Ferien

Wie geht man am besten mit Heimweh um?

In diesen Tagen übernachten viele Kinder zum ersten Mal in Ferien- oder Klassenlagern, bei der Tante oder den Grosseltern. Doch was tun, wenn die Trennung von Mama und Papa schwerfällt?

«Heimweh gehört zum Entwicklungsprozess und ist eine ganz normale Reaktion», sagt Lisa Werthmüller. Sie ist Elterncoach mit eigener Praxis für psychologische und pädagogische Beratung in Bern. Ob und wie sehr ein Kind an einer Trennung zu knabbern hat, hängt nicht so sehr vom Alter ab. Viel entscheidender sind sein Temperament und Charakter – etwa, ob es generell viel Zeit braucht, um sich jemandem anzuvertrauen. Auch Erfahrungen, die der Nachwuchs bereits mit Trennungen gemacht hat, spielen mit rein. Genauso wie seine momentane Befindlichkeit: So kann Streit unter Eltern oder ein neues Geschwister Kinder verunsichern und eine Trennung erschweren. Eine grosse Rolle spielen aber auch die Eltern selbst, sagt Werthmüller: «Ihre Sorgen und Unsicherheiten färben auf den Nachwuchs ab – Kinder haben da ganz feine Antennen.» Das A und O sei deshalb eine gute Vorbereitung.

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Stichwörter

Kurz-Ferien

Text: Kristina Reiss

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Heimweh vermeiden: Wie Kinder am besten auf eine Trennung auf Zeit vorbereiten?

  • Orientierung geben: Haben Kinder ein grosses Sicherheitsbedürfnis, ist es wichtig, mit ihnen möglichst viele Details zu besprechen, die sie womöglich im Ferienlager vorfinden, so dass sie sich darauf einstellen können. Bei kleineren Kindern, die bei Tante oder Götti Ferien machen: Evtl. im Vorfeld einen Wochenplan mit verschiedenen Farben erstellen, damit sie besser wissen, was sie dort machen werden. Götti oder Tante vorher nochmal einladen.
  • Befürchtungen und Ängste ernst nehmen: Nicht kleinreden, keine gut gemeinten Ratschläge geben! Stattdessen Verständnis für die Situation zeigen und konkret fragen: «Was macht dir Sorgen?», rät Elterncoach Lisa Werthmüller. Dabei eine gute Balance vermitteln zwischen einfühlendem Verstehen («ich kann deine Bedenken nachvollziehen») und Ermutigung («ich traue dir das zu»).
  • Gemeinsam Strategien entwickeln und überlegen, wie das Kind in konkreten Situationen reagieren könnte – etwa wenn es in der fremden Umgebung Mühe hat, einzuschlafen. Gibt es im Ferienlager eine Person, an die sich das Kind im Zweifelsfall wenden kann? Dies im Vorfeld besprechen und konkret durchspielen. Sollte im Lager doch etwas nicht so gut laufen, weiss das Kind, was es tun kann.
  • Erinnerungen an zu Hause helfen: Lieblingskuscheltier mitgeben, evtl. ausmachen, im Notfall zu facetimen.
  • Gut im Vorfeld abwägen: Ist mein Kind fürs Ferienlager, für die Übernachtung bei Gotte oder Grosseltern überhaupt schon bereit? «Im Zweifelsfalle lieber noch ein Jahr warten und Kinder nicht überfordern», findet Werthmüller. Eltern hätten oft das Gefühl «Mein Kind sollte das doch schon können!» oder «Andere Kinder machen das ja auch!» Werde jedoch zu viel elterlicher Druck aufgebaut, gehe dies eher nach hinten los. Deshalb: Das Kind in seiner individuellen Entwicklung annehmen und ihm sein eigenes Tempo zugestehen.

Vorbereitet ins Klassen- oder Ferienlager

Die Vorfreude steigt, aber auch die Fragen und die Nervosität. Was soll man packen? Darf man während der Lagerwoche Kontakt haben? Wie viel Taschengeld dürfen die Kinder dabeihaben? Was tun, wenn die Kinder Heimweh bekommen?

Unser Tipp: Spreche deine Fragen und das Heimweh deines Kindes mit der Lagerleitung an - und beziehe das Kind von Anfang an bei der Vorbereitung mit ein. Diese wertvollen 10 Tipps werden dir und deinem Kind bei der Vorbereitung helfen. 

Praktisches fürs Ferienlager

Foto: Getty Images

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