Babyalltag

Babykleidung stressfrei anziehen: So klappt’s

Dein Kleines weint beim Anziehen? Zum Glück lassen sich Babykleid, Body und Co. auch stressfrei überziehen. Wir haben Tipps gesammelt.

Nützliche Informationen

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Praktische Babykleidung beugt Stress beim Anziehen vor. Ideal sind Bodys und Strampler, welche seitlich um den Körper gewickelt d.h. nicht über den Kopf gestreift werden müssen.
  • Nimm dir Zeit beim Anziehen. Beruhigende Worte und langsame Berührungen tun dem Baby gut.
  • Wähle einen geeigneten Zeitpunkt im Tagesablauf. Ein müdes oder hungriges Kind hat keine Geduld zum Anziehen.

Strampler: Immer praktisch

Einteilige Strampler sind bequem, warm und super unkompliziert beim Wickeln.

Baby lacht in die Kamera
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Baby lacht in die Kamera
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Raus an die frische Luft! Jetzt braucht das Neugeborene nur noch warme Babykleidung. Aber wenn der Arm nicht sofort durch den Ärmel rutscht, beginnt ein Weinen, das sich während des weiteren Anziehens zum lauten Geschrei steigert. «Um- und Anziehen bedeuten oft puren Stress für Baby und Eltern», weiss die Hebamme Christin Tlach. Die Inhaberin des A&O Fachgeschäfts für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Babyzeit in Bern ist überzeugt: Das muss nicht sein. 
Ihr Anliegen ist es, das Anziehen dem Baby und auch den Eltern angenehm zu machen. «Oft meinen Eltern, das Kind schnell umziehen zu müssen. Doch ihnen sollte klar sein, dass es hier nicht nur um eine zweckmässige Tätigkeit geht.» Denn Eltern können ihrem Kind dabei feinfühlig Geborgenheit und Liebe vermitteln. Beim Anziehen mache das Kind prägende Erfahrungen. Im schlechten Fall, dass mit seinem Körper etwas gemacht wird, ohne dass es selbst Einfluss darauf hat. Im besten Fall, dass die Eltern seine Bewegung unterstützen und auf seine Bedürfnisse feinfühlig eingehen. Ein sommerliches Babykleid oder eine warme Jacke für den Winter sind also mehr als notwendige Utensilien, um das Kleine warm zu halten. Sie bieten die Möglichkeit, mit dem Säugling in einen positiven Kontakt zu treten.

Nur die Ruhe!

Anziehen muss nicht schnell gehen. Christin Tlach: «Wer sich Zeit nimmt, hilft dem Kleinen, in der Welt anzukommen.» So wird bei Neugeborenen auch dem Schreck-Reflex, dem sogenannten Moro-Reflex, vorgebeugt. Dabei spannt sich der Körper des Babys blitzschnell an, dann öffnet es den Mund, streckt die Arme, spreizt die Finger, bevor es sie wieder beugt und die Arme vor der Brust zusammenführt.

Drei Tipps zum stressfreien Wechsel der Kleidung

1.) Gespür für den passenden Zeitpunkt

Ein müdes oder hungriges Kind hat keine Kapazität, sich um- oder anziehen zu lassen. Nach dem Stillen und Schlafen sieht die Welt entspannter aus. 

2.) Weniger Kleidung ist mehr

In vielen Fällen kann das An- und Umziehen einfach ausfallen. «Ein Fleck auf der Kleidung ist kein Grund, die Babykleidung zu wechseln», erklärt Christin Tlach. «Und auch das Umziehen für die Nacht ist für die ganz Kleinen in der Regel überflüssig.»

3.) Mit dem Baby sprechen

«Jetzt hebe ich dein Köpfchen und schiebe den Pulli darüber.» Natürlich versteht das Baby noch nicht, was Eltern sagen. Doch die Worte haben trotzdem Wirkung. Christin Tlach: «Das Baby spürt, dass die Eltern feinfühlig erklären, was sie tun».

