Kinderwitze

Kinderwitze: Lachen, Lernen und Wachsen

Kinderwitze sind nicht nur für den Spass - sie helfen Kindern zu lernen und sich zu entwickeln. Tauche ein in die Welt des kindlichen Humors und entdecke eine Sammlung der lustigsten Kinderwitze, geteilt von der Famigros-Community.

  • Was ist weiss und rollt den Hang hinauf? Eine Lawine mit Heimweh! 
  • Wovon träumen Katzen? Vom Muskelkater! 
  • Die kleine Emma ist beim Spielen hingefallen. Da fragt die Oma ganz aufgeregt: "Emma – ist deine Nase noch ganz?" Emma antwortet: "Ja Oma, mach dir keine Sorgen. Die zwei Löcher waren vorher auch schon drin!“ 
  • Was ist schwarz, weiss und rot? Ein Zebra mit Sonnenbrand. 
  • Wieso heissen Teigwaren Teigwaren? Weil sie mal Teig waren! 

Sind das lustige Kinderwitze? Für viele Kinder bestimmt – für Erwachsene nicht unbedingt. Wusstest du, dass Kinder bereits ab dem Babyalter Humor entwickeln und verstehen können? "Um jedoch in der Lage zu sein, Witze zu erzählen, müssen Kinder bestimmte kognitive und sprachliche Fähigkeiten entwickeln", erklärt Dr. Katrin Tovote, Dozentin für Entwicklungspsychologie an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Dies umfasst die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und Erwartungen zu erzeugen und zu durchbrechen. 

Famigros hat mit der Expertin noch eingehender über die Rolle von Kinderwitzen in der Entwicklung eines Kindes gesprochen. Das Interview mit ihr findest du weiter unten.

Nützliche Informationen

Stichwörter

Vorschulkind Schulkind Baby

Interview führte Catharina Steiner

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Interview führte Catharina Steiner

Auswahl an lustigsten Kinderwitzen aus der Famigros-Community

  • Was liegt am Strand und ist schlecht zu verstehen? Eine Nuschel! 
  • Papa fragt: „Alex, wie war es heute in der Schule?“ Antwortet Alex: „Ich habe das Gefühl, dass unser Lehrer selber nicht viel weiss. Er stellt uns dauernd Fragen.“ 
  • Was lebt unter der Erde und stinkt? Eine Furzel! 
  • Zwei Zahnstocher gehen im Wald spazieren. Plötzlich kommt ein Igel vorbei. Sagt ein Zahnstocher zum anderen: „Ich wusste gar nicht, dass hier ein Bus fährt.“ 

Wieso sind Kinderwitze wichtig?

Entwicklungspsychologin Dr. Katrin Tovote zählt die Gründe auf, wieso Kinderwitze eine entscheidende Rolle in der Entwicklung eines Kindes spielen: 

  • Sprachentwicklung: Witze erfordern ein gewisses Verständnis der Sprache und ihrer Nuancen. Kinder lernen durch Witze, mit Sprache zu spielen, Doppeldeutigkeiten zu verstehen und die Bedeutung von Wörtern in verschiedenen Kontexten zu erkennen. Dies trägt zur Verbesserung ihrer sprachlichen Fähigkeiten bei. 

  • Kognitive Entwicklung: Das Verstehen und Erzählen von Witzen erfordert bestimmte kognitive Fähigkeiten. Kinder müssen in der Lage sein, Erwartungen aufzubauen und zu brechen, was ein Verständnis von Ursache und Wirkung erfordert. Sie müssen auch lernen, sich in andere hineinzuversetzen, um zu verstehen, was andere lustig finden könnten. 

  • Soziale Fähigkeiten: Humor und Witze sind wichtige soziale Werkzeuge. Kinder lernen durch Witze, wie sie mit anderen interagieren und sie zum Lachen bringen können. Dies kann ihr Selbstwertgefühl stärken und ihre sozialen Fähigkeiten verbessern. 

