder Squash-Schläger. 
  • Des Weiteren benötigst du einen speziellen Padel-Ball. Dieser sieht ähnlich aus wie ein Tennisball, ist aber weicher und hat daher eine geringere Sprunghöhe. 
  • Trage bequeme, lockere Kleidung. Achte besonders auf gute Sportschuhe. Es kann beim Padel-Spielen rasant zu- und hergehen. Umso wichtiger ist es, dass du Schuhe trägst, die dir den notwendigen Halt und Komfort bieten. 
  • Last, but not least brauchst du drei Mitspieler*innen. Wenn du gerade erst mit dem Padel-Sport beginnst, sind diese idealerweise erfahrener als du, damit sie dir die Grundlagen des Spiels erklären und Tipps für die Technik geben können.

Können auch Kinder Padel spielen?

Junge spielt Padel auf einem Outdoor-Platz
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Padel eignet sich definitiv auch für Kinder (ab etwa acht Jahren). Das Spiel macht grossen Spass und ist eine tolle Möglichkeit, Kinder zu körperlicher Aktivität zu motivieren. Da Padel in der Regel zu viert gespielt wird, kannst du es wunderbar auch mit mehreren Kindern und als Familie spielen. Dies sind drei von vielen Vorteilen des Padel-Spiels für Kinder:

  • Padel-Tennis ist relativ einfach zu erlernen und erfordert keine komplizierten Techniken. Kinder lernen schnell, wie man den Schläger hält, den Ball schlägt und sich auf dem Platz bewegt.
  • Padel ist ein tolles körperliches Training und fördert Ausdauer, Kraft und Koordination deiner Kinder.
  • Padel kann Kindern viel Spass bereiten, da es ein actionreiches Spiel ist. Es kann – wie jeder Sport – ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation stärken.

Achte darauf, dass dein Kind angemessene Kleidung, insbesondere gute Schuhe, trägt und sich vor dem Spiel aufwärmt. Wie bei jeder Aktivität gilt es auch beim Padel-Tennis, das Alter und die Fähigkeiten des Kindes zu berücksichtigen.

Grundsätzlich kann jedes Kind, das in der Lage ist, den Schläger zu halten und den Ball zu treffen, Padel spielen. Es gibt übrigens spezielle Padel-Schläger und Padel-Bälle für Kinder!

Eignet sich Padel für Teenager?

Keine Frage: Padel eignet sich bestens für Teenager.

  • Es ist ein rasanter, dynamischer und cooler Sport – ideal, um sich mit Freund*innen auszutoben.
  • Das Padel-Spiel hilft Jugendlichen dabei, die körperliche Fitness zu verbessern.
  • Padel-Tennis ist leicht zu erlernen. Das macht diese Sportart für Teenager sehr zugänglich.

Wo wird Padel-Tennis gespielt?

Padel kann sowohl in der Halle als auch im Freien gespielt werden.

  • Padel-Courts in der Halle sind in der Regel mit einer synthetischen Oberfläche ausgestattet.
  • Outdoor-Courts bestehen aus einem Hartplatz oder einem Kunstrasenbelag.

In der Schweiz ist der erste Padel-Platz im Kanton Zürich entstanden, heute ist der Sport vor allem in der Westschweiz verbreitet. Rund um den Genfersee und den Neuenburgersee findest du viele Möglichkeiten, Padel-Tennis zu spielen. Auch in und um Basel, Bern und Zürich gibt es immer mehr Plätze.

In der Schweiz werden auch Turniere durchgeführt; diese finden vor allem in der Westschweiz statt.

Wo und wann hat der Padel-Trend begonnen?

Padel-Tennis wurde 1969 in Acapulco, Mexiko, erfunden. Der Geschäftsmann Enrique Corcuera wollte auf seinem Grundstück eigentlich einen Tennisplatz errichten. Da er zu wenig Platz dafür hatte, baute er einen kleineren Court. Er liess gegenüber der Hauswand eine zweite Mauer erstellen, damit die Bälle nicht immer davonflogen und im Garten des Nachbarn landeten.

Ohne es zu beabsichtigen, hatte Corcuera eine neue Sportart geschaffen. Zwei seiner Freunde trugen diese in die Welt hinaus: der eine nach Marbella (Spanien), der andere nach Argentinien. Der Sport breitete sich ultraschnell aus. In Spanien, wo Padel besonders beliebt ist, gibt es mittlerweile mehrere Tausend Padel-Plätze. In den letzten Jahren hat der Sport auch in den USA, in Nordeuropa und in Asien Fans gefunden. Längst ist er auch in der Schweiz angekommen. Padel gilt als eine der am schnellsten wachsenden Sportarten der Welt.

Weshalb ist Padel-Spielen so cool?

Ein Mann zeigt einem Jungen und einem Mädchen wie man Padel spielt
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Das Padel-Spiel ist aus vielen Gründen so beliebt. Dies sind einige davon:

  • Es ist ein sozialer Sport: Du kannst beim Padel-Spielen Zeit mit deiner Familie und/oder mit Freund*innen verbringen.
  • Die Regeln und die grundlegenden Techniken des Padel-Spiels sind einfach und können auch von Kindern relativ schnell erlernt werden.
  • Trotz dieser Einfachheit gibt es viele Aspekte, die das Padel-Spiel spannend und herausfordernd machen.
  • Padel ist eine grossartige Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen und dabei Spass zu haben. Es stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Koordination und erhöht die Reaktionsfähigkeit. 
  • Padel-Tennis kann sowohl indoor als auch outdoor gespielt werden. Die erforderliche Ausrüstung (Schläger, Bälle) braucht wenig Platz und ist – verglichen mit gewissen anderen Sportarten – eher kostengünstig.

Welche Gefahren oder Risiken gilt es beim Padel-Spiel zu beachten?

Da Padel körperlich anstrengend sein kann, ist es wichtig, dass du auf deine Grenzen achtest, ausreichend Pausen einlegst und genügend Flüssigkeit zu dir nimmst – erst recht, wenn du es im Freien spielst.

Beim Outdoor-Padel musst du dich und deine Kinder vor der Sonne schützen (Sonnencreme, Kopfbedeckungen).

Wie bei den meisten Sportarten kann es auch beim Padel-Tennis zu Muskelzerrungen, Verstauchungen, Prellungen und sogar Brüchen kommen. Um diese Verletzungen zu vermeiden, solltest du dich vor dem Spielen gut aufwärmen.

Wenn du ausserdem geeignete Schuhe trägst, wirst du beim Padel viel Freude erleben.

Für wen ist Padel-Tennis nicht geeignet?

Padel-Tennis ist grundsätzlich eine sichere und leicht zugängliche Sportart. Es ist und bleibt aber ein Sport und erfordert daher eine gewisse Grundfitness. Für Personen mit schweren körperlichen Einschränkungen oder Verletzungen, mit Herz-Kreislauf-Beschwerden oder anderen gesundheitlichen Problemen ist Padel nicht geeignet.

Während der Schwangerschaft solltest du Ballsportarten generell vermeiden, denn diese sind mit einem grossen Stoss- und Schlagrisiko verbunden. Beim Padel-Tennis können Körpertreffer mit dem Ball bei Schwangeren zu erheblichen Komplikationen führen.

Für alle, die etwas für ihre Fitness tun und Spass haben wollen, ist der Trendsport Padel ein ideales Freizeitvergnügen. 

Bilder: Getty Images

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