Erziehung & Entwicklung

Tipps für mehr Organisation: Bullet-Journal für Jugendliche

Bullet-Journals verhelfen zu mehr Produktivität und Kreativität. Wir geben Tipps, Tricks und eine Prise Inspiration für Teenies.

Aufgabenbüchlein, Notizbücher und Terminplaner sind aus dem Alltag des gestressten Teenagers nicht mehr wegzudenken. Die Hilfsmittel sollen für mehr Ordnung sorgen im vollen Terminkalender und als Terminplaner das (Schul-)Leben erleichtern. Doch zu viel des Guten – und der Teenie verliert den Überblick. 

Mit Bullet-Journals zum Organisationstalent

Ein sogenanntes «Bullet-Journal» bringt Ordnung in die Terminplanung. Den Teenies sind die schön verzierten Notizbücher wahrscheinlich bereits aus Instagram oder Youtube bekannt. Farbenfrohe, mit Glitzer und Stickern dekorierte Seiten machen Lust, gleich selbst im Laden alles an Büromaterial zu kaufen und mit der Terminplanung anzufangen. Hinter dem Begriff steckt aber viel mehr als nur ein Notizbuch mit einem Zeitplan: eine durchdachte und hilfreiche Methode, mit der man die eigene Effizienz im Alltag steigern kann.

Nützliche Informationen

Nützliche Informationen

Möchtest du mehr über die Bullet-Journal-Methode erfahren? Das gesamte Buch von Ryder Carroll kann man hier ansehen oder bestellen. 

So erstellt der Teenie ein Bullet-Journal

1. Für sein eigenes Bullet-Journal braucht man zu Beginn einen Stift und ein leeres Notizbuch. Letzteres kann liniert, gepunktet oder auch leer sein. Falls das Notizbuch keine Seitenzahlen hat, fügt man sie selbst hinzu.

2. Auf den ersten zwei Seiten wird ein Inhaltsverzeichnis erstellt. Es dient dazu, die einzelnen Inhalte später schneller wiederzufinden. Hierin wird jeder neue Abschnitt vermerkt.

3. Der erste Abschnitt ist eine Jahresübersicht oder ein Jahresplaner, auf Englisch «future log» genannt. Bei der Gestaltung kann man beispielsweise vier Seiten in je drei Monate unterteilen. Die entsprechenden Seiten sollten danach im Inhaltsverzeichnis hinterlegt werden.

4. Darauf folgt ein Monatskalender – der «monthly log». Dazu wird auf zwei Seiten der Monatsname geschrieben. Links befindet sich die Monatsübersicht und rechts eine Liste mit Dingen, die in diesem Monat zu erledigen sind - ähnlich wie bei einer To-do-Liste. Die Aufzählung erfolgt dabei über Punkte, auch Bullets genannt, wovon sich auch der Name «Bullet-Journal» ableitet. Auch diese Seiten werden im Inhaltsverzeichnis eingetragen.

5. Schliesslich folgt die Tagesübersicht mit der Auflistung aller Tätigkeiten, die an jenem Tag erledigt werden müssen. Hier ist es wichtig flexibel zu bleiben: Es soll nicht im Voraus fix festgelegt werden, wie viel Platz ein Tag braucht. Denn dies ergibt sich daraus, wie viel es effektiv an dem Tag zu erledigen und zu notieren gibt. Kreise kennzeichnen Events, Striche stehen für Notizen und Bullets bezeichnen Tasks. Wichtiges wird zusätzlich mit einem Stern oder mit einer Farbe markiert. 

Systematisch für mehr Produktivität sorgen

Der Erfinder des Hilfsmittels, Ryder Carroll, litt in seiner Kindheit an einer Lernschwäche. Deshalb war der New Yorker Grafikdesigner früh gezwungen, einen Weg aus dem inneren Chaos zu finden und die eigene Terminplanung effizienter zu gestalten. Jahrelanges Ausprobieren und Herumtüfteln führten schliesslich zur Bullet-Journal-Methode, die er auf Anraten seiner Freunde einem breiteren Publikum zugänglich machte.

Damit traf er den Nerv der Zeit. Der Erfolg des Bullet-Journals liess nicht lange auf sich warten. Das Konzept vereint Notizbuch, Terminkalender und Planer in einem und soll zu mehr Fokus und Achtsamkeit im Leben führen. Damit wird es den Anforderungen an ein produktives Zeitmanagement gerecht. Das System ist zwar etwas aufwendig und schreckt auf den ersten Blick ab, doch die investierte Zeit wird mit einer gesteigerten Produktivität und einer besseren Planung im Alltag belohnt. 

Und so führt man das Bullet-Journal:

Jeden Abend wird geprüft, welche Aufgaben man erledigt hat und welche man eventuell für den nächsten Tag übernehmen muss. Gleichzeitig überlegt man sich, was für den kommenden Tag ansteht und notiert sich dies. Auch Notizen, Gedanken und Ideen haben Platz. Es ist ganz der oder dem Jugendlichen überlassen, was sie oder er im Bullet-Journal notieren möchte.

Am Ende jedes Monats erstellt der oder die Jugendliche zudem den nächsten «monthly log» und schaut in der Tagesübersicht nach, welche Dinge im vergangenen Monat erledigt wurden und welche noch offen sind. Mit einem Kreuz versieht der Teenie die abgeschlossenen Tätigkeiten. Bei unerledigten Aufgaben gilt es zu überlegen: Will oder muss ich das noch erledigen? 

  • Wenn nicht, darf die Aufgabe durchgestrichen werden. 
  • Aufgaben, die der Teenie bald erledigen will, markiert er mit einem Pfeil, der nach rechts zeigt, und überträgt sie in den nächsten «monthly log».
  • Weniger dringende oder wichtige Aufgaben werden mit einem nach links zeigendem Pfeil markiert  und in den «future log» übertragen. Haben sie gar keine Priorität mehr, können sie auch durchgestrichen werden.

Diese Methode nennt Ryder Carroll «Migration». Aufgaben mit wenig Priorität verlegt man in die Zukunft und schafft damit Raum, um sich auf näher anstehende Tasks zu fokussieren. Das Hilfsmittel sorgt somit für eine geschickte Terminplanung für das ganze Jahr und ein erfolgreiches Zeitmanagement und ist dennoch mehr als ein Jahresplaner.

Der Kreativität freien Lauf lassen

Das System lässt sich natürlich frei nach eigenem Wunsch ausbauen und individuell anpassen. Man kann mehrere Seiten für die einzelnen Abschnitte hinzufügen oder auch andere Symbole für die einzelnen Tasks verwenden. Mit Stickern, Leuchtstiften und Klebezetteln lässt sich das Hilfsmittel zudem in seiner Funktionalität erweitern und die Seiten lassen sich optisch verschönern. Der Kreativität bei der Terminplanung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Geburtstage, Ferien und Feiertage können mit leuchtenden Farben markiert und selbst eigene Fotos in das Hilfsmittel geklebt werden. 

Für Anregungen gibt es im Internet unter dem Hashtag #bulletjournal oder #bujo zahlreiche Ideen, von denen man sich inspirieren lassen kann. Sie sehen, Möglichkeiten gibt es genug. Wie wäre es, selbst zusammen mit dem Sohn oder der Tochter ein Bullet-Journal zu erstellen und das Design nach Lust und Laune zu gestalten?

Weitere Ideen aus der Famigros-Redaktion

Nicht
verpassen