Kinderyoga stärkt und entspannt Kids – So geht's
Kinderyoga bedeutet Spiel, Bewegung und Entspannung. Wie Yoga für Kinder richtig funktioniert: einfache Übungen und Tipps für Eltern.
Wenn die Yogamatte ein Flugzeug ist, das "Om" ein Schiffshorn oder die Yoga-Übungen plötzlich im Dschungel stattfinden, dann kann es sich nur um Kinderyoga handeln. Denn beim Yoga für Kinder zählt nicht der perfekte Stil oder die absolute Stille. Im Gegenteil: Kinderyoga soll Spass bringen und Kinder auf spielerische Art mit ihrem Körper vertraut machen. Doch wie genau funktioniert Kinderyoga und ab wann können Kinder mit Yoga anfangen?
Nützliche Informationen
So funktioniert Kinderyoga
Einfach gesagt ist Yoga für Kinder auf die Bedürfnisse der Kids und ihr jeweiliges Alter angepasstes Yoga. Die Übungseinheiten sind meist kürzer als beim Yoga für Erwachsene. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Kinderyoga.
Mit spielerischen Elementen: Hier werden Geschichten, Fantasiereisen und Märchen eingebunden in die Übungen. Zur Entspannung wird zum Beispiel mit Klangreisen oder Massagen gearbeitet.
Normales Yoga kindgerecht unterrichtet: Diese Art Yoga für Kinder ist eher für die Grösseren. Hier besteht eine Kinderyoga-Stunde aus abwechslungsreichen Übungen, gehaltenen Asanas, Atemübungen und meist einer Entspannung in Form einer Meditation am Ende der Stunde.
Was bringt Kinderyoga meinem Kind?
Yoga für Kinder bringt Vorteile für die körperliche wie auch geistige Entwicklung der Kids.
- Yoga kann die Motorik, die Körperwahrnehmung und das Körpergefühl deines Kindes verbessern und stärkt seinen Gleichgewichtssinn.
- Lernfähigkeit und Konzentration werden gefördert.
- Zappelphilippe können zur Ruhe kommen und entspannen.
- Stille Wasser gewinnen mehr Selbstbewusstsein.
- Die Kinder lernen sich selbst ganzheitlich wahrzunehmen, was sie ausgeglichener und zufriedener werden lässt.
- Kinderyoga kann Schulkindern einen Ausgleich bieten zum oft leistungsorientierten Schulalltag.
Bis sich diese Wirkung einstellt, braucht es allerdings Zeit. Denn Yoga funktioniert nicht von heute auf morgen. Die Entwicklungen zeigen sich in kleinen Schritten.
Ab wann können Kinder Yoga machen?
Schon die Kleinsten können Yoga machen. Beim sogenannten Baby Yoga machen Mama oder Papa leichte Übungen, bei denen sie das Baby durch sanfte Bewegungen, Berührung und Massageeinheiten einbeziehen. Doch die Yoga-Übungen sollten Generell ist beim Kinderyoga wichtig, dass die Übungen altersgerecht seinsind. Kleinkinder bis zum vierten Lebensjahr können sich noch nicht lange konzentrieren. Die Übungen sollten in diesem Alter auf jeden Fall spielerisch sein.
Ab etwa fünf Jahren sind erste, längere Yoga-Einheiten sinnvoll. Im Kindergartenalter brauchen die Kids noch eine gute Mischung aus Yoga-Übungen, Geschichten und Spiel. Kinder in der Primarschule sind dann bereits alt genug für richtige Yoga-Einheiten. Dennoch ist spielerisches Yoga bei den meisten Kindern bis zur dritten Klasse beliebter.
Yogakurse für Kinder: Darauf musst du achten
Auf jeden Fall sollte der Yogakurs dem Alter des Kindes entsprechend angepasst sein. Inzwischen gibt es hier auch ein sehr breites Angebot für alle Altersstufen.
Yogalehrerinnen und -lehrer setzen unterschiedliche Schwerpunkte und gestalten die Inhalte ihrer Kurse selbst. Deshalb ist es am besten, du sprichst vorab mit der Lehrperson und fragst nach ihrer Ausbildung, Yogatradition und nach Inhalten und Zielen des Kurses. Achte auch darauf, dass die Gruppe nicht zu gross ist. Mehr als acht bis zehn Kinder sollten es nicht sein.
