Sport & Bewegung

So wird das Schneeschuhlaufen mit Kindern ein Erfolg

Schneeschuhtouren mit Kindern bietet eine aktive Alternative zu den gängigen Schneesportarten. Ein Experte verrät, was es alles zu beachten gilt.

Wenn im Winter das glitzernde Weiss ins Freie lockt, ist Schneeschuhlaufen eine abwechslungsreiche Alternative zu Schlitteln, Ski fahren und Co. Die ganze Familie kann zusammen losziehen und die verschneite Winterlandschaft wandernd erkunden. Rolf Sägesser arbeitet für die Schweizer Alpen-Club (SAC) Geschäftsstelle als Fachleiter Ausbildung und Sicherheit Sommer, ist Bergführer, Erlebnispädagoge sowie Jugend & Sport Experte. Er verrät, wie die erste Schneeschuhwanderung mit Kindern zu einem unvergesslichen Erfolgserlebnis wird. 

Nützliche Informationen

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Die richtige Ausrüstung: Was anziehen beim Schneeschuhlaufen?

Wenn Kinder auf der Tour frieren, ist der Spass vorbei. Das klassische Zwiebelprinzip eignet sich auch für diese Sportart am besten, sagt Rolf Sägesser. «Mehrere dünne Schichten haben den Vorteil, dass insgesamt mehr Luft als Wärmeisolator gespeichert werden kann und in der optimalen und persönlichen Wohlfühltemperatur gewandert werden kann.» Dicke Jacken eignen sich weniger und benötigen viel Stauvolumen im Rucksack. «Sinnvoller sind Funktionsunterwäsche sowie eine Gore-Tex-Jacke, die wind- und wasserdicht ist.»

Auch das Schuhwerk ist entscheidend. So empfiehlt es sich kindergerechte Schneeschuhe kaufen, die nicht zu gross und schwer sowie einfach zum Anziehen sind. Ein zu grosser Schneeschuh kann Frust auslösten und demotivieren. Dazu kommen idealerweise Teleskopstöcke, damit je nach Schneeverhältnissen und dem Wachstum der Kinder die Länge angepasst werden kann. Aber nicht nur der Schneeschuh ist wichtig, sondern auch die richtigen Wander- oder Winterschuhe.
«Es muss ein fester, wasserdichter Schuh sein, der hoch bis zum Knöchel geht und innen gefüttert ist.» Zudem gehören auch Handschuhe –  «Fäustlinge geben am wärmsten» – sowie eine Mütze oder ein Stirnband zur Grundausrüstung. Es ist zudem ratsam ein Paar Ersatzsocken, Ersatzhandschuhe sowie eine kleine Apotheke einzupacken. 

Die richtige Schneeschuhroute: Was gilt es zu beachten?

Piktogramm Schneeschuhlaufen
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Piktogramm für die Signalisation der Schneeschuhtouren

Für signalisierte Schneeschuhtrails gibt es drei Schwierigkeitsgrade, ähnlich wie beim Schneesport. Blau für Anfänger/innen, Rot für etwas Erfahrene und Schwarz für erfahrene Schneeschuhläufer/innen. Ausgeschilderte Routen finden sich im Internet oder Informationstafeln vor Ort mit Angaben der Schwierigkeit und Länge, meist auch mit der Dauer. Zudem wird oft auch angezeigt, ob der Trail offen ist. 

Da man sich beim Schneeschuhwandern im offenen Gelände befindet, muss auch immer die Lawinengefahr beachtet werden, erklärt Rolf Sägesser. «Es ist wichtig, dass man sich vor der Tour über die Verhältnisse informiert. Zudem sollte man die Trails nie verlassen, auch nicht für eine vermeintliche Abkürzung.» Auch Schutzgebiete und Wildruhezonen müssen respektiert werden. Je nach Tour und insbesondere bei selbst geplanten, individuellen Routen, ist auch eine Notfallausrüstung, mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät, einer Schaufel und einer Sonde notwendig. Die richtige Anwendung muss man vorher in einem Lawinenkurs erlernen. 

Die richtigen Snacks: Was einpacken?

Genügend Flüssigkeit ist das A und O. Im Winter gibt es meist keine laufenden Brunnen, wie auf Wandertouren im Sommer. «Daher lieber etwas zu viel Flüssigkeit mitnehmen, als zu wenig. Vor allem auch warme Getränke, wie ungesüssten Tee.» Geeignete Snacks sind Müesliriegel, Schokolade, Brot mit Käse oder Fleisch, aber auch ein selbst gebackener Kuchen. Wenn es nicht zu kalt ist, ist ein Apfel, eine Orange oder Banane auch immer eine gute und willkommene Wegzehrung. 

Richtige Einstellung beim Schneeschuhlaufen mit Kindern: Wie macht es allen Spass?

Schneeschuhwandern soll für die Kinder ein abwechslungsreiches Erlebnis und ein Abenteuer sein. «Daher sollten monotone und lange Touren vermieden werden und genügend lange Pausen eingeplant werden.» Die Eltern dürfen ruhig auch Spiele einbauen. «Man kann auch mal eine Schneeballschlacht machen oder einen Schneemann zu bauen. Vor allem aber sollten die Kinder genügend Zeit zum Entdecken haben.» 

Die Route vorspuren sollten jeweils die Erwachsenen. «Da es doch eher anstrengend ist und die Kinder schneller ermüden. Es ist aber durchaus denkbar, dass die Kinder einen kurzen Abschnitt im Pulverschnee selber vorausgehen.» Wichtig ist Sägesser auch, dass die Familien sich auch bei vermeintlich weniger gutem Wetter raustrauen. «Schneetreiben lieben die Kinder oft mehr als die Erwachsenen – also raus in den Winter, auch wenn mal nicht die Sonne scheint. Die Kinder wird es freuen.»