Auch Babys brauchen Pausen

Eben war der Säugling noch fröhlich. Aber dann – beim Anziehen – baut sich doch Stress beim Kleinen auf, der sich durch lautes Schreien bemerkbar macht. Es weint nicht, um sich durchzusetzen, sondern weil es seine Gefühle noch nicht selbst regulieren kann. Was es braucht, ist der Trost der Eltern. Oft kommt es zu solchen Problemen im Winter. Denn das Kleine soll es warm haben – und dafür braucht es natürlich kein sommerliches Babykleid, das sich schnell überziehen lässt, sondern mehrere Schichten warmer Kleidung.
Christin Tlach: «Es ist wichtig, dass Eltern reagieren, wenn das Baby weint. Zum Beispiel, indem sie eine Pause machen, in der sie ihr Kind beruhigen.» Heraufnehmen aus der Rückenlage helfe fast immer. «Mit Verwöhnen hat das nichts zu tun, sondern mit einem feinfühligen Umgang mit dem Baby.»

Praktische Babykleidung

  • Wickelkleidung: Bodys und Jacken, die um den Körper gewickelt und dann zugeknöpft werden, müssen nicht über den Kopf gezogen werden. Besonders empfehlenswert im Winter, wenn der Säugling viel Zeit mit dem An- und Umziehen verbringen muss, um es immer schön warm zu haben.
  • Grosser Halsausschnitt: Ob Babykleid, T-Shirts oder Pullis: Sie sollten am Ausschnitt gross genug, elastisch oder aufknöpfbar sein.
  • Weite Ärmel: Kleine Ärmchen lassen sich leichter durch weite Ärmel ziehen.
  • Aufknöpfbare Hose: Wenn Strampler zwischen den Beinen Knöpfe haben, lässt sich das Kind wickeln, ohne an- und ausgezogen werden zu müssen.
  • Babykleider ohne Druckstellen: Warum weint das Kleine? Vielleicht drückt der Hosenbund, ein Knopf, Reissverschluss? Beim Kauf gleich auf Störfaktoren achten.

Geschickt über den Kopf …

Babys mögen es meist gar nicht, einen Body oder Pulli über den Kopf gezogen zu bekommen. Viel stressfreier gelingt das Überziehen, wenn Eltern den Kopf des Babys mit beiden Händen anheben, den Pullover unter den Kopf legen und den Kopf im Halsausschnitt ablegen. Jetzt lässt sich der Pullover recht leicht über den Hinterkopf, dann über die Stirn und das Gesicht ziehen.

… und ganz leicht in den Ärmel

«Mit drei Fingern von unten in den Ärmel rutschen und ihn nach aussen aufrollen. Dann die Hand des Babys fassen und sie durch den Ärmel ziehen», erklärt Christin Tlach einen effektiven Tipp.

Es muss nicht immer der Wickeltisch sein

Viele Kinder weinen, sobald sie in Rückenlage auf den Wickeltisch gelegt werden. Christin Tlach kennt Tipps, wo Eltern ihr Baby sonst noch ankleiden können:

  • Auf dem Bauch liegend – wenn es mag.
  • Auf dem Schoss – mit seinem Rücken am Bauch von Mama oder Papa.
  • Auf dem Boden – wenn es sich gern schon dreht.
  • Mit dem Rücken auf dem Sofa – während die Beine ein wenig überstehen.

 Zeit und Ruhe

Wer sich Zeit beim Anziehen des Babys nimmt, vermittelt Geborgenheit und Liebe. Vor allem im Winter, wenn der Säugling mehrere Schichten benötigt, damit er es schön warm hat, können Eltern schon mal in Stress geraten. Doch es lohnt sich, das Ankleiden als besondere Zeit mit dem Kleinen zu betrachten. Wird das Kind mit einbezogen, lernt es: Ich werde gehört. Ich bin wichtig. Mir wird – wenn nötig – geholfen. Vertrauen in die Welt entsteht – ein Geschenk fürs Leben. So wird das Anziehen des Babys zum Erlebnis, das die Eltern-Kind-Beziehung nachhaltig bereichert.

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