  • Bewältigungsstrategien: Humor ist eine effektive Bewältigungsstrategie. Kinder, die lernen, humorvoll auf Herausforderungen zu reagieren, können besser mit Stress umgehen und haben eine positivere Einstellung. 
  • Kreativität: Witze erfordern Kreativität. Kinder, die Witze erzählen, üben ihre kreativen Fähigkeiten und lernen, originelle und unerwartete Verbindungen zwischen Ideen herzustellen. 

Interview mit Entwicklungspsychologin Dr. Katrin Tovote

Wenn Kinder einen Witz erzählen, ist der oft nicht besonders lustig. Wieso?

Dr. Katrin Tovote: Um einen Witz erzählen zu können, muss man mehrere Sachen können. Man muss sich in den Kopf des anderen hineinversetzen. Zwischen drei und fünf Jahren etwa haben Kinder verstanden, dass das, was in ihrem Kopf ist, nicht die Welt an sich, sondern nur ein Abbild davon ist. Meine Mama oder mein Papa haben eine ganz andere Sicht auf die Welt. Das ist ein extrem wichtiger kognitiver Schritt. 

Wann verstehen Kinder eine Pointe?

Das hängt davon ab, worum es geht. Der Witze-Erzähler und der Zuhörer müssen über das gleiche Wissen verfügen. Zum Beispiel werden viele Menschen Witze nicht verstehen, die sich Physiker untereinander erzählen. So ist es auch beim Kind. Deshalb mögen die Kleinsten so gern Slapstick (Anm. d. Red.: Situationskomik oder Blödelei) - weil diese Form des Humors sichtbar ist.  

Kann man Humor lernen? Und spielt das Elternhaus eine Schlüsselrolle beim Erlernen von Humor?

Ja. Er ist angeboren und erlernt. Wobei letzteres sicher entscheidender ist: Wenn ich viele Gelegenheiten habe, wenn meine Familie viele Witze macht, kann ich auch mehr Humor lernen.

Was leistet das gemeinsame Lachen in einer Familie?

Es ist eine unausgesprochene Vereinbarung, dass wir in einem Moment alle etwas Bestimmtes lustig finden. Wir haben die gleichen Werte und Normen. Das erzeugt ein Wir-Gefühl. Das ist ein menschliches Grundbedürfnis: Ich weiss, wer ich bin und ich weiss, wo ich hingehöre. 

Was unterstützt die Humor-Entwicklung?

Viel Sprechen. Wenn Kinder einen grossen Wortschatz haben, können sie viel verstehen und viel benennen. Und wenn sie einen Witz nicht verstehen, sollte man ihn erklären. Das trägt zur Allgemeinbildung bei. 

Welche Witze sind ein No-Go bei Kindern?

Generell Sarkasmus. Und natürlich solche, die auf Kosten des Kindes gehen. 

Kinder wachsen heute mit einer erhöhten Sensibilität für Stereotypen auf. Wie soll man dann mit politisch unkorrekten Witzen umgehen? 

Auf keinen Fall sagen: Darüber reden wir nicht! Denn es ist eine gute Lerngelegenheit, ein Thema wie Diskriminierung anzusprechen.

Haben es Kindern mit Humor leichter im Leben?

Ja, er ist einerseits selbstwirksam, denn es baut Stress ab. Humor ist ein Supercopingmechanismus, also eine extrem gute Bewältigungsstrategie. Wenn man diese zur Verfügung hat, um mit schwierigen Situationen umzugehen, ist man im Vorteil. Das gilt für alle, nicht nur für Kinder. Auf die soziale Ebene bezogen sorgen sie für Unterhaltung und gute Stimmung und man erfährt dadurch soziale Anerkennung. 

Können Witze beim Lernen helfen?

Ja, zum Beispiel beim Lesen. Das ist zu ­Beginn sehr anstrengend. Gerade für Leseanfänger sind Witze hilfreich, denn es ist eine kurze Textsorte. Man hat nach fünf Zeilen schon etwas geschafft und hat sich dabei sogar noch amüsiert.

Dr. Katrin Tovote
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Dr. Katrin Tovote

Dozentin für Entwicklungspsychologie an der Fachhochschule Nordwestschweiz

Foto: Getty Images, Bild von Dr. Katrin Tovote zum honorarfreien Abdruck ZVG

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