5 Schneeschuhtouren geeignet für Familien

Lass dich von unseren Schneeschuhtouren-Tipps für den Ausflug mit deiner Familie inspirieren!

Schneeschuhtouren Rigi
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1) Rigi: Ab auf die Königin der Berge (Schwyz, Luzern)

Die «Königin der Berge» bietet Touren in allen Schwierigkeitsgraden. Die einfache Route «Chäserenholz Trail» ist 1,5 Kilometer lang und hat nur wenige Höhenmeter, die man bezwingen muss. Um die eineinhalb Stunden Marschzeit sollten dafür eingeplant werden. Die beschilderte Tour führt die Wanderinnen und Wanderer in das wunderschöne Gebiet des Chäserenholz. Die nötige Ausrüstung können im Vermietungscenter Rigi Kulm sowie im Rigi-Sport-Kiosk auf Rigi Kaltbad ausgeliehen werden. Zur Entspannung bietet sich nach der Tour ein Besuch im Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad an. 

Schwierigkeitsgrad: leicht

Foto: ©Rigi Bahnen AG

Schneeschuhtouren Gstaad
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2) Von Gstaad nach Saanenmöser (Bern)

Leichte und anfängertaugliche Schneeschuhwanderung im Kanton Bern: Aus Gstaad führt die Tour entlang des markierten Winterwanderwegs über Schönried und Wittere nach Saanenmöser. Flankiert von der Kulisse der Berner Alpen lohnt sich die Wanderung allein schon wegen des Gipfelpanoramas. Für die 6,3 Kilometer müssen zweieinhalb Stunden eingerechnet werden. In Saanenmöser gibt es diverse Einkehrmöglichkeiten.

Schwierigkeitsgrad: mittel

Foto: Destination Gstaad / ©Melanie Uhkoetter

Schneeschuhtouren Saignelégier
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3) Saignelégier: Unterwegs auf der Hochebene (Jura)

Die hügelige Hochebene des Jura, geprägt durch Fichten- und Tannenwälder sowie die typischen jurassischen Höfe, verwandeln sich im Winter in ein zauberhaftes Winter-Wunderland. Die rund 50 Kilometer markierte Schneeschuhwege bieten genug Auswahl für alle Schwierigkeitsgrade. Bei der Auswahl der Route hilft die kostenlose Streckenkarte, die von der Webseite der Chemins de fer du Jura heruntergeladen werden kann. Eine Schneeschuhwanderung führt von Saignelégier durch die wunderschönen Landschaften der Freiberge zum charmanten Etang des Royes. Der Schneeschuh-Trail startet bei der Halle vom Marché-Concours und führt vorbei am Centre de Loisirs hinaus in die offene Landschaft der Freiberge. Vorbei an majestätischen Tannen geht's weiter bis zum Etang des Royes. Dieser ist weniger bekannt und auch deutlich kleiner als sein berühmter Nachbar, der Etang de la Gruère. Der Rückweg führt durch verschneite Pferdeweiden zurück zum Ausgangspunkt in Saignelégier. Für die 5,2 Kilometer lange Tour sollten zweieinhalb Stunden Gehzeit eingerechnet werden.

Schwierigkeitsgrad: mittel

Foto: ©Jura Tourisme

Schneeschuhtouren bei Falera in Graubünden
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4) Falera: Mit dem Skilift hoch, mit den Schneeschuhen hinunter (Graubünden)

Eine leichte Tour, die nicht hinauf, sondern nur hinunter ins Tal führt. Damit motiviert man auch die grössten Schneeschuhmuffel. Mit dem Sessellift geht es von Falera hoch zur Bergstation Curnius. Von hier führt ein markierter Schneeschuhtrail zurück hinunter ins Dorf. Die relativ kurze Strecke wird mit einer Gehzeit von 45 Minuten angegeben. In Falera gibt es die Möglichkeit in einem der Restaurants ein leckeres Fondue zu geniessen.  Für die, die noch genug Energie in den Beinen haben, empfiehlt sich ein Abstecher zum nahen «Senda dil Dragung», dem längsten Baumwipfelpfad der Welt, der die Ortsteile Laax Murschetg und Laax Dorf verbindet. 

Schwierigkeitsgrad: leicht

Foto: Flims Laax Falera / ©Philipp Ruggli

Schneeschuhtouren St. Gallen
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5) Amden: Auf der Sonnenterrasse, Wildtiersichtung möglich (St. Gallen)

Windgeschützte Schneeschuh-Rundtour auf der Sonnenterrasse Amden, von Arvenbüel auf die Egg mit einmaliger Aussicht auf die Glarner Alpen. In der winterlich stillen Landschaft begegnet man mit etwas Glück dem einen oder anderen Wildtier. Die Tour ist 4,3 Kilometer lang und als Egg-Rör Trail Route 702 im Gelände markiert. Für die Wanderung sollten mindestens zwei Stunden eingerechnet werden. Am Ende der Tour warten zahlreiche Einkehrmöglichkeiten auf die müden Beine. An den Wochenenden gibt es auch einen Marronistand in der Nähe vom Parkplatz in Arvenbüel.

Schwierigkeitsgrad: mittel

Foto: ©Amden Weesen Tourismus

Weitere Tipps und Schneeschuhrouten findest du bei iMpuls.

Für ganz viel Spass im Schnee

Foto: Getty Images

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