Nationalfeiertag

Einen Schweizer Brauch lernen

Spass mit Flaggen: Fahnenschwingen ist sowohl Brauchtum als auch eine Sportart, die Kraft und Geschick fordert.

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Flagge zeigen!

Fahnenschwingen, seit dem 17. Jahrhundert

Fahnenschwingen hat in der Schweiz ein lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht. Insgesamt gibt es 99 verschiedene Schwünge – jeder einzelne braucht viel Training. In Brunnen am Vierwaldstättersee wird die alte Natursportart zwischen Mitte Juni und Mitte September jeden Mittwoch zelebriert; nur bei trockener Witterung.

Schwünge

Es werden sieben Schwungkategorien unterschieden, die wiederum aus vielen einzelnen Würfen bestehen, die lustige Namen haben wie Rückenstich, Seitenstecher, Schlängger oder Griggelenschwung.

  1. Unterschwünge
  2. Leib- und Körperschwünge
  3. Tellerschwünge
  4. Mittelhochschwünge
  5. Hochschwünge
  6. Bein- und Körperkombinationen
  7. Zuwürfe für Duette

Wusstest du schon?

Das Fahnenschwingen ist keine rein schweizerische Sportart, sondern war im Mittelalter in ganz Europa bekannt. Auch heute noch wird es in Deutschland praktiziert und in den USA an grösseren High Schools sogar als Kurs unterrichtet.

Hornussen, seit dem 19. Jahrhundert

Hornussen ist eine Sportart die es nur in der Schweiz gibt
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Hornussen ist eine Sportart, die es so nur noch in der Schweiz gibt. Dabei stehen sich zwei Mannschaften auf einem Feld gegenüber. Während die eine Mannschaft versucht, den Nouss so weit wie möglich ins gegnerische Spielfeld hineinzuschlagen, wollen die Gegner ihn so früh wie möglich abfangen. Beim Nouss handelt es sich um ein 78 Gramm schweres Objekt, das vom sogenannten Bock abgeschossen wird. Mit der Schindel (einer Art Tafel) wird das Ding dann abgefangen. Wer das selbst einmal erleben will, kann das tun. Und zwar in Hergiswil bei Willisau, LU.

Chlefelen lernen

Kastagnetten gehören zu Spanien wie das Chlefele zur Innerschweiz. Beide Holzschlaginstrumente funktionieren gleich und werden auf dieselbe Weise gespielt. In Chlefelen-Kursen kann die Technik erlernt werden.

So funktionierts: Das eine Brettchen wird zwischen Zeig- und Mittelfinger und das andere zwischen Mittel- und Ringfinger eingeklemmt. Das untere Brettchen schlägt man dann gegen das obere. Dazu werden die Hand und der Arm rhythmisch hin- und herbewegt, sodass die Brettchen im Takt aufeinanderschlagen.

Treicheln lernen

Dem berühmtesten Treichler der Schweiz, dem Schellen-Ursli, wurde letztes Jahr ein filmisches Denkmal gesetzt. Nicht nur im Engadin werden die Glocken geschwungen, sondern im gesamten Alpenraum. Dabei handelt es sich um eine uralte Tradition und einen Teil der alpinen Kultur, der für vieles steht. Ob als Ortungssignal für Kühe auf einer Alp, damit man sie wiederfindet, oder für spirituelle Rituale wie den Alpsegen. Glocken können auch als Schmuck getragen werden; so haben die besten Kühe die grössten Glocken.

Die Glockenschmiedekunst ist ein Traditionshandwerk, das viel Erfahrung braucht. Genauso wie das richtige Schwingen der Schellen – eine Kunst, die oft nur von Vater zu Sohn weitergegeben wird. Im Toggenburg bietet sich allerdings die einzigartige Möglichkeit, das Treicheln in einem Kurs zu lernen.

Juuzen – Zäuerli

Jodeln ist nicht gleich Jodeln, genauso wenig, wie Rock dasselbe ist wie Pop. Während in Appenzell mit dem Zäuerli – dem Naturjodel – eine harmonische Klangsymbiose gesucht wird, ist der Juuzer rau und tönt eher wie ein Schrei als wie Gesang. Dabei passt er zur herben Landschaft der Innerchwyzer Täler, wo das Juuzen in seiner ursprünglichen Art zelebriert wird.
Beim Zäuerli wird hingegen frei von Rhythmus gesungen und durch langsame, melancholische Töne ein Klangbild erschaffen, das von den anderen Sängern erweitert wird. Ein bisschen so wie Jazz, einfach das Gegenteil.

Fotos: Keystone

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