Stillen

Bequeme Stillpositionen für innige Momente

Stillen braucht Übung. Lass dir Zeit, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. So entdecken Mutter und Kind die einzelnen Stillpositionen.

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Baby Stillen

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Baby Stillen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bequem und gut gestützt zu liegen, hilft dem Baby, gut an der Brust zu trinken.
  • Wichtig ist, die Stillpositionen regelmässig zu wechseln.
  • Kissen beugen Verspannungen im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich der Mutter vor.

Es gibt verschiedene Stillpositionen, die besonders gut für Mütter mit Neugeborenen geeignet sind. Kissen tragen dazu bei, dass Mutter und Kind über die gesamte Stillmahlzeit gut gestützt sind. So lassen sich Verspannungen im Rücken und im Schulter-Nackenbereich der Mutter vorbeugen. «Stillkissen sind praktisch, aber auch normale Kissen sind geeignet», weiss Stillberaterin Franziska Bächi.
Damit die Stillpositionen angenehm bleiben, führt die Mutter das Kind beim Anlegen zur Brust hin. Wenn das Baby bequem liegt, kann es effizient und ermüdungsfrei in verschiedenen Positionen trinken. Hin und wieder die Stillpositionen zu wechseln, ist wichtig, damit die Brustwarze und der Warzenhof nicht immer gleich belastet werden. So kann man wunden Brustwarzen vorbeugen. Anfangs können auch sogenannte Stillhütchen verwendet werden. Frage dazu deine Hebamme oder Stillberaterin um Rat. 

Verschiedene Stillpositionen

Die zurückgelehnte Stillposition

Kleinen Babys fällt es manchmal beim Anlegen nicht leicht, die Brustwarze mit ihrem Mund richtig zu fassen. Das zurückgelehnte Stillen hilft, diese Herausforderung zu meistern. Bei dieser Position lehnt die Mutter im Bett oder auf dem Sofa ihren Oberkörper weit zurück. Halb sitzend, halb liegend legt sie nun ihr Baby mit seinem Bauch auf ihren Bauch und mit der Wange in die Nähe ihrer Brust. «Das zurückgelehnte Stillen kann dem Baby die Führung überlassen», erklärt Franziska Bächi. «Schon Neugeborene sind in der Lage, die Brustwarze selber zu finden.» Das korrekte Saugen an der Brust kann dadurch gefördert werden.

Die Vorteile:
+
Ermöglicht eine entspannte Haltung, in der Mami und Kind optimal stillen können.
+ Unterstützt den Suchreflex des Babys.

Die Wiegehaltung

Die Mutter sitzt, das Baby liegt im Arm der Mutter, sein Kopf in der Armbeuge. «So fühlt sich das Baby gehalten», erklärt Franziska Bächi. Das Kissen auf dem Schoss stützt nicht das Baby, sondern den Arm der Mutter ab, damit sie bequem stillen kann.

Die Vorteile:
+ Die klassische Stillposition, die besonders unterwegs praktisch ist.
+ Funktioniert mit wenig Übung auch ohne Kissen.

Die modifizierte Wiegehaltung

Für die Anfangszeit eignet sich auch die modifizierte Wiegehaltung sehr gut. Der Hauptunterschied zur einfachen Wiegehaltung besteht darin, dass das Köpfchen des Babys nicht in der Armbeuge, sondern umgekehrt, an der Hand der Mutter liegt.

Der Vorteil:
+ Die Mutter kann in dieser Position das Köpfchen besser stabilisieren und führen.

Die Seiten-Rücken-Haltung

Die Mutter sitzt aufrecht und angelehnt. Das Baby liegt seitlich neben ihr auf einem festen Kissen in Brusthöhe, seine Beinchen sind nach hinten gerichtet. Die Mutter stützt ihren Rücken mit Hilfe eines Kissens, das auch für die Beinchen des Babys genug Platz bietet.

Die Vorteile:
+ Macht gezieltes Anlegen an die Brust leichter.
+ Kann einen Milchstau lösen (äusserer Brustbereich).
+ Die ideale Position nach einem Kaiserschnitt.
+ Ideal beim Stillen von Zwillingen.

Für erholsame Nächte: Das Stillen im Liegen

Wäre es nicht schön, beim Stillen in der Nacht einfach liegen bleiben zu können? Im Liegen zu stillen gehört allerdings zu den Positionen, die etwas Übung brauchen. Doch wer auf ein paar Voraussetzungen achtet, lernt auch hier schnell, das Kind richtig anzulegen. «Wichtig ist, ganz dicht Bauch an Bauch zu liegen. Der Arm der Mutter oder ein Kissen stützt das Baby am Rücken. Auch die Mutter liegt bequemer, wenn sie ihren Rücken mit einem Kissen stützt», erklärt Franziska Bächi.

Die Vorteile:
+ Gemütliche Stillposition für nachts.
+ Entlastet die Mutter bei Schmerzen im Dammbereich.

So liegt das Kind in allen Stillpositionen bequem

  • Das Baby liegt Bauch an Bauch zur Mutter.
  • Sein Kopf befindet sich auf der Höhe ihrer Brust.
  • Der Nacken des Babys darf nicht geneigt, gedehnt oder überstreckt sein.
  • Sein Kopf sollte gerade sein. Denn mit gedrehtem Kopf fällt das Schlucken beim Stillen schwer.
  • Ohr, Hüfte und Schulter bilden eine Linie.

Richtig anlegen: Die wichtigsten Tipps

  • Das Kinn des Babys berührt die Brust.
  • Sein Mund ist weit geöffnet.
  • Seine Lippen sind nach aussen gewölbt.

Eine Stillberaterin kann Mutter und Kind im Spital oder auch Zuhause unterstützen – egal ob es um wunde Brustwarzen, richtiges Anlegen oder die passende Stillposition geht. Adressen finden sich unter www.stillen.ch.

Gemütlich stillen

Viele Stunden pro Tag verbringen Mutter und Baby gemeinsam beim Stillen. Da ist es lohnenswert, es sich richtig gemütlich zu machen. Gibt es einen ruhigen und komfortablen Platz, der zum Stillplatz ernannt werden kann? Es ist gut, sich vorm Anlegen etwas Wasser und einen kleinen Snack bereitzustellen. «Stillzeiten lassen sich auch als Ruhezeiten nutzen», sagt Franziska Bächi. «Etwas leise Musik kann zusätzlich zur Entspannung beitragen.»

Wir machen das schon!

In den ersten Wochen nach der Geburt probieren Mutter und Kind verschiedene Stillpositionen aus. «Das Wichtigste beim Stillen ist, dass Mutter und Baby sich wohl fühlen», betont Franziska Bächi. So gelöst und innig beieinander zu sein, gelingt nicht von Anfang an. Die Stillberaterin weiss: «Mutter und Kind brauchen Zeit, um zueinander zu finden und sich kennenzulernen.» Geduld und Zuversicht helfen darüber hinaus, ruhig zu bleiben, wenn das Baby weint. «Wir machen das schon», könne die Mutter sich und dem Baby sagen. So kann nach und nach eine gute Stillbeziehung entstehen.

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Foto: Getty Images

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