Letztlich zählt nur, dass dein Kind Freude am Yoga und den Übungen hat. Deshalb kann es ein Vorteil sein, wenn es Schnupperstunden bei verschiedenen Lehrpersonen besucht.
Yoga mit Kindern für zu Hause
Falls du mit deinem Kind oder gar gemeinsam mit der ganzen Familie zu Hause Yoga machen möchtest, helfen dir die folgenden Tipps:
- Such für dich und dein Kind einen schönen Platz, wo ihr allenfalls öfter Yoga-Übungen machen könnt.
- Achte darauf, dass dein Kind bequeme Kleider trägt, in denen es seinen Körper absolut frei bewegen kann. Eine Yogamatte darf natürlich auch nicht fehlen.
- Ein kleines Ritual zum Einstieg kann helfen, in die richtige Yoga-Stimmung zu kommen. Eine Klangschale oder ein einfaches Glöckchen, das geläutet wird, reicht bereits aus.
- Habe keine Erwartungen an deinen kleinen Yogi oder deine Yogini und versuche nicht, ständig die Körperstellungen (Asanas) zu korrigieren. Sonst verlieren Kids schnell die Freude am Yoga.
- Mit kleinen Geschichten zu den Bewegungen und Stellungen kannst du die Neugier und den Spassfaktor fördern.
- Für den Anfang solltest du nicht länger als zehn Minuten Yoga machen. Darauf kannst du langsam aufbauen. Sei nicht enttäuscht, wenn dein kleiner Spatz am Anfang nur fünf Minuten schafft. Übung macht schliesslich den Yogi.
- Bau zum Schluss eine kleine entspannende Übung ein.
Einfache Yoga-Anleitungen für Kinder
Hund
Knie auf den Boden. Jetzt stellst du die Hände vor dir auf den Boden. Heb den Po nach oben, so weit wie du kannst. Dafür kannst du die Arme und Beine ganz strecken. Jetzt wackle mit dem Po, wie ein kleiner Hund mit dem Schwanz, wenn er Freude zeigt. Auch Bellen ist erlaubt.
Dieses Asana stärkt die Rückenmuskulatur und dehnt gleichzeitig die Rückseite der Beine. Gerade Kindern, die in der Schule viel Sitzen, profitieren von dieser Übung.
Der Baum
Wer schafft es, wie ein Baum zu stehen?
Stell dich auf den linken Fuss. Den rechten Fuss hebst du bis zum Oberschenkel des linken Beines und setzt die Ferse auf der Schenkelinnenseite ab. Ist das zu schwierig, kannst du den Fuss auch gegen den Unterschenkel drücken. Pass aber auf, dass du nie gegen dein Knie drückst. Jetzt kannst du versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Fixiere dazu mit deinen Augen einen Punkt vor dir im Raum.
Nun drückst du deine Handinnenflächen gegeneinander und deine Fingerspitzen zeigen dabei nach oben. Nun streckst du deine Arme langsam nach oben bis über deinen Kopf. Du kannst sie bewegen wie ein Baum seine Blätter im Wind. Danach stellst du dich auf den rechten Fuss und machst dasselbe auf der anderen Seite.
Diese Übung fördert den Gleichgewichtssinn deines Kindes.
Die Katze
Knie auf dem Boden und setz deine Hände flach vor dir auf den Boden. Jetzt kannst du einen Buckel machen wie eine kleine Katze und versuchen, deinen Rücken so weit wie möglich nach oben zu heben. Deine Nasenspitze zeigt zu den Knien.
Diese Übung dehnt die Rücken- und Nackenmuskeln.
Die Kobra
Leg dich ganz flach und gestreckt auf den Bauch. Von deinen Füssen berühren nur die Zehenspitzen den Boden. Deine Handinnenflächen kannst du neben den Schultern platzieren. Jetzt hebst du den Kopf und die Brust nach oben, wie eine Kobra, die den Hals reckt. Und wie klingt es, wenn eine Schlange zischt?
Dieses Asana dehnt Brust und Schultern, öffnet die Atemwege und den Rücken.
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Foto: Getty Images
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